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0619 - Killer-Blasen

0619 - Killer-Blasen

Titel: 0619 - Killer-Blasen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zurück, drückte auf seinen Bauch und rülpste laut, bevor er über seine glänzende Stirn wischte und dort den Schweiß entfernte. »Was sollte ich denn wissen? Und würde es dir etwas bringen, wenn ich einiges weiß?«
    »Bestimmt.«
    Belzik bewegte seinen Zeigefinger. »Dann raus mit der Sprache! Rede endlich, KGB-Mann.«
    Suko stieß Wladimir an und wollte wissen, um was es in dem Gespräch gegangen war. Golenkow erklärte es ihm mit wenigen Sätzen, bevor er sich wieder dem Zirkusdirektor zuwandte. »Es geht um gewisse Vorfälle, die sehr schwerwiegend, aber nicht normal sind. Wir haben Dinge gesehen, die uns fast an unserem Verstand zweifeln ließen, Belzik. Muß ich noch deutlicher werden?«
    »Ja – bitte.«
    »Tote. Ein Dorf mit Toten, denen die Haut vom Körper gefressen worden ist.«
    Belzik sagte nichts. Er hatte sein Glas erhoben und den unteren Rand gegen die Lippen gepreßt. Über den oberen hinweg schaute er den KGB-Mann lauernd an.
    »Noch mehr?«
    »Ja.«
    »Dann frage ich Sie, ob Sie eventuell etwas darüber wissen oder was gesehen haben?«
    »Ich nicht.«
    »Sie lügen!«
    Belzik sprang auf. Fast wären die Gläser umgekippt, so heftig wackelte der Tisch. »Wie kommst du dazu, Spitzel, mich einen Lügner zu nennen? Wie, zum Teufel?«
    »Weil es stimmt.«
    »Beweise?«
    »Die brauche ich nicht, Belzik.« Golenkow streifte seine Fingerkuppen übereinander. »So etwas spürt man einfach, wenn man seine Erfahrungen gesammelt hat. Verstehen Sie das?«
    Der Bärtige setzte sich wieder hin.
    Er lachte leise und knurrend. »Du hast gut kombiniert. Gesetzt den Fall, du hast recht. Was willst du tun? Mich verhaften? In eine eurer verdammten Zellen sperren oder mich nach Sibirien in die Arbeitslager schicken?«
    »Es kommt darauf an.«
    »Worauf?«
    »Ob Sie uns helfen wollen oder nicht. Es wäre besser für Sie, wenn Sie es tun würden.«
    »Was verlangst du?«
    »Eine Aufklärung, wenn möglich. Ich will wissen, wie die Menschen umgekommen sind. Ist das zuviel verlangt?«
    »Eigentlich ja.«
    »Weshalb?«
    »Weil wir diejenigen sind, die Bescheid wissen. Sie sind auserwählt, verstehst du? Wir haben endlich eine gewaltige Chance bekommen. Das ist wunderbar.«
    »Welche Chance?«
    »Weg aus der Scheiße, einfach verschwinden und so leben, wie wir wollen. Mit Geld, verstehst du?«
    »Und dafür begeht ihr Verbrechen?«
    »Wir?« Belzik lachte. »Nein, nicht wir. Das sind die Umstände, KGB-Mann.«
    »Ich bin überfragt.«
    »Wir haben die Chance bekommen, das große Geld zu machen, Golenkow. Das machen wir auch.«
    »Darf ich fragen, wie?«
    »Das Schicksal war uns günstig. Auf unseren Reisen haben wir viel in diesem herrlichen Land gesehen. Wir sind stets mit offenen Augen durchgefahren. Einmal stießen wir auf einen guten Freund, dessen Hilfe wir in Anspruch nahmen.«
    »Tötete er für euch?«
    Belzik verzog die Lippen. »Was heißt hier töten? Er demonstrierte seine Macht.« Wieder hob er das Glas und trank. »Ja, er demonstrierte uns seine Macht. Da wußten wir, daß wir es geschafft hatten. Und jeder, der sich uns in den Weg stellt, wird vernichtet. Unsere Freunde kennen kein Pardon, KGB-Mann.«
    »Menschen sind es nicht, wie?«
    »Da hast du recht.«
    Wladimir tastete sich behutsam an das Ziel heran. »Könnten es möglicherweise Wesen sein?«
    »Jaaa…«, dehnte er, »damit kommen wir der Sache allmählich näher, mein Freund.«
    »Blasen?«
    Belzik hatte dieses eine Wort gehört. Er blieb plötzlich sitzen, als wäre er innerlich vereist. »Wie kommst du auf Blasen?« flüsterte er mit heiserer Stimme.
    »Vielleicht haben wir sie gesehen.«
    »Bestimmt sogar.«
    »Dann tragen Sie die Verantwortung für das Grauen, für den Tod zahlreicher Männer, Frauen und Kinder.«
    »Nein, wir nicht.«
    »Wer dann?«
    »Die Blasen selbst. Sie wollten uns einfach beweisen, wozu sie fähig sind. Das mußten wir in Kauf nehmen. Paß auf, KGB-Mann.«
    Belzik griff unter seinen Kittel und holte einen braunen Umschlag hervor. Er öffnete und kippte ihn, damit die Fotos über den Tisch rutschen konnten. Sie fächerten vor Suko und Wladimir auseinander.
    Sie zeigten das Grauen!
    Schlagartig kehrte bei beiden Männern die Erinnerung zurück. Die Bilder zeigten das Grauen, das sie mit eigenen Augen gesehen hatten. Sie waren sehr scharf, sie waren sehr deutlich, und sie zeigten auch das Entstehen des Todes, wie die Blasen über die Menschen hergefallen waren und sie umschlungen hatten.
    Eine Dokumentation des

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