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0620 - Teris Jagd

0620 - Teris Jagd

Titel: 0620 - Teris Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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aber ich denke, sie stimmt. Warum das so ist, sollten wir später zu klären versuchen. Jetzt geht es darum, daß die beiden - nein, die drei - da drüben sind. Und daß sie in Gefahr sind. Wenn Eva es ungewollt fertigbringt, genau im Moment der Konfrontation Teri magische Kraft abzusaugen, kann sie vielleicht den Dämon umbringen, aber vorher bringt der Teri um… Verdammt, wir müssen etwas tun! Wir müssen zu ihnen kommen, um ihnen zu helfen, um wenigstens Teri einigermaßen abzuschirmen.«
    »Wie willst du das schaffen?« fragte Nicole. »Wir wissen noch nicht, auf welche Weise Eva die Magie an sich reißt. Solange wir den Weg nicht kennen, können wir ihn auch nicht blockieren!«
    Zamorra nickte. Nicole hatte recht. Aber sie konnten versuchen, sich zumindest dem Dämon in den Weg zu stellen.
    Er faßte nach Nicoles Arm. »Komm, wir versuchen es einfach!« Dabei zog er sie zur Tür.
    »He«, protestierte sie und deutete auf das Bücherregal neben dem Kamin. »Da ist das Traumtor!«
    »Durch das wir aber so nicht kommen! Wir gehen einen anderen Weg!«
    »Und der wäre?«
    »Drachenmagie!« stieß Zamorra hervor. »Auch Drachen träumen…«
    Auf dem Korridor lief ihnen der kleine Rhett über den Weg. Er sah etwas zerrupft und ziemlich müde aus.
    »Wenn ihr Fenrir und Fooly irgendwo seht…«
    »Wir werden's ihnen drohend sagen«, versprach Nicole, die Litanei drastisch abkürzend, und folgte Zamorra.
    Auch Drachen träumen…
    War das der Weg?
    ***
    »Wohin führt uns dieser Weg?« fragte Teri Rheken. Sie war nicht sicher, was in diesen Minuten mit ihr geschah. Eva hatte sie bei der Hand genommen und in diese fremde Welt geführt. Eva, die plötzlich ganz andere Kleidung trug!
    »Es ist ein Traum«, behauptete Eva.
    »Ein Traum wie der, in dem du mich hast sterben sehen?«
    »Es ist eine andere Art Traum. Hier können wir etwas bewirken. Wir müssen nicht dulden, sondern können etwas tun! Und das werden wir auch, nicht wahr?«
    Teri blieb stehen und löste ihre Hand aus der der Blonden.
    »Ja«, sagte sie.
    Sie sah sich um. War sie nicht eben noch im Château Montagne gewesen? Davon war nichts mehr zu sehen. Nicht einmal ein Schattenriß. Wie weit hatten sie sich schon von der Stelle entfernt, an der sie diese rotsandige Welt betreten hatten?
    »Ist das wichtig?« fragte Eva.
    »Du hast noch nicht viel Erfahrungen mit Weltentoren und ähnlichen Erscheinungen, wie?« fragte Teri kopfschüttelnd. »Wenn man zurück will, muß man wieder an exakt die Stelle, an der man eine fremde Welt betreten hat.«
    »Das ist hier anders«, vermutete Eva zögernd. »Das hier ist keine andere Welt, sondern ein Traum.«
    »Gestatte mir trotzdem, vorsichtig zu sein«, forderte die Druidin. »Wie finden wir aus diesem Traum in die Wirklichkeit zurück?«
    »Das wird sich zeigen.«
    »Das ist mir nicht genug«, stieß Teri hervor. »Ich will wissen, woran ich bin! Schließlich geht es um mein Leben!«
    »Das ich nicht aufs Spiel setzen will«, erwiderte Eva. »Vertrau mir.«
    Teri sah, wie ein grauer Wolf sich ihnen näherte. Sie erkannte Fenrir. Das erleichterte sie etwas. Wenn der Wolf jetzt zu ihnen stieß, bedeutete das, daß es auch ohne Eva einen Weg hierher und damit auch wieder zurück gab. Teri war sicher, daß Eva keineswegs den Wolf hier haben wollte, ihn also auch kaum hierher geleitet haben konnte. Denn nach dem, was die Blonde mit den Alptraumwölfen erlebt haben mußte, konnte sie die grauen Räuber schwerlich sympathisch finden.
    Vorhin, im Château, war Fenrir zu schnell wieder verschwunden. Eva hatte ihn zwar gesehen, aber sie hatte ihm sicher nicht sehr viel Aufmerksamkeit gewidmet. Jetzt war das anders.
    Jetzt sah auch Eva den Wolf.
    Wie Teri es befürchtet hatte, zuckte sie heftig zusammen. Verängstigt sah sie sich um, suchte nach einem Fluchtweg. Teri hielt sie fest.
    »Das ist Fenrir, ein Freund. Keine der Traumbestien, die dich gehetzt haben. Du kannst ihm vertrauen.«
    »Ungern«, murmelte Eva wenig überzeugt.
    Der Wolf spürte ihre Ablehnung. Er sank zu Boden und kroch schniefend die letzten Meter auf die beiden Frauen zu. Teri ging ihm entgegen, kauerte sich vor ihn und legte ihre Hand in sein aufklaffendes Maul. Fenrir biß nicht zu; er leckte die Hand und ließ dann die Gelegenheit nicht aus, blitzschnell übermütig die nasse Wolfszunge durch Teris Gesicht fahren zu lassen.
    »Bestie!« schimpfte sie und versetzte ihm einen Klaps auf den Rücken, wischte sich die Nässe aus dem Ge sicht. »Du albernes

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