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0628 - Die Geister vom Leichenbaum

0628 - Die Geister vom Leichenbaum

Titel: 0628 - Die Geister vom Leichenbaum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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junge Mann den Einfüllstutzen aus der Öffnung. Er nannte die Summe und sah, wie Creep Geldscheine aus der Tasche holte, sie aber in der Hand behielt. »Also den Alten gibt es?«
    »Ja.«
    »Das ist gut.« Creep gab ihm das Geld. »Nett hast du's hier, Junge. Sieh nur zu, daß es auch so bleibt.«
    »Ich verstehe Sie nicht, Sir.«
    »Ist auch nicht wichtig.« Creep grinste. »Vielleicht sehen wir uns noch, Junge.«
    Dem Tankwart fiel ein Stein vom Herzen, als er sah, daß die drei Männer losfuhren. Die hatten nach Gewalt und Tod gerochen. Typen wie diese hatte er bisher nur in Filmen gesehen. Rasch lief er in sein Kassenhaus und wählte mit zitternden Fingern die Nummer des Konstablers. Der Mann mußte einfach Bescheid wissen.
    Davon ahnten die drei Söldner nichts, als die im Schrittempo in den Ort hineinfuhren.
    Trenton hatte nicht nur aus der Ferne sauber und bilderbuchhaft gewirkt, es sah auch so aus, als sie durch die Hauptstraße rollten. Man gab sich hier Mühe, die kleinen Vorgärten zu pflegen. Erste Frühlingsblumen streckten ihre Köpfe aus dem Boden, als wollten sie die Märzluft schnuppern.
    In kleinen Betrieben wurde gearbeitet, ein Bach, der vom Fluß her abzweigte, schlängelte sich quer durch den Ort und floß auch unter der Hauptstraße her.
    »Wo willst du eigentlich hin?« fragte Blazer.
    »Ich suche ein Telefon.«
    »Da vorn ist eine Zelle«, sagte Arnie. »Weiß ich selbst.«
    Creep ließ seinen Wagen auf die andere Seite rollen und stoppte schräg neben der Zelle. »Ich werde jetzt bei dem Alten anrufen und ihn nach seinem Neffen fragen. Wenn er ihn nicht aus der Klinik herausholt. Machen wir es.«
    »Darauf freue ich mich schon«, flüsterte Arnie und streichelte seine Maschinenpistole.
    »Reiß dich noch zusammen.« Creep stieg aus und ging die wenigen Schritte bis zu seinem Ziel.
    In der Zelle roch es nach kaltem Zigarettenrauch. Auch Blazer und Arnie hielt es nicht mehr im Fahrzeug. Sie waren ausgestiegen und lehnten am hohen Kühlergrill.
    Allein ihr Anblick reichte aus, um bei den Menschen Angstgefühle auszulösen. Wer sie sah, warf ihnen nur mehr scheue Blicke zu und machte einen Bogen.
    »Die haben schon jetzt die Hosen voll«, bemerkte Blazer. »Was soll das erst werden, wenn wir die Stadt übernommen haben?«
    »Dann springen sie in den Fluß.« Blazer warf sein Blasrohr hoch und fing es wieder auf. »Irre, aber nur die, die nicht schwimmen können.«
    »Würdest du sie retten?«
    »Wenn es Geld gibt.«
    Arnie lachte und drehte den Kopf nach links, weil dort zwei Frauen stehengeblieben waren, die abwartend und ängstlich zugleich zu ihnen herüberschauten.
    Arnie war in Form. »He, ihr Gänse, kommt mal her. Ich mache euch sogar Zwillinge, auch wenn ihr die Pille genommen habt.«
    Die Frauen machten kehrt und rannten weg. Sie liefen sogar noch schneller als Arnie in die Hände klatschte.
    »Vor dir hat jeder Angst!« meinte Blazer grinsend.
    »Warum nur?«
    »Weil du aussiehst wie ein Monstrum.«
    »Sieh dich mal an.«
    »Nein, ich sehe was ganz anderes.«
    »Ach ja? Wo denn?«
    Blazer hob den rechten Arm. Er deutete mit seinem Blasrohr schräg über die Straße hinweg und in die Höhe. »Das blaue Licht da. Es sieht aus, als würde es vom Wind getragen.«
    Arnie begriff nicht so rasch. Mit einer unsicheren Bewegung strich er über seine Glatze, als wollte er sie anwärmen. Die kleinen Augen bewegten sich flink. »Da brennt aber keine Laterne.«
    »Weiß ich auch.«
    »Komisch.« Arnie schüttelte den Kopf. »Früher habe ich mal an fliegende Untertassen geglaubt und mir immer vorgestellt, daß sie von einem solchen Licht begleitet werden. Das Licht sehe ich, aber keine Untertasse.«
    »Kannst ja eine hinwerfen.«
    Arnie schüttelte den Kopf. So panzerhaft er auch wirkte, irgendwo war er auch ein sensibler Mensch. Im hellen Tageslicht spürte er, daß etwas Unheimliches und Unerklärbares auf sie zukam, denn das Licht blieb nie an einem Fleck stehen. Es bewegte sich voran und kreiste sogar um die eigene Achse.
    »Da stimmt was nicht.«
    »Was willst du machen?«
    »Wir sollten verschwinden.«
    Blazer lachte. »Ohne Creep.« Der stand noch immer in der Zelle und telefonierte.
    »Nein, den holen wir weg.«
    »Warte ab, Arnie. Ich liebe so etwas.«
    »Du hast auch einen Riß im Schädel.«
    Blazer zuckte mit den strichdünnen Lippen. Dann hob er sein Rohr. »Wenn du das noch einmal sagst, bekommst du eine Nadel.«
    »Hör auf, Mann.« Arnie war echt beunruhigt. Er spürte auf seinem

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