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0620 - Reise durch den Zeitstrom

Titel: 0620 - Reise durch den Zeitstrom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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preußische Uniformen beschaffen."
    „Nichts leichter als das", behauptete Mentro Kosum und verschwand zwischen den Büschen.
    Fünf Minuten später kam der Emotionaut mit zwei preußischen Soldaten zurück, die er hinter sich nachschleifte.
    „Der Paralysestrahl wird sie für einige Stunden lähmen", erklärte Mentro Kosum. „Bis sie zu sich kommen, werden wir schon längst erfahren haben, was wir wissen wollen. Nanu?"
    Er blickte Alaska Saedelaere erstaunt an, der die Zeit genützt hatte, um seine Kunststoffmaske zu tarnen. Er hatte dies erreicht, indem er einfach seinen Kopf mit Verbandstoff umwickelte und nur Schlitze für die Augen und den Mund freiließ.
    Sie entkleideten die beiden Soldaten bis auf die Unterwäsche und zogen deren Uniformen über ihre Bordkombinationen an.
    Mentro Kosum wog den überlangen Vorderlader mit dem aufgepflanzten Bajonett mißmutig in der Hand und sagte: „Mit diesem Ding kann man doch nicht schießen! Mir wäre eines der neuartigen Zündnabelgewehre lieber gewesen."
    „Damit wird die preußische Armee erst in etwa vierzig Jahren ausgerüstet", meinte Alaska Saedelaere. „Sie werden wohl einsehen, daß wir so lange nicht warten können, Kosum.
    Außerdem sollen Sie nicht Ihre Schießkünste demonstrieren. Wir suchen die Schankstube nur auf, um einen zu heben und nebenbei die erwünschten Informationen zu beschaffen. Das wird nicht mehr als eine Viertelstunde in Anspruch nehmen. Dann verschwinden wir wieder unauffällig und kehren zur Space-Jet zurück."
    „Von wegen unauffällig", meinte Mentro Kosum spöttisch und betrachtete Alaska Saedelaere kritisch. „Sie mit Ihrem Kopfverband werden mehr Aufsehen erregen, als würden wir in flugfähigen Kampfanzügen der Solaren Flotte auftreten."
    „Witzbold", meinte Alaska Saedelaere abfällig. Er wandte sich Goshmo-Khan zu, der sich ein Grinsen nicht verkneifen konnte.
    „Am besten, Sie beschaffen sich in der Zwischenzeit ebenfalls eine Uniform, Professor. Sie werden sicherlich auf einen einsamen Wachtposten stoßen, den Sie paralysieren können.
    Wenn Sie sich als preußischer Soldat verkleidet haben, warten Sie vor der Herberge auf uns. Falls es brenzlig wird, müssen Sie uns heraushauen."
    „Es wird mir ein Vergnügen sein", versicherte Goshmo-Khan.
    „Ich bin überzeugt, daß niemand an meiner preußischen Abstammung zweifeln wird."
    „Mir scheint, Kosum hat Sie angesteckt", sagte Saedelaere ärgerlich. „So lustig, wie ihr zu glauben scheint, ist unsere Situation gar nicht. Wenn Sie sich im Dunkeln halten, wird man schon nicht auf Sie aufmerksam werden. Und wenn Sie trotzdem angesprochen werden, dann tun Sie halt so, als wären Sie stumm. Alles klar, Professor?"
    Goshmo-Khan bestätigte, daß alles klar sei.
    Saedelaere, mit seinem monströsen Kopfverband, und Mentro Kosum, dem die erbeutete Uniform um einige Nummern zu klein war, machten sich auf den Weg.
    Keiner der herumlungernden Soldaten beachtete sie - die Soldaten hatten genug mit dem Reinigen ihrer Waffen zu tun.
    Saedelaere betrat als erster die Schankstube. Als er zwei Schritte hinter der Tür abrupt stehenblieb, rannte Kosum gegen ihn.
    Der Emotionaut stellte mit einem Blick fest, daß alle Tische nur von Soldaten höherer Ränge besetzt waren. Er begriff sofort, warum Saedelaere zögerte. Es schien, daß die Offiziere die Schankstube mit Beschlag belegt hatten und es sicher nicht gerne sehen würden, wenn zwei gemeine Soldaten auftauchten.
    Aber das war nun nicht mehr zu ändern.
    Saedelaere setzte sich wieder in Bewegung und steuerte geradewegs auf den Schanktisch zu, hinter dem der wohlbeleibte Wirt stand und ihnen entgeistert entgegenstarrte.
    „Das kann euch den Kopf kosten", raunte er ihnen zu, als sie den Ausschank erreicht hatten.
    „Wir verschwinden gleich wieder", sagte Saedelaere im gleichen Tonfall. „Wir wollen nur, daß Sie uns das heutige Datum und die genaue Uhrzeit verraten."
    Der Wirt tippte sich auf die Stirn.
    „Macht, daß ihr hier herauskommt, bevor die Herren Offiziere sich euch widmen. Sie sind heute besonders launisch, weil die Franzosen wieder im Vormarsch sind. Ich hörte aus ihren Worten heraus, daß sie noch für diese Nacht einen Zusammenstoß mit den napoleonischen Truppen befürchten. Gott segne dieses Haus! Hört ihr den Kanonendonner? Verlaßt die Schankstube, damit euch ein Donnerwetter erspart bleibt."
    „Ich bin verwundet", erklärte Saedelaere. „Ich habe vergessen, welcher Tag heute ist. Sage es mir, Wirt, dann gebe

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