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0612 - Nachts jagt die schwarze Katze

0612 - Nachts jagt die schwarze Katze

Titel: 0612 - Nachts jagt die schwarze Katze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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bereits weiter.
    »Du hast mich belogen und verraten. Du hast dich in mein Vertrauen geschlichen. Du verdammte…«
    »He, was soll das denn jetzt?« unterbrach Michelle sie rasch.
    »Hast du den Verstand verloren? Nimm die Waffe runter. Du willst mich doch wohl nicht erschießen?«
    »Warum nicht?« fragte Adrienne. Ihre Augen flackerten.
    »Du mußt verrückt sein. Warum solltest du das tun wollen?«
    »Weil du mich belogen hast. Du bist eine Polizistin!«
    »Hast du etwas gegen die Polizei?« fragte Michelle.
    Eigentlich eine gute Frage, dachte sie. Sollte Adrienne in die kriminellen Aktivitäten ihres Vaters eingeweiht sein?
    »Ja, ich habe etwas gegen euch Bullen!« sagte Adrienne schroff. »Und vor allem habe ich etwas dagegen, wenn man mich belügt!«
    »Du…«, begann Michelle. Und war tot.
    ***
    Schmale Augen funkelten. Welche Verschwendung! Ein Mensch starb, seine Seele wurde vergeudet!
    Schwarzes Fell sträubte sich. Das verhaltene zornige Fauchen wäre beinahe gehört worden. Im letzten Moment wich die Jägerin einem Menschen aus, wurde nicht gesehen.
    Jene, die sie haßte, schien aus dem Unsichtbaren heraus zu lachen: Sieh nur, wie ich dich verhöhne! Noch fünf Seelen benötigst du? Was, wenn ich dir ab jetzt immer wieder zuvorkomme?
    Und das Schlimme war: Jene Hassenswerte befand sich in absoluter Sicherheit!
    Wenn ich dich doch nur töten könnte. Aber dann töten sie sofort mich! Sie, die sich dabei auch noch im Recht fühlen werden…
    ***
    Nicole zuckte heftig zusammen. Wer hatte da geschossen?
    Sie begann zu laufen, blieb dabei aber vorsichtig, weil sie alles andere als lebensmüde war.
    Für den Bruchteil einer Sekunde glaubte sie eine schwarze Katze zu sehen, aber das mußte eine Täuschung ihrer überreizten Nerven gewesen sein, weil das Tier nun spurlos verschwunden war.
    Im nächsten Moment stoppte Nicole vor einer halb offenstehenden Tür und lauschte erst einmal. Aber in dem Zimmer blieb alles still.
    Solange, bis Nicole vorsichtig hineinzuspähen versuchte.
    Abermals knallte ein Schuß, und Nicole fühlte, wie die Kugel an ihr vorbeijagte, um hinter ihr in die Korridorwand zu klatschen.
    Sie zuckte zurück.
    Fieberhaft überlegte sie, was sie tun konnte.
    Doch die Entscheidung wurde ihr abgenommen. Plötzlich waren da zwei Männer mit M-11-Waffen in den Händen.
    Einer faßte nach Nicoles Arm, zog sie von der Tür zurück.
    »Bitte, bringen Sie sich nicht in Gefahr, Madame«, sagte er.
    »Wissen Sie, wer geschossen hat? Was ist passiert?«
    »Das würde ich auch gern wissen«, erwiderte Nicole. »Ich bin einer Bekannten hierher gefolgt. Sie wollte nach Monsieur deRoguettes Tochter sehen, sie ist eine Freundin von ihr.«
    »Danke, Madame. Wir kümmern uns um diese Angelegenheit.«
    Der Bewaffnete gab seinem Kollegen einen Wink, und der jagte aus dem Stand heraus mit einem kraftvollen Sprung an der Tür vorbei auf die andere Seite.
    Diesmal fiel kein Schuß.
    »Mademoiselle Adrienne!« rief der Mann, der Nicole zurückgezogen hatte. »Sind Sie da drinnen? Sind Sie in Ordnung?«
    Für fast eine Minute herrschte Ruhe, dann erklang eine Frauenstimme: »Sind Sie das, Auguste?«
    »Ja. Was ist passiert? Geht es Ihnen gut? Wer hat geschossen?«
    »Kommen Sie herein«, erklang es von drinnen. »Es ist - es ist alles in Ordnung. Hoffe ich.«
    Auguste seufzte. Dann rief er: »In Ordnung, Mademoiselle. Ich komme jetzt herein.«
    Er gab sich einen Ruck und trat in die Türöffnung.
    »Ach du lieber Gott«, hörte Nicole ihn sagen. »Haben Sie das…?«
    Noch ehe sich der zweite von deRoguettes Leibwächter-Personal hinzugesellen konnte, trat nun auch Nicole ein.
    Erschrocken sah sie Michelle Garon auf dem Boden liegen.
    Mit einem Loch in der Stirn.
    Dahinter die Frau aus dem Kasten des Zauberers. Sie saß auf dem Bett und hielt eine Pistole in der Hand.
    Jetzt sah sie Nicole - und schoß sofort wieder!
    ***
    Auch unten im Gesellschaftsraum wurden die Schüsse gehört.
    Aber Jaques deRoguette wußte seine Gäste mit ein paar wohlgesetzten Worten zu beruhigen.
    Pierre Robin, der gerade versuchte, sich um Lady Patricia zu kümmern, konnte er damit aber nicht packen, nur sah der Inspektor kaum eine Möglichkeit, der Sache sofort nachzugehen. Man wußte ja jetzt, daß er Polizist war. Mehr zu zeigen als Interesse, das war für ihn in dieser Situation nicht ratsam, also hatte auch er sich mit der fadenscheinigen Erklärung des Gastgebers zufriedenzugeben.
    Inzwischen präsentierte sich wieder die kleine

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