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0613 - Mandragoros grausamer Garten

0613 - Mandragoros grausamer Garten

Titel: 0613 - Mandragoros grausamer Garten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Eindringling, das habe ich herausgefunden, wird von ihm gezeichnet. Das heißt, Mandragoro sorgt dafür, daß er sich auf einer der Pflanzen, die das Meer der Toten bevölkert, wiederfindet. Ist das verständlich?«
    »Nein«, flüsterte Lizzy.
    »Ich begreife es auch nicht«, stand Peppi der Freundin bei. »Ich bin völlig von der Rolle – ehrlich. Ich weiß auch nicht, was der Mann mit der Eisenhand damit zu tun hat, Sie, Professor?«
    »Nicht genau.«
    »Aber ungefähr.«
    Chandler wollte nicht antworten. Statt dessen stieß er Lizzy an und deutete nach vorn. »Da, seht genau hin!«
    Lizzy und Peppi folgten der Richtung des ausgestreckten Zeigefingers. Er deutete schräg nach unten, wies auf das Wasser des unheimlichen Sees.
    Zwei breite Blattinseln hüpften auf den kräuselnden Wellen besonders nahe an das Ufer. Noch waren die beiden Gesichter nicht genau zu erkennen, aber die Bewegung schob sie so nahe heran, daß Lizzy und Peppi jetzt Details erkannten.
    Das Mädchen schrie die Antwort über den See hinaus. »Das… das sind ja wir …!«
    ***
    Auch wir als Menschen, die mit ungewöhnlichen Aufgaben betreut wurden, waren nicht so abgebrüht, als daß uns die Szene nicht bis auf den Grund der Seele erschreckt hätte.
    Es war einfach grauenhaft, schlimm, wie wir der Tat dieser mörderischen Eisenhand zusehen mußten, bei der der kleine Frauenkopf zwischen zwei Fingern steckte und so zerquetscht wurde, als bestünde er aus weichem Gummi. Wir vernahmen nicht das Knacken von Knochen, kein lautes Reißen, nur Geräusche, die auch eine Saftpresse hätte abgeben können.
    Innerhalb weniger Sekunden war der Mann mit der Eisenhand fertig. Dann öffnete er seine Klaue und ließ die zerdrückten, nassen Reste einfach zu Boden fallen.
    Obwohl er die Mündungen zweier Waffen auf sich gerichtet sah, zeigte er keine Furcht. Im Gegenteil, er kam sogar auf uns zu und bewegte seine Eisenhand wie ein Fechter die Waffe, wenn dieser fintieren wollte. Noch griff er uns nicht an, er ging durch den Raum, schaute zu Boden und geriet in meine Nähe.
    Ich richtete die Mündung auf seine Stirn. »Bleib stehen!« flüsterte – ich, »keinen Schritt weiter.«
    Er stoppte tatsächlich. Ich schaute in seine Augen. Die Pupillen waren nur mehr dunkle Kreise, ohne Leben, aber von einer fast unergründlichen Tiefe, so daß es mir vorkam, als würde ich in zwei bodenlose Schächte hineinschauen, an dessen Ende sich etwas Grünes widerspiegelte, was Ähnlichkeit mit einem Lichtstreifen besaß.
    Bisher hatte dieser Mann noch keine Worte gesprochen und sich auch nicht vorgestellt. Die erste Frage stellte ich ihm. »Wer bist du?«
    »Der Vernichter!«
    »Das habe ich gesehen«, flüsterte ich nickend. »Du hast das Gesicht vor unseren Augen getötet.«
    »Das mußte sein.«
    »Weshalb?«
    »Ich werde alle töten, die nicht hierher passen. Hast du das verstanden? Alles werde ich vernichten.«
    »Auch uns?«
    »Wollt ihr den Weg finden?«
    Ich schaute kurz zu Suko hin, der mit gerunzelter Stirn dastand und ebenfalls der Stimme dieses Menschen nachlauschte, die so gar nichts Fremdes an sich hatte. Sie klang weich, und doch wirkten die Antworten auf mich wie einstudiert.
    »Los, rede!«
    »Der Zaubergarten wird ihm gehören. Er läßt ihn sich nicht wegnehmen. Er wird dort regieren, wie er es schon immer getan hat.«
    »Wer? Mandragoro?«
    Zum erstenmal sah ich eine Regung im Gesicht des Mannes. Seine blassen Lippen auf der stahlgrau schimmernden Haut verzogen sich in die Breite, als würde jemand Gummischläuche zerreißen wollen.
    »Nein, nicht er, nicht er. Ihm soll der Garten nicht gehören. Er haßt ihn.«
    »Wer haßt wen?«
    »Guywano!«
    Mit dieser Antwort hatten weder Suko noch ich gerechnet. Aber wir behielten die Kontrolle und zeigten unsere Überraschung nicht.
    Nur Suko bewegte sich so, daß wir den Kerl durch unsere Waffen in die Zange nehmen konnten.
    »Der Druiden-Magier?« fragte mein Freund.
    »Ihm gehört der Zaubergarten. Es darf nicht sein, daß Mandragoro ihn bekommt, verstehst du? Ich bin von ihm geschickt worden, um alles im Garten zu vernichten.«
    »Wie diesen Kopf«, stellte Suko fest.
    »Ja, er ist der Anfang, weitere werden folgen. Ich bereite den Zaubergarten für Guywano vor. Er ist dabei, seine Magie auszudehnen, und er wird sie Mandragoro nehmen.«
    So ungewöhnlich sich diese Antwort auch angehört hatte, wir begriffen sie trotzdem, denn wir gehörten zu den Personen, die mit den Dingen sehr vertraut waren.
    Wir kannten

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