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0619 - Killer-Blasen

0619 - Killer-Blasen

Titel: 0619 - Killer-Blasen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Blasen zu zerstören. Sag ihm das, und sag ihm auch, daß er die Messer wegnehmen soll. Allmählich geht es mir auf den Geist.«
    Sie redete mit ihm. Joschi wollte erst nicht. Immer wieder zuckte eine Klinge vor und deutete in meine Richtung. Schließlich aber ließ er die Messer mit einer artistischen Bewegung wieder in die entsprechenden Scheiden rutschen.
    Ich hatte mittlerweile an Suko und Wladimir gedacht. Die beiden waren zu dem bärtigen Menschen in den Wohnwagen gestiegen.
    Nach ihm erkundigte ich mich bei Kaiinka.
    »Das ist Boris Belzik. Er ist unser Direktor, wenn du verstehst, John.«
    »Noch nicht.«
    »Er ist der Chef.«
    »Und Anführer?«
    Die junge Frau senkte den Blick. »Auch das«, erwiderte sie leise, als müßte sie sich für ihre Worte schämen. »Ja, er ist derjenige, der uns in die Lage hineingebracht hat. Er kannte alles. Er wollte auch dafür sorgen, daß wir reich werden.«
    »Wie das?«
    »Ich weiß es nicht genau, aber hinter der Grenze werden wir uns mit Leuten treffen.«
    »Mit Finnen?«
    »Keine Ahnung. Jedenfalls sollen wir sehr viel Geld bekommen. Man hat von Millionen von Rubeln gesprochen, das sprach sich sehr schnell herum. Deshalb hat keiner etwas gesagt, obwohl viele das Gewissen plagt.« Sie weinte laut auf. »Es ist… es ist alles so schrecklich. Ich weiß auch nicht mehr weiter.«
    »Wer steht noch auf deiner Seite, Kaiinka?«
    »Niemand, nur Joschi.«
    »Und ich, auch meine Freunde. So allein sind wir also nicht.«
    Sie schüttelte den Kopf. Sehr langsam, in einem Zeitlupentempo.
    »Nein«, flüsterte sie mir dann entgegen. »Nein, das stimmt doch alles nicht, John. Die anderen sind viel stärker. Sie besitzen eine Waffe, mit der sie die Menschheit beherrschen können. Niemand kommt gegen sie an. Es gibt kein Mittel. Das hat Belzik selbst gesagt, es auch bewiesen, und wir glauben es ihm.«
    Im Prinzip hatte sie recht. Es gab auch kein Mittel, mein Kreuz einmal ausgenommen und auch Bills goldene Pistole, die einen Zerstörungsmechanismus für die Blase besaß.
    Ich setzte mich. Joschi hatte nichts dagegen. Er drückte sich auf eine der abgerundeten Sofalehnen und starrte mich finster an. Seine Messer ließ er stecken.
    »Siehst du nun ein, daß du nichts gegen die ausrichten kannst?« fragte die junge Russin.
    »Das sehe ich nicht ein, Kaiinka. Ich habe einen Kampf noch nie aufgegeben.«
    »Aber nicht gegen diesen Tod!« schrie sie.
    »Doch, auch dagegen habe ich schon gekämpft.«
    »Und du lebst noch?« Sie wollte es kaum glauben und hatte einen stieren Blick bekommen.
    »Wie du siehst.«
    »Das kann nicht sein. Belzik hat erklärt, daß es keine Waffe gegen die Blasen gibt.«
    »Im Prinzip hat er recht, Kaiinka, es gibt auch keine Waffe, so wie du es sagst, wenigstens nicht im Normalfall. Aber es gibt eine Ausnahme, die besitze ich.«
    »Was ist das?«
    Ich holte das Kreuz hervor und ließ es über dem Tisch pendeln.
    »Da, schaut genau hin. Das ist die Waffe, die ich gegen den magischen Schein einsetzen werde.«
    Selbst Joschi war fasziniert. Zwei Augenpaare untersuchten mit ihren Blicken jedes Detail auf meinem Kreuz. Ich sah das Kopfschütteln der beiden jungen Leute und erkannte gleichzeitig ihre Hilflosigkeit, denn damit kamen sie nicht zurecht.
    »Es ist etwas Besonderes, nicht wahr?« hauchte die junge Russin.
    »Etwas ganz Außergewöhnliches.«
    »Das kann man sagen.«
    »Woher hast du es?«
    »Es ist eine lange Geschichte, zu lang. Ich übernahm es jedenfalls, und es ist sehr alt. In ihm stecken die Kräfte eines vorchristlichen Propheten.«
    »Was ist?« fragte Joschi.
    Kaiinka erklärte ihm, was sie von mir gehört hatte, und der junge Mann bekam große Augen. Dann lachte er auf und sagte etwas sehr schnell.
    »Er kann es nicht glauben«, übersetzte Kaiinka.
    »Bald werde ich den Beweis antreten müssen. Ich möchte von dir etwas ganz anderes wissen.«
    »Bitte.«
    »Wo befinden sich die Blasen? Wo haltet ihr das Grauen und den Tod versteckt?«
    »Belzik hat es in seinem Wagen. Da ist die Zentrale.«
    Ich bekam leichtes Magendrücken, denn Suko und Wladimir waren zu dem Zirkusdirektor eingestiegen.
    »Er fährt ziemlich vorn, nicht wahr?«
    »Ja.«
    Ich stand auf, auch Joschi hinderte mich nicht daran, an das Fenster zu treten und hinauszuschauen. Ich versuchte, die Geschwindigkeit abzuschätzen und ob ich möglicherweise schneller laufen konnte, als die Kolonne fuhr.
    Auf normaler Straße wäre es der Fall gewesen, diese aber war schneebedeckt und vereist.

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