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0613 - Mandragoros grausamer Garten

0613 - Mandragoros grausamer Garten

Titel: 0613 - Mandragoros grausamer Garten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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unberechenbar.«
    Beide nickten und fragten, was es mit den hohen Pflanzen, die hier wuchsen, auf sich hatte.
    Chandler gestattete sich ein Lächeln. »Da ihr schon in diese Welt hineingekommen seid, werdet ihr den Zaubergarten auch näher kennenlernen. Wir haben Zeit, viel Zeit…«
    »Nein, wir müssen zurück!« widersprach Lizzy heftig und preßte dann ihre Hand gegen die Lippen, als sie das etwas magere Lächeln auf Chandlers Lippen erkannte.
    »Zurück können wir nicht sofort.«
    »Wann denn?«
    »Keine Ahnung, Mädchen.«
    Lizzy wandte sich an ihren Freund. »So sag du doch was, Peppi. Das… das können wir nicht einfach hinnehmen.«
    »Ihr müßt es!« erklärte der Professor. »Und ihr müßt davon ausgehen, daß es gewisse Dinge gibt, die hier anders sind. Zum Beispiel die Zeit. Sie läuft in dieser Welt nicht so ab wie in der normalen. Zeit ist relativ, das werdet ihr noch merken.«
    »So etwas habe ich mal im Physik-Unterricht gehört«, sagte Peppi leise.
    »Bestimmt.«
    Lizzy dachte praktischer. »Und was sollen wir jetzt machen, Professor? Sie bleiben doch an unserer Seite und lassen uns nicht im Stich – oder?«
    »Natürlich.«
    »Moment.« Peppi breitete die Arme aus. »Heißt das, daß wir tiefer in diese Welt hineindringen können?«
    »Sicher.«
    Er schloß die Augen, stieß ein Brummen aus und öffnete die Augen wieder. »Ich drehe noch mal durch«, flüsterte er. »Ich bekomme nur die Hälfte mit, ich begreife einfach nichts.«
    »Nimm es hin, Junge!« riet ihm der Wissenschaftler. »Auch ich, der ich den Weg in andere Welten gefunden habe, kann es nicht richtig fassen. Warten wir ab.«
    »Was sollen wir abwarten?«
    »Ob er uns folgt.«
    »Die Eisenhand?« flüsterte Lizzy.
    »Ja.«
    Sie blickte sich um, als würde diese unheimliche Gestalt schon in unmittelbarer Nähe lauern. »Die… die Eisenhand gehört doch eigentlich nicht in diese Welt hinein.«
    »Das stimmt schon. Ich würde mal sagen, sie ist nicht friedlich. Jemand hat sie geschickt, um diese Welt zu zeichnen, möglicherweise sogar zu zerstören. Ich habe die Zusammenhänge leider noch nicht erkennen können, aber macht euch auf Überraschungen gefaßt, die euch auf Schritt und Tritt begegnen können.«
    »Auch lebensgefährliche?« fragte Lizzy.
    Der Professor lächelte nur. Das allerdings war den beiden jungen Leuten Antwort genug.
    Dann gingen sie. Es blieb ihnen einfach nichts anderes übrig, als Chandler staunend in diese Welt zu folgen, die sich vor ihnen auftat wie eine übergroße Blüte.
    Der Vergleich mit dem Dschungel stimmte schon. Riesige Pflanzen wuchsen wie Bäume in die Höhe. Ihre großen Blätter bildeten gewaltige Dächer, unter denen ganze Gruppen von Menschen Schutz vor irgendwelchen Unwettern finden konnten.
    Lianen hingen zwischen den Bäumen und füllten die Lücken auf, so daß durch sie fast jedes Gewächs mit dem anderen in Verbindung stand. Manche wuchsen dicht wie Netze, und die Bäume selbst besaßen gewaltige Kronen mit dicken, fleischigen Blättern, die ovale und manchmal auch herzförmige Umrisse besaßen.
    Die gesamte Welt schien unter einem großen Dach zu liegen, das es zudem schaffte, Sonnenlicht zu filtern und ein Halbdämmer zu schaffen, das an die Düsternis einer beginnenden Dämmerung erinnerte.
    Im Gegensatz zum normalen Dschungel auf der Erde war die Luft gut zu atmen. Nicht stickig, sie lag nicht schwer auf den Lungen, sondern kam ihnen rein und klar vor.
    Auch die Temperatur besaß eine mittlere Wärme, die beide als angenehm ansahen.
    Sie hatten Chandler den Vortritt gelassen und schritten über einen sehr schmalen Pfad, der nicht breiter war als ein Wildwechsel.
    Rechts und links von ihnen standen die Bäume mit den dicken, grünbraunen Stämmen, die auf sie wirkten wie Gummi. Als Unterholz wurden die Zwischenräume von fremdartigen, mehr als menschengroßen Pflanzen ausgefüllt, deren Blütenkelche oft genug nach vorn geneigt waren und über den Köpfen der einsamen Wanderer schwebten.
    Lizzy schielte ebenso oft wie ihr Freund in die Höhe. Sie war es, die immer wieder zusammenschrak und schließlich hauchte: »Die Pflanzen machen mir Angst, Peppi. Die… die sehen aus, als wollten sie uns jeden Augenblick verschlingen. Du weißt doch, daß es fleischfressende Pflanzen gibt – oder?«
    »Das ist mir bekannt.«
    »Und so kommt es mir vor. Ich warte nur darauf, daß sie herabfallen und sich wie eine Glocke über uns zusammenziehen.« Sie schüttelte sich. »Schau mal genau hin, da

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