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0617 - Zeit der Ungeheuer

0617 - Zeit der Ungeheuer

Titel: 0617 - Zeit der Ungeheuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Atem an.
    Hatte sein Freund den Verstand verloren?
    ***
    Zamorra erwachte vom Lärm. Er war tatsächlich eingeschlafen, ohne daß er es bemerkt hatte! Er warf einen schnellen Blick zur Seite. Nicole lag neben ihm; sie richtete sich im gleichen Moment auf wie er. Ihre Augen waren geweitet, versuchten die Dunkelheit zu durchdringen.
    Zamorra erinnerte sich: sie befanden sich in Terons Hütte. Der Älteste hatte sie ihnen zur Verfügung gestellt, aber die beiden Dämonenjäger hatten es nicht akzeptiert, daß er selbst anderswo schlief. Jetzt aber war er fort, und draußen war es laut.
    Lederige Schwingen durchteilten die Luft.
    Menschen begannen zu schreien. Rufe erklangen. Etwas streifte das Hüttendach und ließ es erzittern.
    Zamorras Amulett erwärmte sich. Es zeigte die Nähe dämonischer Kreaturen an.
    »Licht, verdammt!« stieß er hervor. »Wir brauchen Licht!« Er suchte in der Tasche nach seinem Feuerzeug und fand es schließlich. Die Flamme sprang auf.
    »Die Hütte anzünden, schnell!« rief Nicole. Sie tastete nach dem Blaster, der normalerweise an der Magnetplatte am. Gürtel haftete. Aber da war er nicht! Als sie auf dem Boden lag, um zu schlafen, mußte sie ihn bei einer Bewegung ungewollt abgestreift haben!
    »Bist du verrückt?« stieß Zamorra hervor. »Ich kann doch nicht…«
    Die Feuerzeugflamme verlosch in einem starken Windhauch. Aber sie hatte lange genug gebrannt, um Nicole die Strahlwaffe zu zeigen. Blitzschnell bückte Nicole sich, riß den Blaster hoch und schoß.
    Über ihnen geriet die primitive Hütte des Ältesten in Brand.
    Blitzschnell schlugen die Flammen empor. »Und raus jetzt!« schrie Nicole ihrem Gefährten zu. »Schnell, oder wir sind erledigt!«
    Er war noch gar nicht wieder richtig wach, begriff nicht, warum sie das tat, was sie beabsichtigte. Sie zog ihn einfach mit nach draußen und riß ihn gleich zu Boden. Etwas rauschte dicht über sie hinweg; der Luftzug richtete Zamorras Haare auf. Etwas ungeheuer Großes krachte in die auflodernde Hütte, stieg wieder auf und riß brennende Überreste mit sich empor in die Luft. Die Bestie kreischte auf, als die Hitze nach ihr griff, die Flammen die schuppige Reptilhaut erfaßten. Wild mit den Schwingen schlagend, stieg die dämonische Kreatur wie ein großer, von Sekunde zu Sekunde heller leuchtender Feuerball empor. Funken sprühten nach allen Seiten. Die brennende Bestie schuf Licht über dem Lager.
    »Sagte nicht irgendwer, daß die Bestien nur bei Tage angreifen?« keuchte Zamorra.
    Vier waren es - das brennende Ungeheuer und drei weitere. Eine der Bestien hatte gleich beim ersten Ansturm den Wächter des Feuers zerfetzt und die Glut verstreut, so daß sie erlosch. Menschen schrien und starben. Zamorra suchte nach dem Schwert Gwaiyur. Es mußte sich noch in den Resten der niederbrennenden Hütte befinden. Wenig Material, wenig Feuer - er sah die Klinge blitzen, sprang hinüber und barg sie aus den Brandresten. Sie war noch nicht einmal heiß geworden.
    Nicole schoß mit dem Blaster. Die blaßroten Strahlenf inger zuckten mit schrillem Pfeifen aus der Mündung. Tasteten nach den kreisenden und immer wieder herabstoßenden Bestien. Eines der Ungeheuer jagte in selbstmörderischem Sturzflug direkt auf Nicole zu. Die Laserblitze hämmerten regelrecht durch den heranrasenden Körper, ohne ihn stoppen zu können. Vielleicht war die Bestie schon tot, aber durch ihr Tempo und die Aufprallwucht war sie immer noch gefährlich. Zamorra riß Nicole zur Seite und schwang Gwaiyur. Das Schwert schnitt eine der Klauen ab, wirbelte sie zur Seite davon, während die andere Zamorra streifte und ihn zu Boden riß. Greller Schmerz raste durch seinen Arm. Beinahe hätte er das Schwert fallengelassen.
    Nicole rollte auf dem Boden zur Seite, entging den Todeszuckungen des Monstrums nur um Haaresbreite. Sie schoß wieder und wieder. Ein weiteres Ungeheuer stürzte vom Himmel, von den Laserblitzen regelrecht in der Luft zerlegt, aber weit genug entfernt, um niemandem mehr zu schaden. Die brennende Bestie jagte als Feuerfanal am Nachthimmel davon.
    »Verdammt!« schrie Nicole. »Will das Biest denn überhaupt nicht sterben?«
    Minuten später erlosch das Fanal in der Ferne. Auch der dritte fliegende Dämon entkam.
    »Wenigstens hat's ihnen weh getan«, stieß Nicole hervor und ließ die Hand mit der Waffe sinken. »Zwei von vieren…«
    »Und wie viele hat es auf unserer Seite erwischt?« fragte Zamorra bedrückt. Sein Arm blutete und schmerzte teuflisch.

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