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063 - Das Monster lebt

063 - Das Monster lebt

Titel: 063 - Das Monster lebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Jennifer Hershey.
    »Das hast du raffiniert gesagt. Du meinst, ich habe für heute genug.«
    »Wenn du anderer Meinung bist…«
    Er winkte ab. »Nein; nein, das geht in Ordnung, Jenny. Wenn du meinst, ich soll auf meinen Schlummertrunk verzichten, bin ich artig und verzichte darauf.«
    »Sehr vernünftig.«
    »Bringst du mich nach oben?«
    Die Cutterin blickte seufzend zur geschwungenen Treppe. Es würde nicht leicht sein, Ben da hinaufzuschaffen, doch sie war bereit, ihm auch noch diesen Freundschaftsdienst zu erweisen.
    »Wir machen uns mit vereinten Kräften an den Aufstieg«, sagte der Regisseur grinsend. »Keine Bange, Jenny. Irgendwie packen wir's.«
    Sie kam dabei ins Schwitzen, und als sie die letzte Stufe erreichten, verlor Ben Coltrane das Gleichgewicht. Er kippte nach hinten.
    »Ben!« rief Jennifer erschrocken und krallte ihre Finger. in sein Jackett. Sie riß ihn nach vorn und verhinderte, daß er die Treppe hinunterkugelte. Er hätte sich dabei das Genick brechen können.
    »Das war knapp, was?« lallte Coltrane.
    »Kann man wohl sagen. Mir blieb fast das Herz stehen.«
    »Oh, armes Mädchen.« Er tätschelte ihre Wange.
    »Mach das nicht noch mal.«
    »Ich werde mir Mühe geben. Am besten gehe ich gleich zu Bett. Was meinst du?«
    »Im Bett kannst du dir wenigstens nicht den Hals brechen.«
    Er kicherte. »Man kann darin aber sonst eine Menge Dinge anstellen.«
    »So blau, wie du bist?«
    »Warum nicht? Alkohol macht mich erfinderisch. Ich möchte, daß wir heute nacht zusammenbleiben, Baby.«
    Es war nicht das erstemal, daß sie die Nacht in seiner Villa verbrachte. Diesmal würde sie nicht viel davon haben, denn Ben würde einschlafen, sobald sein Kopf auf dem Kissen ruhte.
    Aber wenn er mit ihr zusammen sein wollte, hatte sie nichts dagegen. Sie verbrachte ohnedies zu viele Nächte allein.
    Im Schlafzimmer stand ein großes, breites Bett. Jennifer Hershey machte Licht und sah sich mit Ben Coltrane in den vielen Spiegeln ringsherum.
    Ächzend stützte sie den Regisseur noch die paar Schritte bis zum Bett. Dann drehte sie sich mit ihm und ließ ihn los.
    Er plumpste wie ein Sack auf die Matratze, und seine Augenbrauen zogen sich zusammen. Ärgerlich ballte er die Hände zu Fäusten.
    »Wenn ich könnte, würde ich Yapeth Thaw umbringen!« knurrte er.
    »Schon gut. Leg dich hinein«, sagte Jennifer.
    »Glaubst du mir nicht? Ich würde diesen Bastard eiskalt über den Haufen schießen! Ich besitze eine Pistole! Hier!« Er riß die Nachttischschublade so heftig auf, daß die darauf stehende Lampe wackelte.
    Jennifer Hershey erschrak, als Ben Coltrane eine Pistole herausnahm und damit wild herumfuchtelte. Es bestand die Gefahr, daß er sie oder sich selbst verletzte.
    »Tu das Ding weg, Ben!« sagte sie energisch.
    »Ich würde ihm eine Kugel in den verdammten Schädel jagen, wenn ich wüßte, wo er zu finden ist. Diese ganze Scheiße verdanken wir ihm!«
    »Leg die Pistole wieder in die Lade, Ben. Willst du, daß ein Unglück passiert?«
    Er bleckte die Zähne. »Keine Angst, Baby. Ich kann damit umgehen. So besoffen kann ich gar nicht sein, als daß damit ein Malheur passieren könnte. Ich war mal Meister im Pistolenschießen. Hast du meine Trophäen schon gesehen? Nein? Die muß ich dir unbedingt mal zeigen. Sie liegen im Keller in einer Vitrine.«
    »Bitte«, sagte Jennifer Hershey eindringlich. »Mir machen Schußwaffen Angst. Gib sie her.«
    Vorsichtig nahm sie ihm die Pistole aus der Hand, legte sie in die Lade zurück und schloß diese. Dann fing sie an, Ben Coltrane auszuziehen.
    Er ließ es gern geschehen, grinste und sagte: »Du machst das so perfekt wie eine Ehefrau.«
    »Immerhin war ich bereits zweimal verheiratet.«
    »Da weiß man, wie man einen Mann auszieht.« Er wollte sie schnappen und küssen, doch sie wehrte ihn ab.
    »Küß mich«, verlangte er.
    »Später.«
    Sie zog ihm das Oberhemd aus und streifte seine Schuhe ab. Als sie nach der Schnalle seines Gürtels griff, krachte es irgendwo in der Villa.
    Jennifer Hershey zuckte erschrocken zusammen, richtete sich auf und fragte heiser: »Was war das?«
    Ben Coltrane schnappte sich seine Waffe sofort wieder, und er wirkte in diesem Augenblick beinahe nüchtern.
    »Da ist jemand in meinem Haus!«, zischte er und verließ das Bett. »Der kann was erleben!«
    ***
    Ich rechnete nicht damit, Yapeth Thaw in seiner Wohnung anzutreffen, dennoch sahen wir uns sicherheitshalber darin um.
    Ich hätte viel darum gegeben, wenn wir gewußt hätten,

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