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0624 - Der Schädel des Riesen

0624 - Der Schädel des Riesen

Titel: 0624 - Der Schädel des Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schnüffelte und reckte sich. Er schaute zurück, wo sich die Kippe abhob.
    Der Wind stand ungünstig. Er trieb ihnen den Gestank in die Nasen. Selbst die Wölfin schnaubte. Sie hatte nach Suko den Porsche verlassen und stand zwischen den beiden Männern.
    Bill kraulte ihr Fell. »Ja, du bist die Beste, Nadine, das wissen wir doch.«
    Die Wölfin schob ihre feuchte Schnauze über Bills Handfläche und grummelte leise.
    Suko schaute sich nach einem Weg oder Pfad um, der sie möglichst rasch an ihr Ziel heranbrachte. Vielleicht wäre er bei normalen Gegebenheiten zu sehen gewesen, in diesem Fall jedoch nicht, denn der Orkan hatte den Wald umgetürmt und furchtbar in seinem Innern aufgeräumt. Wieviel Prozent des Baumbestandes überhaupt noch normal stand, war von Suko nicht festzustellen. Ihm fielen besonders die hohen Bäume auf, die geknickt und gegen andere gefallen waren, wobei diese von den anderen Bäumen ebenfalls in schräge Stellungen gedrückt wurden. Einen dritten Sturm würden sie kaum überleben.
    »Du hast nicht zufällig eine Machete im Kofferraum, Bill?«
    »Bin ich ein Dschungelkämpfer?«
    »Hätte ja sein können.«
    Der Reporter winkte ab. »Nimm deine Handkanten, Suko. Oder etwas anderes. Ratten hast du zufälligerweise nicht zu Gesicht bekommen?«
    »Nein.«
    »Und welche Richtung schlägst du vor?«
    Suko deutete auf das grüne Baumfeld. »Laß uns mal losgehen. Da irgendwo muß auch der Schädel sein.«
    »Ist der Hubschrauber denn gelandet?«
    »Wie sollte er? Der schwebte über dem betreffenden Ziel. Don Beck ist an einer Leiter hinabgeklettert, wo es ihn dann erwischt hat. Wie ich hörte, muß er auch Aufnahmen von dem Schädel geschossen haben, aber die Kameras fehlten. Wahrscheinlich hat er sie bei seiner Flucht verloren.«
    Sie waren längst über den gefallenen Baum hinweggeklettert und schritten den mit hohem Unkraut überwucherten Weg weiter, auf dessen Grund sich noch immer die Reifenspuren abzeichneten. Hier waren demnach Fahrzeuge hergefahren.
    Auf Bill machte der Wald den Eindruck eines Monstrums, das dabei war, alles zu umfangen, was in seine Nähe geriet. Die gewaltigen Bäume, die Sträucher, das mächtige Unterholz, Farne mit schwingenden Armen und querliegendem Geäst sorgten für diesen Dschungel, der immer noch genügend Lücken aufwies, um auch mutierten Ratten die Chance für ein Versteck zu bieten.
    An manchen Stellen hätten sie eine Machete tatsächlich gebrauchen können. Vergeblich suchten sie nach einigermaßen freien Stellen, um in das Gebiet eindringen zu können.
    Von der Kippe her wehte ihnen der Gestank in den Nacken. Vergeblich horchten sie nach dem Zwitschern der nicht in den Süden geflogenen Vögel.
    Die Tiere blieben ruhig. Sie hielten sich in den Bäumen verborgen.
    Vor ihnen wuchs der Wald zusammen. Der Weg endete vor dieser querliegenden, grünbraunen Winterwand. Wie zum Zeichen lagen noch zwei Bäume quer, die der Orkan samt Wurzelwerk aus dem Boden hervorgerissen hatte.
    »Dann müssen wir da hinein«, meinte Suko.
    Bill nickte nur, wollte gehen und merkte, daß etwas nicht stimmte.
    Er schaute nach rechts.
    Dort stand die Wölfin und rührte sich nicht. Allerdings hielt sie ihr Maul offen. Aus der Tiefe der Kehle hervor drang ein ungewöhnliches drohendes Knurren, das beide Männer als eine Warnung auffaßten.
    Suko drehte sich ebenfalls um. Er schaute Bill mit seinem fragenden Blick an.
    »Sie will uns warnen. Wahrscheinlich lauern Ratten in der Nähe. Also aufgepaßt.«
    Der Inspektor schaute gegen das Dickicht. »Die können überall sein, ich sehe nichts.«
    »Ich könnte sie auf Jagd gehen lassen«, schlug Bill vor.
    Suko bewegte zweifelnd den Kopf. »Willst du das wirklich riskieren?«
    »Sie ist schlau und stark.«
    »Okay.«
    Bill kniete sich neben die Wölfin. Er umfaßte ihren Körper und sprach mit ihr wie mit einem Menschen. Sehr leise raunte er ihr die Worte ins Ohr, und der Blick in den Augen des Tieres veränderte sich. Er nahm einen sehr wachsamen Ausdruck an und gleichzeitig einen wissenden. Bill ging davon aus, daß er sich auf Nadine verlassen konnte.
    »Dann geh mal!« zischte er, kam hoch und gab ihr einen Klaps auf die Flanke.
    Nadine bewegte sich schnell. Sie sprang über Hindernisse hinweg.
    Beide Männer hörten es knacken, als sie im Dickicht untertauchte.
    Zwar blieben die Geräusche, wurden sehr schnell leiser, je mehr Distanz die Wölfin zwischen sich und die Männer brachte.
    »Leider müssen wir warten, bis Nadine

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