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063 - Das Monster lebt

063 - Das Monster lebt

Titel: 063 - Das Monster lebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Schleier sah er, wie das Frankenstein-Monster sich über ihn beugte.
    Eiskalte Hände legten sich um seinen heißen Hals und drückten zu.
    Diese kalten Hände! durchfuhr es den Schauspieler. Ich habe es mit einem Toten zu tun. Ein Toter, der lebt. Ich bin verrückt!
    Er versuchte sich verzweifelt von dem gnadenlosen Würgegriff zu befreien. Neben dem grausamen Unhold tauchte plötzlich noch jemand auf.
    Es war Cuca, und es schien ihr zu gefallen, was passierte.
    »Helfen… Sie… mir!« krächzte Thaw. »B-i-t-t-e-!«
    Einen Augenblick schien es, als würde er vergeblich flehen, aber dann legte Cuca dem bleichen Scheusal die Hand auf die Schulter, und die kalten Hände lösten sich vom Hals des Schauspielers.
    Thaw konnte es kaum fassen, daß er am Leben bleiben durfte. Das Frankenstein-Monster richtete sich auf und trat neben Cuca.
    Thaw wagte dem Frieden nicht zu trauen. Dieser fürchterliche Unhold konnte jeden Moment wieder über ihn herfallen.
    Langsam und mißtrauisch erhob sich Thaw. Seine Kniescheiben vibrierten. Zum erstenmal im Leben hatte er erfahren, wie schrecklich echte Todesangst ist.
    Sein Herz raste, und er befürchtete, daß ihn noch nachträglich der Schlag treffen könnte. Sein verstörter Blick pendelte zwischen der Schönen und dem Monster hin und her.
    »Wer seid ihr?« fragte er mit dünner Stimme.
    Die Hexe lächelte. »Wer ich bin, weißt du schon, und das ist Atax, die Seele des Teufels!«
    ***
    Jetzt begriff Yapeth Thaw schon gar nichts mehr. Doch der Horror ging noch weiter. Atax lieferte den Beweis, daß Cuca die Wahrheit sagte.
    Er legte für wenige Augenblicke die Gestalt des Frankenstein-Monsters ab und zeigte sich so, wie er wirklich aussah.
    Vor dem Schauspieler stand auf einmal ein grauenerregendes Ungeheuer, das einen transparenten Körper hatte, der von violett schillernden Adern durchzogen war. Manchmal spiegelte die Oberfläche dieses Körpers.
    Wie eine furchtbare Schreckensvision sah Atax aus, doch diesen Anblick bot er nur einige Sekunden lang, dann wurde er wieder zu jenem bleichen Ungeheuer.
    »Wie… Ich verstehe nicht…«, stammelte Thaw.
    »Du brauchst nichts zu verstehen«, sagte Cuca kalt.
    »Ich… kann doch nicht wirklich eben… ein Ungeheuer… gesehen haben.«
    »Doch, das hast du. Du hast Atax in seiner wahren Gestalt gesehen.«
    »Aber… wie ist so etwas… möglich? Wer sind Sie, Cuca?«
    »Ich bin Atax' Verbündete, eine Hexe, eine Teufelsbraut.«
    Thaw preßte die Handballen fest gegen seine Schläfen. »Nein! Nein! Nein!« schrie er und schüttelte verzweifelt den Kopf. »Warum hört denn dieser Wahnsinn nicht endlich auf? Bin ich denn irr geworden?«
    »Du bist nicht verrückt, Yapeth Thaw«, erwiderte Cuca. »Was du siehst und erlebt hast, ist Wirklichkeit.«
    »Wieso kann ich es nicht begreifen?«
    »Du stehst einer Macht gegenüber, die du nicht begreifen kannst. Den Gewalten der Hölle, der ewigen Finsternis!«
    »Ihr seid Vertreter der Hölle?«
    »Zweifelst du noch daran?«
    »Ich weiß überhaupt nicht mehr, was ich denken soll«, stöhnte der Schauspieler.
    »Ich habe dir Hilfe versprochen. In Zukunft wird sich niemand mehr die Schuhe an dir abputzen. Alle werden Angst vor dir haben, vor dir kriechen. Du hast Atax' Kraft zu spüren bekommen. Möchtest du so stark wie er werden?«
    Thaw befand sich in einem wirren Taumel. Zuerst hätte dieses Monster ihn beinahe umgebracht, jetzt wurde ihm dessen Kraft angeboten.
    Er hörte auf, zu denken und nach Erklärungen zu suchen. Er würde ja doch keine vernünftigen finden. War es da nicht besser, einfach hinzunehmen, was auf ihn zukam? Er war Atax und Cuca sowieso auf Gedeih und Verderb ausgeliefert.
    »Man wird es nicht mehr wagen, dich wie den letzten Dreck zu behandeln«, sagte Cuca. »Du kannst Rache für all das nehmen, was dir bisher angetan wurde.«
    Allmählich glaubte er, keine Angst mehr haben zu müssen. Was geschehen war, war eine Machtdemonstration gewesen, damit er begriff, mit wem er es zu tun hatte. So etwas würde sich wohl kaum wiederholen.
    »Ja«, sagte er, und ein leidenschaftliches Feuer loderte in seinen Augen. »Ja, es würde mir gefallen, so stark und unbesiegbar wie Atax zu sein.«
    Zum erstenmal sprach die Seele des Teufels: »Immer wieder stellen die Menschen Filme her, in denen das Böse am Ende eine schmachvolle Niederlage erleidet. Das gefällt mir nicht, deshalb habe ich beschlossen, dich zu meinem Werkzeug zu machen.«
    »Zu deinem… Werkzeug?« fragte der Schauspieler

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