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0620 - Reise durch den Zeitstrom

Titel: 0620 - Reise durch den Zeitstrom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kosum knurrend.
    „Es sieht so aus, als könnten wir den Konkurs anmelden."
    Sie begaben sich auf dem schnellsten Weg in ihr Hauptquartier am Rande des Raumhafens. Sie wechselten die ganze Zeit über kein Wort miteinander. Erst als sie das Büro erreicht hatten, erklärte Alaska Saedelaere: „Es war ein unglückseliger Zufall, daß gerade in dem Moment mein Doppelgänger in dem Lagerraum auftauchte, als wir materialisierten. Die Nähe des anderen Cappin-Fragments hat meinen Cappin zur Raserei gebracht... Ich hätte diesen Zustand keine Sekunde länger ertragen... Ich mußte ganz einfach flüchten. Jetzt sind unsere Chancen dahin."
    „Sie haben keinen Grund, sich Vorwürfe zu machen, Alaska", sagte Mentro Kosum. „Wir haben immer noch eine Möglichkeit offen. Erinnern Sie sich an meinen Vorschlag? Ich glaube, jetzt haben wir keine andere Wahl, als ihn aufzugreifen."
     
    *
     
    Es stellte keine Schwierigkeit dar, in das Lebensmitteldepot der Solaren Flotte einzudringen und die von Mentro Kosum beschriebenen Kunststoffbehälter mit den hochwertigen Vollkonserven zu finden.
    Sie erbrachen einen der sieben Behälter, ohne irgendwelche Spuren von Gewaltanwendung zu hinterlassen. Dabei erwies sich auch Mentro Kosums Behauptung als richtig, daß es möglich sei, dem Deckel von innen wieder zu verschließen.
    Erst als sie sich davon überzeugt hatten, begannen sie damit, einen Teil der Konserven auszuräumen und an einem sicheren Ort zu verstecken. Als sie den Behälter halb geleert hatten, war genügend freier Raum geschaffen, um ihnen allen vier ausreichend Platz zu gebieten.
    „Bitte einsteigen zur Reise in das Parallel-Universum", sagte Mentro Kosum.
    Kol Mimo zögerte.
    „Ich kann mich mit dem Gedanken nicht recht befreunden", meinte er nachdenklich.
    „Warum haben Sie plötzlich Bedenken?" erkundigte sich Alaska Saedelaere.
    „Es ist doch sicherlich nicht üblich, daß auf dem Kampfschiffen der terranischen Flotte Vollkonserven mitgeführt werden", sagte Kol Mimo. „Selbst ich weiß, daß aus Gründen der Raumersparnis in der Hauptsache dehydrierte Nahrung als Bordverpflegung verwendet wird. Die MARCO POLO macht doch in dieser Beziehung keine Ausnahme, oder?"
    „Das ist richtig", antwortete Mentro Kosum. „Aber in diesem speziellen Fall wird eine Ausnahme gemacht."
    „Warum?"
    „Eine einfache Überlegung war dafür maßgeblich", erklärte Kosum. „Da die Reise der MARCO POLO nur von kurzer Dauer sein sollte, wurde auch die Ausrüstung nur für einen beschränkten Zeitraum berechnet. Schließlich ahnt in diesem Augenblick keiner der Verantwortlichen etwas von der Odyssee durch das Parallel-Universum. Durch die Einschränkung der Ausrüstungsgüter steht an Bord der MARCO POLO ungenutzter Platz zur Verfügung. Deshalb kam Rhodan, praktisch im letzten Augenblick, zu der Auffassung, daß man der Besatzung einmal etwas Außergewöhnliches bieten könne, indem man das Bordmenü durch konservierte Nahrung bereicherte. Und das ist unser Glück, Mimo! Wäre die Entscheidung über die Mitnahme der Konserven schon früher gefallen, dann würden diese Container jetzt nicht mehr unbewacht sein."
    „Und Sie sind sicher, daß sie noch an Bord geholt werden?"
    fragte Kol Mimo mißtrauisch.
    Mentro Kosum grinste: „Als ich die Reise mit der MARCO POLO zum erstenmal und als Zweiter Kosmonautischer Offizier mitgemacht habe, da wurden sie jedenfalls noch knapp vor dem Start an Bord gebracht. Würde es diesmal anders sein, dann wäre das ein Zeitparadoxon."
    Kol Mimo nickte bedächtig.
    „Ich sehe keinen Grund, warum es dazu kommen sollte."
    „Eben", stimmte Mentro Kosum bei.
    Sie kletterten nacheinander in den Kunststoffbehälter. Mentro Kosum bildete den Abschluß, zog den Deckel über die Öffnung, so daß der Verschluß automatisch einschnappte.
    Für die vier Zeitreisenden begann nun eine zermürbende Wartezeit. Obwohl sie wußten, daß die Behälter mit den Konserven einen Tag vor dem Start der MARCO POLO an Bord gebracht worden waren, kamen immer wieder Zweifel in ihnen auf.
    Sie wurden von der quälenden Wartezeit endlich erlöst, als von draußen Geräusche zu ihnen drangen. Ihr Behälter wurde plötzlich durchgeschüttelt, angehoben und abtransportiert.
    „Ich werde noch seekrank", beschwerte sich Alaska Saedelaere, als ihre Reise schon über eine halbe Stunde dauerte und kein Ende nehmen wollte.
    Ihr Behälter kam erst nach knapp zwei Stunden zum Stillstand.
    „Wir haben es geschafft!" triumphierte Mentro

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