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063 - Im Labyrinth des Ghuls

063 - Im Labyrinth des Ghuls

Titel: 063 - Im Labyrinth des Ghuls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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als am Tag. Ich möchte gern mit
dir ausprobieren, ob man unbemerkt in den Keller eindringen kann. Sollte sich
herausstellen, daß die alten Leute wirklich so schwerhörig sind, wie sie sich
stellen, dann können wir natürlich nichts dran ändern. In diesem Fall müssen
wir den Film vom anderen Ende aufrollen .«
    Iwan
Kunaritschew nahm noch zwei, drei kräftige Züge und löschte dann Larry Brent
zuliebe den Geist seiner Zigarette aus. X-RAY-7, der bisher keinem anvertraut
hatte, woher er den kohlschwarzen Tabak für seine Selbstgedrehten bezog,
behandelte den halben Zigarettenstummel vorsichtig. Er schob ihn ins Etui zu
den anderen zurück, um zu einem späteren Zeitpunkt darauf zurückgreifen zu
können.
    Sie
schlenderten an den Bars, Kneipen und Vergnügungsetablissements entlang.
    Große Bilder
hingen in den Auslagen. Mehr oder minder bekleidete Mädchen luden dazu ein, daß
man sie sich innen im geheizten Raum näher betrachtete. Einige in
Zirkusuniformen steckende Kundenwerber standen an den Eingängen und rasselten
wie programmierte Automaten die Liste der Darbietungen herunter.
    Einer
versuchte den anderen zu übertrumpfen. Die seriöseren Kabaretts warben nur mit
Plakaten und Bildern. Meistens handelte es sich hier um Klubs, in denen nur
eingeschriebene Mitglieder und deren Begleiter Zutritt hatten.
    An einer
dunklen Toreinfahrt kam eine üppige Blondine auf die beiden Agenten zu.
    »Na,
Caballeros ?« meinte sie strahlend. Ihre Zähne in dem
dick mit Make-up versehenen Gesicht blitzten weiß.
    »Wir kommen
nicht aus dem fernen Spanien, Senorita«, flachste Iwan. »Wir sind ganz einfache
Männer von hier .«
    Die Blonde
lachte. Sie trug einen flauschigen Pelzmantel um die Schultern geschlungen.
    »Ihr gefallt
mir. Einfache Männer mag ich am liebsten. Habt ihr keine Lust, auf ein
Stündchen zu Dona mit reinzukommen ?«
    Iwan
Kunaritschew pfiff durch die Zähne. »Ein Pseudonym hat sie auch, Larry. Scheint
ne Künstlerin zu sein .«
    »Klar«,
antwortete Dona, noch ehe Larry auf die Bemerkung seines Freundes etwas
erwidern konnte. »Für euch lege ich einen Sonderstrip hin, der sich gewaschen
hat .«
    Sie ließ den
Pelzmantel ein wenig von den Schultern gleiten. Ihre großen, runden Brüste
wurden sichtbar.
    »Tut mir
leid, Dona«, murmelte Larry. Ehe sich die Blonde versah, faßte Larry nach dem
Pelzkragen und zog ihn langsam über Donas Brüste. »Ich weiß wohin das führt«,
wisperte er.
    »Wir sind
geschäftlich unterwegs .«
    »Stimmt«, unterstützte Iwan den Freund. »Seine Mammy hat extra gesagt,
ich soll auf ihn aufpassen, damit man ihn nicht verführt. Ich bin sein großer
Bruder .«
    »Blöde Kerle«,
schimpfte die Blonde hinter ihnen her, als sie die dunkle Seitenstraße
weitergingen.
    »Nicht
traurig sein, Dona«, rief Iwan zurück. »Es kommt bestimmt ein anderer Caballero !«
    Larry und
Iwan gingen bis zur nächsten Straßenecke.
    Hier
herrschte ansehnlicher Betrieb. Junge Leute standen beisammen. Die Luft war
erfüllt von der lauten Musik, die aus der Diskothek hinter ihnen erklang, von
den Stimmen und vom Motorgeknatter der Mopeds.
    »Daran merkt
man, daß man alt wird, Towarischtsch«, knirschte Iwan Kunaritschew durch die
Zähne. »Die Kerle machen einen Krach, daß sich die Balken biegen, und dabei
hören sie noch Musik .«
    »Jeder Mensch
genießt auf seine Weise, Brüderchen. Ich kann mir vorstellen, daß es schön ist,
mit einem Motorrad durch die Gegend zu rasen, mit Freunden oder einem Mädchen
zu sprechen, Musik zu hören. Aber nicht alles auf einmal. Da spielen die Nerven
nicht mehr mit .«
    Sie
passierten die Jugendgruppe. An der Straßenecke saß ein Farbiger und zupfte an
einer schrottreifen Gitarre herum, der er erstaunlich gute Klänge entlockte. Er
war so in sich versunken, daß er die beiden Passanten, die kurz bei ihm
stehenblieben, gar nicht bemerkte.
    Die Bewegungen
und Reaktionen des Mannes wiesen darauf hin, daß er sich unter Drogeneinfluß
befand.
    Larry und
Iwan gingen weiter.
    »Macht Spaß,
so ein Trip durch Soho bei Nacht«, murmelte der Russe. »Man wird mit der vollen
Wucht des Nachtlebens konfrontiert. Und dafür zahlt X-RAY-1 noch Spesen. Wenn
er wüßte, daß wir uns ein paar vergnügliche Stunden machen, würde er unsere
Kollegen auf den Fall ansetzen .«
    »Wir müssen
damit rechnen, daß man von unserer Anwesenheit in London Kenntnis hat,
Brüderchen. Dein Besuch bei Bracziskowsky kann ebensogut bekannt geworden sein
wie meine Streifzüge zum Friedhof

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