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0627 - Nadine und die Mörderwölfe

0627 - Nadine und die Mörderwölfe

Titel: 0627 - Nadine und die Mörderwölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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damit er sein Alter wieder zurückbekam. Das war für ihn noch immer schwer zu fassen. Ebenso wie eine Rückverwandlung der Wölfin in einen normalen Menschen. Johnny überlegte schon jetzt, wie er sich ihr gegenüber verhalten würde.
    Kalt kroch es seinen Rücken hinab, als er sich vorstellte, daß er mit einer normalen Nadine bestimmt nicht so gut zurechtkommen würde wie mit der Wölfin.
    Sie befanden sich auf einer ziemlichen Höhe. Wenn die Bäume mal die Sicht freigaben, lag rechts von ihnen bereits der Steinbruch. Er sah aus wie ein gewaltiges künstliches Tal.
    Morgana Layton fuhr langsamer, bevor sie den Wagen in eine Linkskurve lenkte und stoppte.
    »Aussteigen, Junge.«
    Johnny zögerte noch. »Und dann?«
    »Steig erst einmal aus!« Der Ton ließ keinen Widerspruch zu, das hatte Johnny schon festgestellt.
    Er öffnete die Tür, stieg aus und merkte, als er auf dem weichen Boden stand, daß seine Knie zitterten. Die letzten Ereignisse hatten bei dem Jungen ihre Spuren hinterlassen. Sie zeichneten sich auch in seinem Gesicht ab, dessen Haut grau aussah.
    Morgana hatte die Tür ins Schloß gedrückt. Sie hielt das Gesicht gegen den Wind, der ihre Haare nach hinten wehte. Der Junge beobachtete sie und suchte an ihr nach werwolfshaften Spuren.
    Er konnte keine mehr entdecken.
    Sie kam auf ihn zu, umfaßte seinen linken Arm in Höhe des Ellbogens und schob ihn nach vorn.
    »Wohin denn?«
    »Das wirst du sehen, Junge. Zunächst einmal werden wir am Rand des Steinbruchs stehenbleiben.«
    »Und dann?«
    Sie lachte. »Abwarten.«
    Johnny tat, was die Frau verlangte. Der Boden war weich, auch staubig. Die hohen Bäume wirkten wie Wächter der Natur, die es nicht zulassen wollten, daß noch mehr Bäume abgeholzt wurden.
    Einige von ihnen standen dermaßen dicht an der Grenze, daß ihr gewaltiges Wurzelwerk sich sogar aus dem Stein hervorgehoben hatte wie mächtiges Gedärm.
    Morgana knickte einige Zweige zur Seite, um freie Sicht zu bekommen. Johnny stand neben ihr.
    Am Himmel trieben graue Wolken. Der Wind wehte in ihre Gesichter. All das merkte Johnny nicht, denn er hatte nur Augen für die tote Frau, die tief unter ihm auf dem Grund des Steinbruchs lag.
    Auch Morgana hatte sie gesehen.
    »Ist sie das?« hauchte der Junge.
    »Ja, das ist Nadine Berger. Und sie hat es tatsächlich geschafft!« knirschte Morgana.
    Johnny holte tief Luft. Er wußte nicht, was er sagen sollte. Am liebsten wäre er in die Tiefe gesprungen, um mit Nadine zu reden, aber konnte sie überhaupt sprechen? Die Frau dort machte nicht den Eindruck, als würde sie noch leben.
    »Die… die ist tot!« ächzte der Junge. »Ich spüre es, ich sehe es. Sie bewegt sich nicht.«
    Dafür bewegten sich die beiden Arbeiter, die in ihrer Nähe standen. Sie hatten die Tote entdeckt. Was sie miteinander sprachen, drang nicht bis zu den Beobachtern hoch, aber sie waren doch ziemlich von der Rolle, was ihren Bewegungen anzusehen war.
    Einer von ihnen lief mit schnellen Schritten weg, der andere blieb.
    Morgana dachte nach und entschied sich blitzschnell. Bevor Johnny sich versah, hatte sie den Jungen zurückgezerrt. Er stolperte hinter ihr her. Erst an einem Baum blieben sie stehen. Der Stamm war schlank genug, um von Johnny umfaßt werden zu können.
    Morgana klickte die stählerne Acht um seine Gelenke und bedeutete ihm, auf sie zu warten.
    »Wo wollen Sie hin?«
    Sie drehte sich nicht einmal um. Ihr Weg führte sie von nun an direkt in den Steinbruch hinunter.
    Zeugen hatte sie schon immer gehaßt!
    ***
    Fox stand da, wie vom Donner gerührt und machte sich schwere Vorwürfe. Weshalb hatte er die Frau nicht gehört? Sie konnte doch nicht fliegen, zum Henker! Er fragte sich, was diese Person in den blauen Jeans hier unten zu suchen hatte.
    War sie die Mörderin?
    Danach sah sie eigentlich nicht aus. Man konnte sie als eine chice Person ansehen, und auch das schmale Lächeln auf dem Gesicht wirkte harmlos. Doch wer lächelte schon beim Anblick einer Toten?
    Es sei denn, diejenige Person wußte genau Bescheid.
    Fox spürte das kalte und enge Gefühl im Nacken. Für ihn war es ein Warnsignal. Er ließ sich trotzdem nichts anmerken, grinste schief und verzerrt, während er den rechten Arm zum Gruß hob.
    »Hallo…« Dann lachte er. »Darf ich fragen, was Sie hier suchen, Madam?«
    »Was tun Sie hier?«
    »Ich arbeite.«
    »Mit einer Toten?«
    Fox hatte den Eindruck, als würde die Person sich über ihn lustig machen. Ihre Sicherheit beeindruckte und ängstigte

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