Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0613 - Stygias Höllen-Sklaven

0613 - Stygias Höllen-Sklaven

Titel: 0613 - Stygias Höllen-Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Finsternis wochenlang beobachtet und belauscht hatte?
    Jener, der am Kopfende des Grabes stand, hinter dem umgedrehten Kreuz, begann zu sprechen.
    »Ein letztes Mal stehen wir uns als Menschen in diesem Kreis gegenüber«, sagte er. »Noch ehe diese Stunde verstreicht, werden wir unsere menschlichen Hüllen und unsere Sterblichkeit abgestreift haben, um fortan als Dämonen im Höllenreich zu existieren und unserem verehrten Herrn und Meister, dem großen Lucifuge Rofocale, freudig zu Diensten zu sein!«
    Er also war der Anführer.
    »Um das zu erreichen, benötigen wir ein Opfer, das sein Leben für uns verströmt, und dessen Kraft wir in uns aufnehmen«, fuhr der Kuttenmann fort, dessen Stimme unnatürlich tief war.
    Er hob eine Hand. Im Licht der Fackeln und des Mondes glänzte eine Messerklinge, einem wellenförmig geflammten Malayen-Kris nicht unähnlich.
    Jetzt faßte er den Kris mit beiden Händen, reckte ihn zum Himmel empor und senkte ihn dann langsam, mit ausgestreckten Armen.
    »Bringt mir das Opfer!« verlangte er laut.
    Und die Dolchspitze wies jetzt genau auf Yves Cascal…!
    ***
    Ivana stoppte den Mietwagen und schaltete den Motor ab.
    »Von hier aus gehen wir besser zu Fuß weiter«, sagte sie.
    Jackson sah sie fragend an.
    »Wir sind nahe genug«, sagte sie. »Ich möchte nicht, daß er den Motor hört. Wir legen den Rest der Strecke zu Fuß zurück.«
    »Du spinnst«, sagte Jackson. »Glaubst du, ich schleppe den Burschen auf dem Buckel zum Wagen, nachdem wir ihn erledigt haben?«
    Ivana fühlte, wie ein Schauer über ihren Rücken rann. Sie erinnerte sich daran, wie sie vor geraumer Zeit bei jenem Sängerfest mit Gryf Zärtlichkeiten ausgetauscht hatte - und mehr. Und jetzt verriet sie ihn, brachte ihm den Tod…
    Es gab keinen Zweifel daran, sie würde ihn töten!
    »Du spielst schon wieder darauf an, daß du sie erpressen möchtest«, sagte Ivana leise. »Nein, wir brauchen ihn nirgendwohin zu bringen. Wir brauchen nur die magischen Sperren zu beseitigen. Ich habe dir aufgezeichnet, wo sie sind. Wir gehen jetzt eine knappe Meile zu Fuß weiter, und dann kümmere ich mich um die Zauberzeichen rechts und du dich um die links. Alles andere wird sie selbst erledigen.«
    »Närrin«, murmelte Jackson wütend. »Sie wird uns ebenfalls erledigen. Wir können nur gewinnen, wenn wir uns diesen Gryf selbst schnappen und sie für ihn zahlen lassen - und zwar zuerst, nicht hinterher.«
    »Sei doch vernünftig«, sagte sie. »Sie kann es sich gar nicht leisten, so mit uns umzuspringen. Das würde sich herumsprechen, und wer würde dann noch für sie arbeiten?«
    »Oh, ja«, erwiderte er sarkastisch. »Tote sind ja auch so redselig. Verdammt, wenn du meinst, daß du ihr vertrauen kannst, dann lauf ruhig in dein Unglück. Ich dagegen werde mich absichern. Und wenn ich diesen Gryf in die Finger bekomme, werde ich ihn einsacken. Bevor sie eintrifft. Zerstör du ruhig die magischen Siegel. Ich habe Besseres zu tun.«
    Er stieg aus dem Wagen und marschierte los.
    Ivana folgte ihm.
    Bis zu Gryfs Hütte hatten sie noch einen hübschen Fußmarsch durch die Dunkelheit der Nacht vor sich…
    ***
    Yves erstarrte.
    Er war erkannt! Und sie wollten ihn hier und jetzt ermorden!
    Er sollte das Opfer sein, das sie brauchten, um zur Hölle zu gelangen!
    »Verflucht!« zischte er und riß die bis zum Boden reichende Kutte hoch. Nicht, um besser laufen zu können, sondern um an die Pistole zu gelangen.
    Denn mit Amulett und Ju-Ju-Stab konnte er diesen menschlichen Gegnern nichts anhaben.
    Aber seltsam, keiner dieser Typen machte Anstalten, ihn, Yves Cascal, zu packen und vor das Messer des Führers zu zerren!
    Statt dessen trat der Bruder links von ihm sogar zur Seite.
    Yves wandte sich um.
    Da sah er hinter sich die beiden Brüder, die bisher in der Runde gefehlt hatten.
    Sie brachten das Opfer.
    Sie schleppten ein Mädchen mit sich. Schwarze Haare, dunkle Haut, nackt und gefesselt. Und ohne Besinnung.
    Verdammt, sie werden sie töten! durchfuhr es Ombre.
    Und obwohl ihre Haut ein klein wenig zu hell war, wies sie starke Ähnlichkeit mit Angelique auf, Ombres Schwester. Das gleiche Alter, die gleiche Figur, das gleiche feingeschnittene Gesicht.
    Der Puls des ›Schattens‹ schlug schneller.
    Er hatte nicht mitgekriegt, daß die Brüder das Mädchen gekidnappt hatten, aber so mußte es sein, und irgendwo hier auf dem Friedhof hatten sie das Girl offenbar gefangengehalten.
    Die beiden Kuttenträger trugen die Nackte nun an dem

Weitere Kostenlose Bücher