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0613 - Stygias Höllen-Sklaven

0613 - Stygias Höllen-Sklaven

Titel: 0613 - Stygias Höllen-Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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schnob ein paar Dampfwolken aus den Nüstern.
    »Willst du mich etwa mit Gewalt gewinnen lassen?«
    Er schlug den Springer, und zu seinem Entsetzen bemerkte Zamorra, daß er nun auch seinen Turm keineswegs mehr retten konnte.
    »Das war nicht fair, verdammt!« knurrte Zamorra.
    »Aber nach den Spielregeln«, entgegnete der Jungdrache.
    »Die du ja wohl am besten kennst, was?«
    »Du bist dran«, drängte Fooly. »Lenk jetzt nicht ab, wo ich gerade am Gewinnen bin.«
    Nicole erhob sich wieder. »Wofür hab’ ich mich eigentlich landfein gemacht? Der eine spielt stundenlang Schach und zankt mit seinem Hausdrachen herum, der andere verspätet sich stundenlang. Nur um mich kümmert sich keiner!«
    »Na gut«, brummte Zamorra. »Dann bereiten wir der Sache endgültig ein tragisches Ende. Schach!« Er setzte den bedrohten Turm um und rieb sich die Hände. »Und nun, Mr. MacFool?«
    Fooly starrte die handgeschnitzten Figuren auf dem Schachbrett an. Überlegte.
    Und fauchte dann eine Feuerwolke.
    »Es macht keinen Spaß, wenn ich nicht gewinne!« grummelte er und watschelte zur Tür.
    »Was?« staunte Nicole. »Du hast doch noch gewonnen, Zamorra?«
    »Ich gewinne eben immer«, sagte Zamorra zufrieden.
    »Er hat gemogelt«, protestierte Fooly, der vor der Tür stehengeblieben war. »Er hat mich mit seinem Gerede aus dem Konzept gebracht. Ich hätte ganz bestimmt gewonnen. Das ist unfair.«
    »Du kannst ja später noch eine Partie gegen Gryf spielen, wenn er kommt.«
    »Will ich aber nicht. Der mogelt noch schlimmer und verschiebt die Figuren magisch, wenn ich gerade nicht hingucke!«
    »Wo steckt der Druide überhaupt?« wunderte Nicole sich einmal mehr. »Er ist jetzt wirklich schon eine Stunde überfällig. Das ist doch gar nicht seine Art. Zumal er ja auch nicht auf Flugzeugverspätungen oder Autobahnstaus Rücksicht nehmen muß. Er kommt per zeitlosem Sprung oder mittels der magischen Regenbogenblumen…«
    »Vielleicht hat er sich in unseren Kellerräumen verirrt und trinkt voller Verzweiflung die Weinvorräte aus.«
    »Kann Jahre dauern«, meinte Nicole. »Weißt du, von wo er angerufen hat? Vielleicht ist er gar nicht zuhause in Wales, sondern bei einer Damenbekanntschaft und hat von dort aus angerufen.«
    »Wales«, warf Fooly von der Tür her ein. »Ist das nicht das Land mit diesen verrückten, elend langen Ortsnamen, die fast alle mit dem zungenbrecherischen ›Llan‹ anfangen? Dieses Dorf, in dessen Nähe Gryf wohnt, wie heißt es noch gleich?«
    »Ich glaube, Gryf muß etwas zugestoßen sein«, überlegte Nicole. »Es ist doch sonst nicht seine Art, sich zu verspäten! Wenn es ausnahmsweise doch mal passiert, steckt er garantiert in gewaltigen Schwierigkeiten. Ich werde mal nachsehen, was los ist.«
    »Du willst nach Mona - ernsthaft?«
    Sie nickte. »Ich mache mir Sorgen um den alten Knaben. Wenn er es sich kurzfristig wieder anders überlegt hätte oder ihm etwas dazwischengekommen wäre, hätte er mit Sicherheit noch mal angerufen und uns abgesagt. Also muß ihm etwas zugestoßen sein!«
    »Ich begleite dich«, sagte Fooly spontan entschlossen.
    »Immer diese furchtbaren Drohungen«, murmelte Zamorra.
    »Banause!« zischte der Drache ihm zu. »Du solltest wissen, daß es nur von Nutzen sein kann, einen Drachen in der Nähe zu haben. Wie oft habe ich euch schon aus den verzwicktesten und gefährlichsten Situationen gerettet, eh?«
    Nachdem du uns erst in selbige hineingebracht hast, dachte Zamorra, verzichtete aber darauf, diesen Gedanken in Worte zu kleiden. Er hatte keine Lust, noch länger mit Fooly herumzustreiten.
    Auch er machte sich mittlerweile Sorgen um den Freund vom Silbermond. Nicole hatte recht, es war tatsächlich nicht Gryfs Art, sich zu verspäten. Er mochte in vielen Dingen sehr lässig sein, aber er wußte nur zu gut, daß seine Freunde sich um ihn Sorgen machten. Und Pünktlichkeit gehörte nicht nur deshalb zu seinen hervorragenden Eigenschaften.
    »Also gut«, sagte Zamorra. »Schaut nach, was mit ihm los ist!«
    ***
    Nicole kleidete sich rasch um. Ihr schwarzen ›Kampfanzug‹, der vielstrapazierte, aber praktische Lederoverall, eignete sich eher für die kühle Nachtluft einer herbstlichen walisischen Insel. Außerdem konnte sie an der Magnetplatte am Gürtel den E-Blaster befestigen und hatte in den Taschen noch Platz für ein paar andere kleine Hilfsmittel.
    Zamorras Amulett nahm sie vorsichtshalber ebenfalls mit.
    Der siebte Stern von Myrrian-ey-Llyrana war auf jeden Fall perfekter

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