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0620 - Reise durch den Zeitstrom

Titel: 0620 - Reise durch den Zeitstrom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Verurteilten. Sie hielten plötzlich ebenfalls Pistolen unbekannter Herkunft in den Händen, die sie auf die Soldaten richteten. Noch bevor einer von ihnen etwas unternehmen konnte, zeigten sie die gleichen Lähmungserscheinungen wie die Offiziere und die Männer des Erschießungskommandos.
    Die anderen Soldaten, die von den Paralysestrahlen verschont geblieben waren, flüchteten in panischem Entsetzen.
     
    *
     
    „Sie sind gerade im letzten Augenblick aufgetaucht, Professor", sagte Saedelaere im Laufen, während er sich die Bandagen vom Kopf riß.
    „Welch abgedroschene Phrase", meinte Goshmo-Khan nur dazu.
    „Es hätte ins Auge gehen können", sagte Mentro Kosum wütend. „Warum sind Sie denn noch nicht früher auf der Szene erschienen?"
    „Vielleicht wollte ich herausfinden, welche Auswirkungen es auf die zukünftige Entwicklung hat, wenn Sie beide in der Vergangenheit ums Leben gekommen wären."
    „Er treibt mit dem Entsetzen Scherz und weidet sich an seiner Kameraden Schmerz", reimte Mentro Kosum.
    „Ich war ständig in der Nähe, so daß ich jederzeit einschreiten konnte", sagte Goshmo-Khan zu seiner Rechtfertigung. „Ich wußte ja nicht, ob Sie sich bereits die Informationen beschafft hatten, deshalb wollte ich bis zuletzt mit meinem Auftritt warten."
    „Lassen Sie sich nur nicht von Kosums bösartigen Bemerkungen beirren, Professor", beruhigte Saedelaere den Abstrakt-Mathelogiker. „Sie haben genau richtig gehandelt. Wenn Sie ein paar Minuten früher aufgetaucht wären, hätten wir von vorne beginnen können."
    Goshmo-Khan verlangsamte die Geschwindigkeit, um ein wenig zu verschnaufen.
    „Dann haben Sie das Datum erfahren?" fragte er.
    „Wußten Sie nicht, daß man in früheren Zeiten den zum Tode Verurteilten noch einen letzten Wunsch erfüllte?" lautete Saedelaeres Gegenfrage.
    Goshmo-Khan lachte.
    „So einfach war das also!"
    „Wenn Sie, so wie ich, Blut geschwitzt hätten, würden Sie bestimmt anderer Meinung sein", meinte Mentro Kosum und wandte sich dann an Alaska Saedelaere: „Welches Datum schreibt man denn nun eigentlich?"
    Der Maskenträger, hatte seine Uhr bereits nachgestellt und antwortete mit einem Blick darauf: „In siebzehn Minuten beginnt der 15. Juni 1809. Auf die Sekunde genau kann ich die Zeit nicht angeben, aber ich nehme an, daß Kol Mimo so exakte Zeitangaben auch gar nicht benötigt."
    Goshmo-Khan schüttelte den Kopf und wollte etwas antworten.
    Doch bevor er dazu kam, ertönte ein ohrenbetäubendes Donnern.
    „Das kam von ganz nahe, aus der Nähe der Lichtung, auf der wir die Space-Jet abgestellt haben", sagte Mentro Kosum, kaum daß das Donnergrollen verebbt war. „Und es hörte sich ganz so wie ein Kanonenschuß an."
    Die drei Männer sahen sich betroffen an, dann beschleunigten sie wie auf Kommando ihren Schritt. Sie hatten die Lichtung noch nicht erreicht, als ein zweiter Kanonenschuß ertönte. Nachdem auch diese Detonation abgeklungen war, drang ein aufgeregtes Stimmengewirr zu ihnen.
    „Das sind Franzosen!" rief Saedelaere. „Ich hätte nicht gedacht, daß sie schon so weit vorgerückt sind..."
    Er unterbrach sich, als Goshmo-Khan ihm mit einer Handbewegung Schweigen gebot. Der Abstrakt-Mathelogiker war stehengeblieben, und die beiden anderen folgten seinem Beispiel.
    Von ganz nahe ertönte das Geräusch von Schritten und brechenden Zweigen. Und dann waren auch Soldaten zu hören, die sich auf Französisch unterhielten.
    Die drei Männer zogen ihre Paralysatoren und verschwanden in den Büschen. Kaum zwei Minuten später tauchte eine zehnköpfige Gruppe napoleonischer Soldaten auf. Ihrem Anführer schien irgend etwas aufgefallen zu sein, denn er gebot seinen Leuten Halt und gab ihnen durch Handzeichen zu verstehen, daß sie ausschwärmen sollten.
    Doch sie kamen nicht mehr dazu, diesem Befehl nachzukommen.
    Goshmo-Khan, Mentro Kosum und Alaska Saedelaere sprangen aus ihren Verstecken und bestrichen die französischen Soldaten solange mit ihren Paralysestrahlen, bis sie bewegungsunfähig waren. Die überraschten Rufe der derart Überrumpelten gingen im Donner des nächsten Kanonenschusses unter.
    „Jetzt wird es Zeit, daß wir dem Spektakel ein Ende bereiten", meinte Mentro Kosum grimmig. „Es sieht mir ganz so aus, daß die Franzosen die Space-Jet unter Beschuß genommen haben - und allein die Vorstellung, daß sie auf unseren fliegenden Untersatz ballern, macht mich ganz krank."
    „Wieso?" fragte Saedelaere. Haben Sie etwa vergessen, den HÜ-Schirm

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