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0627 - Tanz der Kobra

0627 - Tanz der Kobra

Titel: 0627 - Tanz der Kobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Überheblichkeit.«
    »Sicher. Den Zeitpunkt aber bestimmst nicht du, sondern Ssacah.«
    Er sah ihr nach, als sie ging, und lachte nicht mehr.
    Er hatte viel riskiert in diesen Minuten. Aber vielleicht lohnte es sich.
    Irgendwann.
    ***
    Nicole Duval löste ihre Sicherheitsleine und ließ sich nach unten fallen. »Wir haben die Nacht überlebt. Kein Tiger hat uns gefressen, keine Schlange gebissen… äh, Zamorra, warum sagst du nichts?«
    Sie starrte nach oben, wo ihr Lebensgefährte reglos auf seinem Ast lag. »He, Zamorra, Chef - was ist los?«
    Er antwortete immer noch nicht.
    »Verflixt, das ist doch wohl nicht wahr«, stieß sie hervor. »Der wird doch wohl nicht…?«
    Sie warf mit einem Erdklumpen nach ihm. Auch jetzt zeigte er keine Reaktion.
    Etwas unsicher sah sie sich um. Nirgendwo war etwas Bedrohliches zu sehen, doch das bedeutete in einer solchen Umgebung nicht viel. Die Bedrohung konnte schon viel früher zugeschlagen und sich längst wieder zurückgezogen haben.
    Das fehlte ihr gerade noch - daß Zamorra etwas zugestoßen war!
    Sie vergewisserte sich, daß sie den Blaster am Gürtel mit einem schnellen Griff erreichen konnte, und schickte sich dann an, den Baum wieder zu erklimmen.
    Da ließ Zamorra sich direkt auf sie fallen!
    Sie schrie auf, kam zu Fall, er landete halb auf ihr, rollte sich herum und zog sie über sich, um sie zu küssen. »Schön zu sehen, daß du dir trotz meiner derzeitigen Unleidlichkeit noch Sorgen um mich machst!«
    Sie löste sich aus seiner Umarmung.
    »Das hättest du viel einfacher in Erfahrung bringen können«, sagte sie leicht verärgert. »Hättest mich bloß zu fragen brauchen. Aber auf so was Einfaches kommt deine Spezies ja nicht. Männer! Wenn man auf euch schimpft, fühlen sich sogar die Schimpfwörter beleidigt!«
    Er grinste.
    »Beim nächsten Mal lasse ich mir etwas noch weniger Einfaches einfallen«, versprach er.
    »Bloß nicht!« ächzte Nicole. »Ich bin nicht scharf auf meinen ersten Herzinfarkt!«
    Er biß sie sanft in den Nacken, zog sich für ein paar Minuten ins Unterholz zurück und schritt dann die in den Boden gebrannten Symbole ab.
    »Unversehrt«, murmelte er. »Na, dann wollen wir doch mal sehen, ob wir tatsächlich keinen ungebetenen Besuch hatten…«
    »Ich hatte gehofft, du hättest einen Braten erlegt, damit wir was zum Frühstück hätten«, tadelte Nicole.
    »Oh, pardon, ein Braten lief gerade nicht in Schußweite herum«, gestand Zamorra. »Die tummeln sich für gewöhnlich nicht in der Wildnis, sondern am Spieß oder auf dem Grill… Ich denke, wir werden ein wenig hungern müssen, bis wir den nächsten irdischen Stützpunkt der sogenannten Zivilisation erreichen. Im Moment geht es mir allerdings auch um etwas anderes.«
    »Und was ist das, wenn ich mir diese unbotmäßige Frage erlauben darf?«
    Er ließ sich am Weg nieder und aktivierte die Zeitschau des Amuletts. Ein posthypnotisch verankertes Schaltwort versetzte ihn in die erforderliche Halbtrance, nachdem er das Amulett entsprechend aktiviert hatte. Der stilisierte Drudenfuß in der Mitte der handtellergroßen Silberscheibe verwandelte sich in eine Art Miniatur-Bildschirm.
    Zamorra steuerte ihn wie einen Filmprojektor. Der rückwärts laufende ›Film‹ führte ihn zurück in die jüngste Vergangenheit. Zamorra checkte auf diese Weise ab, ob sich ihnen jemand genähert hatte, während sie schliefen.
    Die Zeitschau forderte Kraft. Dennoch zog Zamorra sie sehr gründlich durch. Er hatte einen Verdacht, den er bestätigt oder widerlegt wissen wollte.
    Schließlich entdeckte er tatsächlich etwas. Fast, wie er befürchtet hatte, kurz nach ihrem gemeinsamen Einschlafen, weshalb er die gesamte Ruhephase hatte durchlaufen müssen. Aber dann registrierte er die Bewegung gerade noch am Rand des Sichtfeldes.
    Er erhob sich und ging der Sache nach.
    Dann entdeckte er gar nicht weit entfernt die Schlange.
    Ein riesiges Biest von Menschengröße. Und diese Schlange verwandelte sich, nahm vorübergehend Menschengestalt an.
    Und Zamorra kannte diese Gestalt.
    Es war der Einbeinige aus dem Dorf!
    »Bingo«, murmelte er, als er die Halbtrance mit einem weiteren Schaltwort wieder aufhob. »Beinahe so hatte ich mir das gedacht.«
    »Was meinst du damit?« fragte Nicole, die ihm über die Schulter gesehen und damit ebenfalls beobachtet hatte, was das Amulett ihm zeigte.
    »Daß wir bisher unter Beobachtung standen«, erklärte er trocken.
    »Und jetzt nicht mehr?«
    »Zumindest dieser Beobachter hat

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