Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0620 - Teris Jagd

0620 - Teris Jagd

Titel: 0620 - Teris Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
die's verdient haben, und dann nicht in die Waden, sondern etwas höher, wo mehr Fleisch ist!
    Er wollte Teri mit der feuchten Nase anstupsen, um sie aufzuwecken.
    Und drang mit dieser Nase in ihren Körper ein!
    ***
    Mit ein paar schnellen Schritten war Zamorra bei ihm. Der Wolf wich derweil irritiert zurück. He, die ist ja gar nicht hier!
    Zamorra überzeugte sich. Er versuchte Teri zu berühren. Aber seine Hand durchdrang die Druidin ebenso wie die Wolfsnase es zuvor getan hatte.
    Er konnte Teri sehen, aber nicht berühren! Dasselbe war bei Eva der Fall. Auch sie schien nur eine Projektion zu sein. Wie eine Holographie, ein dreidimensionales Laserbild.
    Was war hier geschehen?
    Die beiden Frauen waren fort? Nur ihr Abbild noch vorhanden? Wie war das möglich?
    »Traumwelt«, flüsterte Nicole. »Vielleicht sind sie in einer Traumwelt! Wenn Julian tatsächlich seine Finger im Spiel hat - schau mal!«
    Sie stieß Zamorra an und deutete am Kaminfeuer vorbei.
    Da stand eigentlich normalerweise ein Bücherregal, und davor ein Schachtisch mit aufgestellten Figuren. Aber jetzt war weder Regal noch Tisch zu sehen. Nicht einmal die Wand.
    Dahinter war eine rote, wüstenartige Berglandschaft!
    Zamorra wandte den Blick. Er sah wieder den Kamin mit den brennenden Holzscheiten, er sah die Kante des Schachtisches. Wenn er mehr von dem Tisch sehen wollte, verschwand der, gab den Blick in die fremdartige Landschaft frei.
    Ein paar hundert Meter entfernt bewegten sich zwei Menschen.
    Zamorra kannte sie!
    Da war Eva in ihrer schwarzen Lederkluft, und daneben Teri, nur mit ihrem Pailletten-Slip bekleidet. Hand in Hand entfernten die beiden sich vom Kaminzimmer - nein, von der Wirklichkeit, schritten in die fremde Welt hinein! Ihre Füße hinterließen Spuren im roten Sand. Und zugleich spürte Zamorra, daß die beiden sich nicht mehr neben ihm im Kaminzimmer befanden! Dabei konnte er sie aus den Augenwinkeln dort sehen, während er in die fremde Welt hinaussah.
    Sie waren hier und dort zugleich -aber wohl eher dort Wie war das möglich?
    »Julian?« flüsterte er.
    Fenrir setzte sich in Bewegung. Er lief hinter Teri und Eva her.
    »Warte!« verlangte Zamorra. »He, bleib hier! Was soll das?«
    Aber Fenrir reagierte nicht darauf. Er antwortete nicht einmal, sondern lief in die rote Wüste hinaus. Als Zamorra ihm folgen wollte, prallte er gegen den Schachtisch, stieß ihn um und landete dann vor dem Bücherregal.
    Er konnte den umgestürzten Tisch und auch das Regal nicht sehen, auch nicht die massive Wand dahinter. Aber diese Wand hielt ihn auf, und unter seinen Händen fühlte er Buchrücken. Aber er sah sie nicht, er sah Teri, Eva und den ihnen hinterherlaufenden Wolf!
    Er konnte ihnen nicht folgen!
    Warum aber war es Fenrir gelungen?
    Und wie hatten die Druidin und das Para-Mädchen das Zimmer durch die massive Wand verlassen können?
    Es gab hier kein Weltentor; Zamorra hätte davon gewußt.
    Es mußte ein Traumtor sein!
    Er wandte sich um.
    Jetzt, da dieses Traumtor nicht mehr in seinem Blickfeld war, sah er den Tisch und die über den Teppich verstreuten Schachfiguren, jede einzelne ein von Yakup Yalcinkaya geschnitztes Kunstwerk. Und er sah auch Teri und Eva aneinandergekuschelt schlafend im Sessel!
    »Sie träumen«, sagte Nicole leise. »Sie träumen, in der anderen Welt zu sein… und deshalb sind sie auch dort und das hier nur ihre Schatten…«
    »Du kannst diese andere Welt also auch sehen?«
    »Natürlich.«
    »Versuche, hineinzugelangen.«
    »Ich bin doch nicht verrückt!« stieß Nicole hervor. Sie kam zu Zamorra, berührte die Bücher. »Aber es geht sowieso nicht. Wir kommen beide nicht hinein, wie? Wir kennen den Trick nicht.«
    »Aber Fenrir kennt ihn! Er ist jetzt drüben!« Zamorra sah sich im Kaminzimmer um, suchte jedoch Fenrirs Holographie - Schatten vergeblich. Von ihm gab es hier kein träumendes, schlafendes Abbild!
    Vielleicht weil er nicht schlief?
    Weil er im Wachzustand nach drüben gelangt war?
    »Ich kenne den Trick auch, aber ich kann ihn nicht anwenden«, sagte Zamorra plötzlich. »Es ist Julians Traum! Und Julian will nicht, daß ich - oder wir - uns einmischen! Der Trick ist, daß Julian nicht annimmt, daß Fenrir ihm Ruhm und Ehre und dergleichen nehmen könnte.«
    »Das heißt also, daß die beiden Damen und der Wolf jetzt da irgendwo auf der Jagd nach dem Vogelköpfigen sind, unter Umständen zusammen mit Julian?« sann Nicole.
    »Das ist zwar eine haarsträubend zusammengewürfelte Theorie,

Weitere Kostenlose Bücher