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063 - Das Monster lebt

063 - Das Monster lebt

Titel: 063 - Das Monster lebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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zu sich genommen.
    Soeben verließen sie wieder eine Bar. Die frische Luft wollte den Regisseur in die Knie zwingen, doch Jennifer legte sich seinen Arm über den Nacken und stützte ihn.
    »Soll ich dir was verraten, Jenny?« lallte Ben Coltrane. »Ich glaube, daß unser Film gestorben ist. Thaw hätten wir ohne große Unkosten auswechseln können, aber nun ist Lauren Portofino tot. Das bedeutet, wir müßten noch mal ganz von vorn anfangen. Das finanziert Dennis de Young bestimmt nicht mehr. Peng. Aus. Vorbei. Das Projekt ist geplatzt, wir können es vergessen.«
    »Wohin möchtest du jetzt gehen, Ben?« fragte die Cutterin.
    Er stierte sie mit glasigen Augen an. Sein Kopf wackelte, als wäre er nicht richtig angewachsen.
    »Du bist ein großartiges Mädchen, Jenny. Machst dir soviel Mühe mit mir…«
    »Ich helfe dir gerne, Ben.«
    Er strich mit der Hand über ihr glattes brünettes Haar. »Warum sind wir eigentlich nicht öfter zusammen, Jenny?«
    »Es liegt bestimmt nicht an mir.«
    »Nein«, gab er zu. »Es liegt an mir. Verdammt noch mal, ich muß mich ändern. Diese vielen Weibergeschichten müssen aufhören… Wenn ich Probleme habe, gibt es ja doch bloß eine für mich. Hör mal, Jenny, was hältst du davon, mich zu heiraten?«
    Sie lächelte. Er hatte sie das schon einige Male gefragt - und immer war er so schwer betrunken gewesen wie heute.
    Er bekam darauf stets die gleiche Antwort: »Frag mich noch mal, wenn du nüchtern bist, okay?«
    Bisher hatte er das noch nie getan.
    »Bring mich nach Hause, Jenny«, verlangte er. »Ich glaube, ich habe genug getrunken, um mit diesem ganzen Shit fertig zu werden.«
    Sie schleppte ihn zu seinem Wagen, den sie schon die ganze Zeit steuerte, verfrachtete ihn auf den Beifahrersitz, und es war nicht leicht, ihn anzugurten, denn er saß nicht still, kippte immer wieder nach vorn.
    Schließlich klickte der Verschluß des Sicherheitsgurts doch, und Jennifer Hershey klappte die Fahrzeugtür zu.
    Dann ging sie um das Fahrzeug herum und setzte sich ans Steuer. Ben Coltrane besaß eine Villa im Londoner West End.
    Die Gegend war nicht billig, aber Ben verdiente eine Menge Geld und konnte sie sich leisten. Die creme de la creme wohnte um ihn herum. Seine nächsten Nachbarn gehörten der High Snobiety der Stadt an.
    Wenn sie eine Party gaben, luden sie ihn stets ein, denn ein Mann vom Film war immer ein attraktiver Aufputz für so ein Fest.
    Die Cutterin fuhr zügig, aber nicht zu schnell. An und für sich hätte sie nichts dagegen gehabt, Bens Frau zu werden.
    Sie hatte zwar schon zwei gescheiterte Ehen hinter sich, wäre einer dritten jedoch nicht abgeneigt gewesen. Doch sie wollte nicht, daß Ben bereute, was er im Rausch zu ihr gesagt hatte, deshalb wartete sie weiter darauf, daß er nüchtern war, wenn er ihr den Antrag machte. Sie war sicher, daß es eines Tages dazu kommen würde. Ben würde eines Tages einsehen, daß er keinen besseren Freund als Jennifer Hershey hatte.
    Sie bog in die Straße ein, in der er wohnte. Hier reihte sich eine Prachtvilla an die andere. Die meisten standen auf großen, parkähnlichen Grundstücken, waren kleine Inseln, auf die sich ihre Besitzer zurückzogen, wenn sie ihr einträgliches Tagewerk getan hatten.
    Der Wagen schwenkte in die Einfahrt ein und rollte auf die große, finstere Villa zu. Jennifer Hershey ließ das Fahrzeug davor ausrollen.
    »Du bist ein Engel, Jenny«, sagte der Regisseur und grinste mit feuchten Lippen.
    »Ich weiß«, erwiderte die Cutterin. »Man wird mir wohl bald einen Heiligenschein verleihen.«
    »Würde dir gut stehen«, sagte Ben Coltrane und kicherte. »Weißt du, wie ich mir dich vorstelle? Völlig nackt, nur diesen strahlenden Heiligenschein über dem Kopf.«
    »Mit deiner schmutzigen Phantasie mußtest du Filmregisseur werden«, sagte Jennifer und löste seinen Gurt.
    Als sie ausstieg, schnellten in der Nähe Zweige zusammen. Ein bleiches, grausames Gesicht verbarg sich dahinter, doch das fiel der Cutterin nicht auf. Sie hatte mit Ben Coltrane zu tun.
    Es grenzte an Schwerarbeit, ihn aus dem Auto zu hieven. Als er endlich auf den Beinen stand, war es mit ihm etwas leichter.
    Jennifer durchstöberte seine Taschen, suchte und fand die Hausschlüssel und brachte ihn hinein.
    Draußen trat das Frankenstein-Monster aus dem Gebüsch. Das Warten hatte ein Ende. Ben Coltrane war nach Hause gekommen!
    »Trinken wir noch was?« fragte der Regisseur.
    »Nur, wenn du es schaffst, dir selbst einzugießen«, antwortete

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