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063 - Im Labyrinth des Ghuls

063 - Im Labyrinth des Ghuls

Titel: 063 - Im Labyrinth des Ghuls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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erledigt. Da blieb praktisch nichts mehr übrig .«
    »Versteuerst
du die Bestechungsgelder auch ?« flachste X-RAY-7.
    »Natürlich
nicht. Wovon sollte ich denn sonst leben ?«
     
    ●
     
    Fünf Minuten
später verließen sie den Pub.
    Die Luft
draußen war kühl und feucht. Leichte Nebelschwaden wehten von der Themse her.
    Sie waren
nicht allzuweit vom Fluß entfernt.
    »Und was
machen wir jetzt ?« fragte Iwan Kunaritschew. »Ich habe
dich vorhin am Tisch so nachdenklich gesehen. Wenn du so aussiehst, dann stürzt
du dich meistens ins Nachtleben .«
    »Dein
Einfühlungsvermögen ist wie immer großartig .« Larry
winkte einem Taxi, das aus einer Seitenstraße kam. Der Fahrer hatte sie schon
erspäht und steuerte das dunkle Vehikel direkt auf sie zu.
    »Wohin darf
ich die Herren bringen ?« fragte er leutselig.
    Larry und
Iwan stiegen hinten ein.
    »Setzen Sie
uns irgendwo in Soho ab«, sagte Larry, noch ehe sein Begleiter etwas bemerken
konnte.
    Der Fahrer
nickte, zog die Trennscheibe wieder zu und startete.
    Die Fahrt
durch die menschenleere City, in der die Banken, Bürohäuser und Geschäfte
dominierten, ging schnell vonstatten. Um diese Zeit war hier kein Mensch mehr
zu sehen.
    Larry und
Iwan konnten von Glück sprechen, daß sie auf Anhieb ein Taxi gefunden hatten.
    Auch die
waren um diese Zeit in der City selten. Dieser Stadtteil war nur tagsüber mit
Leben erfüllt.
    Sie
passierten Steak-Houses und Inns, die, jetzt um neun Uhr, bereits geschlossen
hatten.
    Der
Taxifahrer fuhr mitten nach Soho rein. Gleich zu Beginn der Carnaby Street bat
Larry anzuhalten.
    Der Fahrer
schätzte die beiden Freunde als Touristen ein, die etwas erleben wollten. »Ich
kann Ihnen eine Adresse geben«, meinte er, »falls Sie daran interessiert sind .« Larry zahlte indessen die Fahrtkosten und gab ein
anständiges Trinkgeld.
    Der hagere
Engländer strahlte wie ein Honigkuchenpferd. »Dafür nenne ich Ihnen zwei
Adressen, für jeden eine. Und der Spaß kostet Sie nicht mal was .«
    »Schießen Sie
los, Meister«, sagte Kunaritschew. »Ich bin ganz wild auf die richtige Adresse.
Schließlich stiefele ich nicht jeden Tag in London herum .«
    Der Fahrer
drückte sowohl Larry als auch dem Russen ein orangefarbenes Kärtchen in die
Hand. »Bei Lilly«, sagte er noch, »da ist immer was los. Sie werden auf Ihre
Kosten kommen.
    Sie bietet
selbst für ausgefallene Wünsche noch etwas .«
    Iwan
Kunaritschew zog die Augenbrauen hoch, warf einen Blick auf das Kärtchen,
steckte es in die Brusttasche seines Jacketts und führte die begonnene Handlung
fort, nämlich sich eine Zigarette anzuzünden. Er zog mehrmals kräftig daran und
steckte die Zündhölzer in seine Tasche zurück.
    Daß der
ausgestoßene Rauch ausgerechnet in Richtung des heruntergekurbelten Fensters in
das Gesicht des Taxifahrers trieb, war keine böse Absicht, sondern höhere
Macht.
    Der Wind
stand ungünstig.
    Der Fahrer
verstummte. Seine Augen wurden feucht, er mußte plötzlich husten. Sein
Brustkorb rasselte.
    »Mann«, sagte
Iwan Kunaritschew, »Sie sind auch nicht ganz gesund. Sie haben was mit den
Bronchien. Aber das ist ja kein Wunder, bei diesem feuchten, nebligen Klima
geht der Stärkste vor die Hunde. Sie sollten mal was tun für sich. Trockene,
heiße Luft. Machen Sie mal Urlaub in Afrika !«
    Der Chauffeur
nickte. »Sie wissen ja Bescheid… mit Lilly… die kann Ihnen alles weitere sagen .« Er krächzte, legte den Gang ein und nickte zum Abschied,
musterte Iwan Kunaritschew aber wie einen Feind. »Ich werde mir Ihren Rat
merken, Kamerad. Vielen Dank! Afrika, sagten Sie ?«
    Er brauste
davon.
    Larry sah
seinen Freund nur an. »Er hätte uns bestimmt ein paar schöne Geschichten erzählt,
wenn du deinen menschenfeindlichen Glimmstengel außer Betrieb gesetzt hättest .«
    Larry Brent
stand zum Glück einen halben Schritt hinter dem
Russen, so daß er den beißenden Qualm nicht roch. Der Wind kam von hinten.
    Iwan
Kunaritschew seufzte. »Tut mir leid! Aber warum sollen wir uns mit Erzählungen
zufriedengeben? Trampen wir doch zu Lilly, dann…«
    »Das würde
dir so passen! Erst die Arbeit !« unterbrach ihn Larry.
    »Das kann man
dort auch. Es kommt drauf an, was uns erwartet .«
    »Ganz schön
in Fahrt heute, wie? Wir sehen uns erst mal das Haus an, in dem Morey
offensichtlich umgebracht und dann durch das Kanalsystem in den Keller der
alten Kirche und von dort aus in den fremden Sarg geriet. Abends können sich
unter Umständen andere Gesichtspunkte ergeben

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