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0628 - Die Geister vom Leichenbaum

0628 - Die Geister vom Leichenbaum

Titel: 0628 - Die Geister vom Leichenbaum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Rücken eine Gänsehaut, die sich regelrecht festgefressen hatte. Seine Augen brannten vom langen Starren. Er sah das Licht als einen blauen tanzenden Funkenkreis, der die Geschwindigkeit beibehielt, aber schon ziemlich nahe gekommen war. Zugleich überkam ihn der Eindruck, daß dieses Licht sich ihn und seinen Kumpan als Ziel ausgesucht hatte.
    Während es sich voranbewegte, spalteten sich an seinen Rändern hellblaue Funken ab. Sie zuckten in verschiedene Richtungen, als wollten sie die übrige Luft mit ihrer Kraft aufladen.
    Plötzlich war es da!
    Ein blaues Huschen, mehr nicht. Arnie brüllte noch einen Fluch, im gleichen Augenblick drückte Creep die Tür auf, um die Zelle zu verlassen.
    Da sah er auch das Licht. Er drehte den Kopf. »Was ist das denn, zum Teufel?«
    Es erwischte ihn noch in derselben Sekunde. Zuerst war es die Zelle, in die das Licht hineinraste. Es hatte sich abgespalten, bildete einen lanzenartigen Pfeil, der von oben her traf, sich dann ausbreitete und zu einer gewaltigen Glocke wurde, die es schaffte, die Zelle als blaue Wand zu umfangen.
    Was nun geschah, kann den beiden Noch-Zuschauern vor, als würde die Zeit langsamer ablaufen.
    Die Zelle war plötzlich eine einzige blaue Insel, die zwar stehenblieb, sich dann aber bewegte und von innen her Druck bekam, denn das Glas wellte sich an allen vier Seiten ebenso wie an der Decke.
    Es beulte sich nach oben hin aus.
    Gleichzeitig rissen die Verstrebungen mit kratzenden Geräuschen auseinander.
    Die Zelle zerplatzte.
    Das alles bekamen Blazer und Arnie mit, aber Creep, ihren Anführer, traf es hautnah.
    Er wurde von den Splittern erwischt, die in seine Kleidung drangen, das Gesicht auch nicht verschonten, ebensowenig wie die Verstrebungen, die weggeknickt waren und gegen Creep stießen.
    Er schrie nicht einmal, als ihm ein Metall in den Bauch drang. Er stand da, stierte auf die noch zerberstende Zelle, dann erst, als sie auseinandergeflogen war, drehte er sich um und schaute seine beiden Freunde aus großen Augen an.
    Blazer und Arnie begriffen nichts. Sie glotzten starr auf den Freund, der mit beiden Händen das Teil der Verstrebungen packte und es aus seinem Körper riß, als wäre es nur ein Streichholz.
    Zurück blieb eine Wunde, aus der kein Blut quoll. Er preßte die Kleidung davor und ging auf die Wartenden zu.
    Sein Blick hatte sich verändert, ebenso wie die Farbe seiner Gesichtshaut.
    Sie schimmerte jetzt in einem dunklen Blau, als hätte sie jemand mit feiner Schmiere überstrichen.
    Die Lippen zuckten, er wollte etwas sagen, die anderen wollten ihn ansprechen, als das blaue Licht, das sie in den letzten Sekunden vergessen hatten, aber noch immer über ihnen tanzte, zuschlug.
    Und wie es das tat!
    Es war wie ein Hammer, der beide erwischte. Sie kamen sich vor wie in eine Zwangsjacke eingepackt und gleichzeitig hochgehoben, als sollten sie zerrissen werden.
    Beide schrieen, hielten die Augen offen und sahen Creep vor sich, eingetaucht in einen blauen Schleier, der ihn auch nicht mehr loslassen wollte.
    Dann waren sie an der Reihe.
    Plötzlich breitete sich etwas in ihrem Körper aus, das sie nicht mehr kontrollieren konnten.
    Es war wie eine Flamme ohne Hitze. Etwas durchrieselte sie, geriet in jede Pore, drang bis in die letzten Winkel ihres Hirns und übernahm die Kontrolle.
    Als Söldner waren die drei Männer schon schlimm gewesen, als Veränderte steigerten sie sich noch mehr.
    Wie lange der Spuk gedauert hatte und daß er auch von einigen Zeugen beobachtet worden war, wußten sie nicht.
    Er war vorbei. Sie hatten es geschafft, schauten sich an, grinsten hart und nickten sich zu.
    Es war das Zeichen.
    Sie stiegen in den Wagen.
    Drei Männer mit blauen Gesichtern, beseelt von unheimlichen Wesen, und Creep sprach aus, was die anderen beiden dachten.
    »Jetzt gehört Trenton uns!«
    ***
    Ich hatte selten einen so schweigsamen Fahrgast gehabt wie Halifax. Er hockte wie eine Puppe neben mir und gab hin und wieder ein paar Worte von sich, wenn ich in eine neue Richtung zu fahren hatte.
    Ich hätte gern das Fahrgefühl in einem Rolls-Royce genossen, dazu war leider nicht der richtige Zeitpunkt. Meine Gedanken drehten sich auch um andere Probleme.
    Ich dachte auch an meinen Freund und Kollegen Suko, der bewußt im Hintergrund geblieben war.
    Wenn der hörte, daß ich so etwas wie einen Alleingang gestartet hatte, würde er sauer sein. Vielleicht war es besser, am alten Wirtshaus vorbeizufahren. Die Richtung stimmte ungefähr.
    Ich sprach

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