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063 - Im Labyrinth des Ghuls

063 - Im Labyrinth des Ghuls

Titel: 063 - Im Labyrinth des Ghuls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Morgen…
vielleicht.«
    Johann
Karnhoff griff nach dem Krug und forderte Bracziskowsky auf, den Becher zu leeren.
    Nach dem
zweiten Becher des starken alkoholischen Getränkes war mit Karnhoff nicht mehr
viel anzufangen. Er redete alles mögliche . Nichts
hatte Bedeutung. Es war ein sinnloses Durcheinander.
     
    ●
     
    Der Tag war
voller Besprechungen und Eindrücke gewesen.
    Dennoch waren
Larry und Iwan Kunaritschew nicht zufrieden.
    Die beiden
Freunde saßen in einem Pub in der City Londons . Larry
Brent trank Bier, Kunaritschew hatte sich einen schottischen Whisky bestellt.
Iwan Kunaritschews Gesicht glühte. Soviel stand bisher fest: Paul Morey lebte
mit seiner Frau auf Kriegsfuß. Patricia Morey sah ihren Mann nur noch hin und
wieder. Die Ehe war völlig zerrüttet. Die schwergeprüfte Frau lebte mit einem
äußerst geringen Einkommen mit ihren drei Kindern in einer Zweizimmerwohnung in
der Kingsroad.
    Als Pat Morey
vom Tod ihres Mannes erfuhr und die Identität bestätigt hatte, berührte sie das
nicht sehr.
    »Er war ein
Schwein«, sagte sie. »Er hat es nicht besser verdient .«
    Es
interessierte sie nicht, auf welche Weise ihr Mann gestorben war. Patricia
Moreys Bemerkung wäre unter anderen Umständen vielleicht verdächtig gewesen.
Sie hätte nämlich allen Grund gehabt, ihren Mann zu ermorden oder einem
Unbekannten einen Mordauftrag zu geben. Doch sowohl für Chiefinspektor Higgins
vom Yard als auch für Larry stand fest, daß Pat Morey in diesem ungewöhnlichen,
erschreckenden Fall nicht verdächtig war. Allerdings hatte Larry ein längeres
Gespräch mit ihr geführt, um in Erfahrung zu bringen, mit welchen Menschen sich
ihr Mann zu seinen Lebzeiten abgegeben hatte. Pat Morey hatte darauf keine
erschöpfende Auskunft geben können. Der einzige nennenswerte Hinweis war
gewesen, daß seine Freundschaften in der letzten Zeit aller Wahrscheinlichkeit
nach in ganz bestimmten Bars und Kneipen von Soho geschlossen wurden.
    Higgins, der
London wie seine Hosentasche kannte, hatte sofort eine Liste der in Frage
kommenden Etablissements aufgestellt und seine Leute mit Fotos von Paul Morey
losgeschickt. Bis zur Stunde allerdings hatte man keinen Anhaltspunkt dafür, wo
Morey die Zeit vor seinem Tod verbracht hatte. Larry war auch der Ansicht, daß
ihnen das nicht unbedingt weitergeholfen hätte. Es erschien ihm wichtiger, sich
noch mal die drei Bewohner vorzunehmen, die in dem fünfstöckigen Haus lebten.
Es waren drei ältere Leute, Rentner, die nicht die Miete für eine bessere
Unterkunft aufbrachten.
    Higgins hatte
die Leute bereits durch Angehörige des Yard vernehmen lassen. Das Ergebnis war
ebenfalls negativ. Doch Larry Brent sagte sich, daß der unterirdische
Kellergang, der in das Haus Nr. 172 in den Hinterhof der Bourchier Street
führte, von dem Ghul des öfteren benutzt worden war. Wußten die Bewohner
wirklich nichts, oder hatten sie Angst davor, etwas zu sagen?
    »Im
Augenblick zeichnen sich nur zwei Möglichkeiten ab, Brüderchen«, sagte Larry
und wischte sich den Bierschaum von den Lippen. »Wir müssen herausfinden, warum
Bracziskowsky am Tag des Mordes an Paul Morey verschwand und was er wirklich
über den Ghul weiß, oder ob er mit ihm ganz und gar identisch ist. Ich muß
gestehen, daß ich mit dem Verlauf der Dinge nicht ganz zufrieden bin. Es ist
zwar eine ganze Menge passiert, aber wir tappen immer noch im Dunkeln herum.
Wie spät ist es jetzt ?«
    Iwan
Kunaritschew zog die Augenbrauen hoch. »Kannst du die Uhr nicht mehr lesen ?«
    »Mein
Chronometer ist hin. Bei einer Auseinandersetzung vor wenigen Tagen habe ich zu
weit ausgeholt. Mir ist, im wahrsten Sinn des Wortes, die Hand ausgerutscht.
Ich habe das Kinn meines Sparringspartners nicht mit der Faust, sondern mit dem
Armgelenk getroffen.
    Das kostete
meinen Gegner zwei Schneidezähne und mich meine Uhr .«
    Iwan
Kunaritschew fletschte das Gebiß. »Wenn man nichts vom Boxen versteht, sollte
man es lassen, Towarischtsch. Es ist jetzt neun Minuten vor Neun. Reimt sich.
Und stimmt. Warum das so ist, kann kein Mensch sagen, außer Peter Henlein. Aber
der ist tot .«
    X-RAY-3 trank
sein Glas leer. »Wer solche gescheiten Sprüche klopft, darf zahlen. Ich sehe
mich als dein Gast an .«
    »Ist dir bei
dem Kampf mit deinem Sparringspartner mehr als die Uhr kaputtgegangen? Hast du
ihm in deiner Verzweiflung noch die Brieftasche nachgeworfen ?«
    »Erraten,
Brüderchen! Aber die war sowieso schon leer. Habe gerade meine
Steuernachzahlung

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