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0625 - Die Schrumpfkopf-Königin

0625 - Die Schrumpfkopf-Königin

Titel: 0625 - Die Schrumpfkopf-Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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unseren Kulturen. Die Elemente flossen ineinander über. Das brauche ich Ihnen nicht zu erzählen.«
    »Richtig.«
    »Ich bin mir keines Vergehens bewußt, Mr. Suko.«
    »Das glaube ich Ihnen gern. Aus diesem Grunde haben wir Sie nicht aufgesucht.«
    »Womit kann ich Ihnen dann dienen?«
    »Es geht um Shao.«
    Ogu richtete seinen Blick auf die Chinesin, die ihren weiten Mantel nicht abgelegt hatte. »Sie kommen bewaffnet zu uns, wie ich sehe. Man hat Sie dennoch durchgelassen, weil man Ihnen vertraut, denn Sie sprachen die Sonnengöttin an.«
    »Das ist korrekt.«
    »Ich weiß aus der langen Geschichte und der Tradition unseres Landes, daß die Sonnengöttin gefangengehalten wird und es trotzdem geschafft hat, eine Nachfolgerin zu bestimmen. Kann ich davon ausgehen, daß diese Nachfolgerin vor mir sitzt?«
    »Das können Sie.«
    Takita Ogu neigte seinen Kopf ein wenig vor. »Dann seien Sie mir doppelt willkommen.«
    »Ich danke Ihnen.«
    »Darf ich fragen, was Sie hier machen?«
    Der Mann lächelte schmal. »Ich bilde einen Brückenkopf zwischen meiner Heimat und dieser Fremde. Sehen Sie, die Märkte explodieren. Der Osten steht in einem gewaltigen Wandel. Er wird die Marktwirtschaft einführen müssen, was für Japan und auch den Westen ungemein wichtig ist. Diese Länder öffnen sich für unsere Waren. Die Konzerne stehen bereit, und sie schicken jetzt bereits ihre Mitarbeiter, damit sie auf den neuen Markt vorbereitet werden können.«
    »Als Wirtschaftler?«
    »Das kommt hinzu. Ich bereite sie allerdings auch in der alten Tradition vor. Sie lernen es, höflich zu sein, sie werden wieder an unsere alten Werte erinnert, die wir dann hineinmischen in das moderne Leben – wenn Sie verstehen.«
    »Ich glaube schon.«
    »Danke.«
    »Wir hörten von Kampfsportarten«, warf Suko ein.
    Ogu gab ihm recht. »Ja, das stimmt, denn nicht nur die Seele muß darauf vorbereitet sein, auch der Körper. Die Ertüchtigung findet in unseren unteren Räumen statt.«
    »Im Keller also?«
    »Richtig. Dort verbinden wir den Kampfsport mit der Meditation. Wir beweisen, daß das eine nicht ohne das andere geht. Es ist nicht schwer, die jungen Menschen, die zu uns kommen, sind sehr lernwillig und auch wißbegierig.«
    »Das glauben wir Ihnen gern.«
    Sie tranken ihre hauchdünnen Tassen leer, und Takita Ogu legte die Handflächen gegeneinander. »Nun habe ich Ihnen ein wenig über uns berichtet. Ich nehme nicht an, daß dies der wahre Grund Ihres Kommens ist. Oder sollte ich mich geirrt haben?«
    »Bestimmt nicht, Mr. Ogu«, erklärte Suko. »Es gibt da schon andere Probleme.«
    »Darf ich Ihnen bei deren Lösung behilflich sein?«
    »Das hoffen wir sehr. Aber ich möchte Shao reden lassen. Sie hat mich auf Ihre Spur gebracht.«
    Ogu lächelte. »Wie soll ich das verstehen?«
    »Es ist sehr leicht«, antwortete Shao. »Ich gehe davon aus, daß Sie mit gewissen Dingen bestens vertraut sind, was die mythologische Seite der japanischen Geschichte angeht.«
    »Ich habe mich ein wenig bemüht.«
    »Das dachten wir uns. Ihr Ruf ist Ihnen zudem vorausgeeilt. Sie wissen, wer ich bin, auf welcher Seite ich stehe, was mir wiederum viele Erklärungen erspart.«
    »Das denke ich mir.«
    »Es geht um Akido!« Shao sprach frei von der Leber weg und nicht mehr um das Thema herum. Takita Ogu schaute sie für einen Moment starr an, bevor er zur Teekanne griff, einschenkte und sich auf diesem Wege Zeit zum Überlegen holte. Vorsichtig setzte er die Kanne wieder ab. In seinem Gesicht war nicht zu erkennen, wie er reagieren und was er antworten würde. Er räusperte sich leicht.
    »Sie wissen Bescheid?« fragte Shao.
    »Ja, ich kenne den Namen.«
    »Mehr nicht?«
    Der Japaner lächelte. »Möglich, aber ich nehme an, daß Sie mir mehr über die Person erzählen werden, deren Heimat unsere Welt wohl nicht ist, wenn ich mich nicht irre.«
    »Da haben Sie recht. Nur hat Akido ihre Welt verlassen, um in der unsrigen Angst und Terror zu verbreiten.«
    Takita Ogu schwieg. Gern hätte Suko gewußt, welche Gedanken sich hinter der Stirn dieses Mannes abspielten. Hatte er schon etwas geahnt? War er informiert worden?
    Er räusperte sich. »Sie haben das sehr sicher behauptet, Shao.«
    »Ich weiß es.«
    »Darf ich fragen, wer Ihnen die Information gab?«
    Shao gab eine indirekte Antwort. »Vielleicht wissen Sie, daß ich zwischen den Dimensionen pendle. Muß ich deutlicher werden, was die Informationen angeht?«
    »Nein, das nicht. Ich rechne damit, daß die

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