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0624 - Der Schädel des Riesen

0624 - Der Schädel des Riesen

Titel: 0624 - Der Schädel des Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der Kräfte geworden…
    ***
    Auch der Wind hatte die Schwaden nicht vertreiben können, die über der alten Müllkippe hingen. In ihrem Innern schwelte und brannte es weiter, obwohl sie seit langem stillgelegt war. Der Rauch fand überall Lücken und Risse, wo er hindurchsteigen und sich in der Nähe des Müllhügels verteilen konnte.
    Suko und Bill sahen diesen Schandfleck schon von weitem und wußten, daß sie ihr Ziel bald erreicht hatten.
    Die Landschaft nördlich der Riesenstadt war nicht so flach, wie es auf den Fotos ausgesehen hatte. Eine Hügellandschaft mit dichten Wäldern, unterbrochen von Grasflächen, Feldern und auch kleineren Orten war es in Wirklichkeit.
    Sie hatten nicht einmal angehalten. Bill war sehr schnell gefahren.
    Er hatte auch kaum gesprochen, steckte allerdings voller Wut, was seinem Gesicht anzusehen war.
    Manchmal hatte er auch eine Gänsehaut bekommen, da waren seine Gedanken sicherlich weit vorgeeilt.
    »Wir hätten einen Riesenhammer und eine Spitzhacke mitnehmen sollen«, sagte er einmal.
    »Weshalb?«
    »Um den verdammten Schädel zu zerhämmern.«
    Suko winkte ab. »So solltest du nicht denken, Bill. Er kann noch wichtig sein.«
    »Immer noch für John?«
    »Genau.«
    »Ach, das glaubst du doch selbst nicht. Nein, das kann ich dir nicht abnehmen.«
    »Woran denkst du denn?«
    »An die Ratten!« quetschte er hervor. »An diese verdammten Mutationen, die einen Menschen getötet und nichts mehr von ihm zurückgelassen haben. Daran denke ich so oft.«
    »Und auch an ihre eventuellen Angriffe, wie?«
    Bill zog den Porsche in eine enge Kurve. »Nicht nur an ihre eventuellen Angriffe, mein lieber Suko. Die werden erfolgen, verlaß dich darauf, echt!«
    »Mal abwarten.«
    Hinter den beiden Männern hockte Nadine, die Wölfin mit der Seele eines Menschen. Sie hatte sich auf der engen Rückbank zusammengerollt und wirkte dort wie ein großes Fellknäuel.
    Der Porsche glitt näher an die Müllkippe heran. Links von ihnen wuchs der Hügel hoch. Erste Hinweisschilder auf die Kippe erschienen. Abfahrten wurden angezeigt, an denen Bill vorbeifuhr. »Ist doch richtig oder nicht?«
    »Ja. Den Bildern nach muß der Schädel hinter der verdammten Kippe liegen.«
    »Liegen ist gut.«
    »Jedenfalls kommen wir mit dem Wagen nicht bis an das Ziel heran. Er hat schon immer im Wald verborgen gestanden, ist nicht entdeckt worden und kam erst durch den verdammten Sturm zum Vorschein. Mittlerweile habe ich den Eindruck, als wäre es kein Zufall gewesen.«
    Bill nahm die Hände vom Steuer und ließ sie wieder fallen.
    »Denkst du, daß der Sturm eine magische Ursache hatte?«
    »Weiß nicht.«
    Der Reporter sprach dagegen. »Das ist nicht der Fall. Frage mal die Meteorologen. Zweimal hat es Europa erwischt. Hast du heute morgen schon Radio gehört?«
    »Nein.«
    »Dann kannst du nicht wissen, daß die Wetterfrösche vor einem dritten Orkan gewarnt haben.«
    »Echt?«
    »Ja, er soll morgen über die Insel hinwegbrausen. Noch hängt er über dem östlichen Atlantik und holt tief Luft. Wir können wieder die Köpfe einziehen.«
    »Ist bei euch am Haus denn was passiert?«
    »Zum Glück nicht. Nur im Garten.« Bill warf einen Blick auf die Kippe. Unkraut hatte den größten Teil der Flanken überwuchert. Es bildete einen grünbraunen Teppich, aus dem hin und wieder der Umweltmüll hervorlugte.
    Der von der Kippe abgesonderte Gestank drang auch in den Wagen. Er kratzte in den Kehlen der beiden Freunde, und Bill hustete leise vor sich hin. »Eine Sauerei ist das. Eine verdammte Sauerei. Da wird durch Menschenhand das verpestet, was die Natur in unzähligen Jahren aufgebaut hat. Es kotzt mich an.«
    Suko gab durch sein Schweigen dem Reporter recht. Er schaute aus dem Fenster und stellte fest, daß sie nicht mehr weit fahren konnten. Der Wald wuchs näher an den Weg heran, der nicht mehr war als eine in das Gras gedrückte Spur.
    Da das Fahrzeug sehr tief lag, ließen sich harte Stöße nicht vermeiden. Über die Schläge ärgerte sich Bill. »Wären wir mal lieber mit deinem BMW gefahren.«
    »Nee, Bill, da ist mir der Porsche schon lieber.«
    »Ich kann ja leiden.«
    »Richtig.«
    »Und so etwas schimpft sich Freund.« Bill schüttelte den Kopf und fluchte leise, weil auch er den umgestürzten Baum gesehen hatte, der quer über dem Pfad lag.
    »Ende der Fahnenstange«, sagte Suko.
    »Soll ich drehen?«
    »Wäre besser.«
    Bill stellte den Porsche so, daß dieser mit dem Heck gegen den Baumstamm wies, stieg aus,

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