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0635 - Das Grab der Sinclairs

0635 - Das Grab der Sinclairs

Titel: 0635 - Das Grab der Sinclairs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sondern gleich mehrere Schritte zu weit gegangen. Es gibt Dinge, die sollten nicht publik werden, sie sollten unter einer gewissen Schicht begraben bleiben. Habe ich mich konkret genug ausgedrückt?«
    »Überhaupt nicht«, sagte Suko.
    Field deutete mit der Zeigefingerspitze auf meinen Freund. »Deine Bullenneugierde sollte dir im Hals steckenbleiben, Chinese!«
    »Danke.«
    »Wofür?«
    »Daß Sie mich darüber aufgeklärt haben, wie der Begriff vom gräßlichen Amerikaner entstanden ist. Sie beide brauchen nur in einen Spiegel zu schauen, und alles ist klar!«
    Sie nahmen es gelassen. Field meinte: »Wir haben unseren Job, und den machen wir.«
    »Mord, wie?«
    »Wenn es sein muß, Sinclair!«
    Mich widerte dieser Zynismus an, und ich kam auf Slane zu sprechen. »Habt ihr auch für seinen Tod gesorgt?«
    »Er arbeitete für die Firma und hat zuviel geredet. Wir hielten es für besser, ihn darauf hinzuweisen, daß er freiwillig aus dem Leben scheidet.«
    »Was wollen Sie denn verbergen?« Ich kam endlich auf das Thema zu sprechen und erntete nur Gelächter.
    Danach schüttelten die CIA-Leute die Köpfe. »Wer für die Company arbeitet, ist verpflichtet zu schweigen. Geben Sie sich damit zufrieden, daß es Dinge gibt, die nicht an die Oberfläche gelangen sollen! Mehr sage ich nicht.«
    Ich hob die Schultern. »Dann werden wir uns die Antworten wohl woanders holen müssen.«
    »Bei wem?«
    »Wir hörten, daß dieser kleine Ort mal wieder Besuch bekommen hat. Landsleute von Ihnen. Möglicherweise auch Kameraden, die für die Company arbeiten. Nicht alle werden so verstockt sein.«
    Henderson nickte. »Ja, die sind da!«
    »Wo?«
    »Sie werden keine Gelegenheit haben, mit ihnen zu sprechen. Das schwören wir.«
    Ich hatte Suko zugezwinkert, und mein Partner wußte längst Bescheid. Auch wenn ihm äußerlich nichts anzumerken war, wußte ich, daß er auf dem Sprung stand.
    »Sind Sie sicher?«
    »Und wie?«
    Ich hob die Schultern, lächelte und drehte mich um, wobei ich sagte: »Wir sehen uns vielleicht noch und…«
    Da zogen sie die Waffen.
    Noch schneller war Suko.
    Ich hechtete zur Seite, hörte einen Schuß, einen kurzen, abgehackt klingenden Schrei und rollte auf dem Holzfußboden herum.
    Field war gefallen. Das Silbergeschoß hatte ihn vom Stuhl geschleudert.
    Field saß da wie festgebacken, eine Hand noch unter dem Jackett versteckt, während er in die Mündung der Beretta starrte.
    Ich war längst wieder auf den Beinen, hörte das Stöhnen und die schleifenden Geräusche, die entstanden, als Henderson auf der Suche nach einer Deckung über den Boden kroch.
    Nein, er suchte seine Kanone, die ihm entfallen war. Seinen mit Blut beschmierten Handrücken sah ich dicht vor meinen Fußspitzen, als ich vor ihm auftauchte.
    »Laß es sein. Manchmal sind die von euch so verachteten Engländer besser als die Killer der Company.«
    Er fluchte und sah mir zu, wie ich seinen 38er aufhob und ihn in meinen Gürtel steckte.
    Die Kugel hatte ihn an der Schulter erwischt, aber mehr zur Brust hin und an der rechten Seite. Natürlich hätte jemand den Schuß hören müssen, vorerst ließ sich niemand blicken.
    Ich zerrte Henderson hoch und setzte ihn auf einen Stuhl. Er atmete pfeifend, sein Gesicht war bleich und schweißnaß. Dennoch hatte er innerlich nicht aufgegeben.
    »Glaube nur nicht, daß du gewonnen hast, englischer Bulle! Glaube das nur nicht!«
    »Ich an deiner Stelle würde ruhig sein. Auch wenn die Kugel aus Silber besteht, mit der Verletzung ist nicht zu spaßen.«
    Er verzog sein Gesicht, als wollte er einfach nur grinsen. »Was macht das schon? Ich bin andere Dinge gewohnt. Ich habe im Dreck gelegen und bin immer wieder entwischt.«
    »Kann ich mir denken. Es ist aber viel an Ihnen kleben geblieben.«
    Er spie aus.
    »Gibt es hier im Ort einen Arzt?«
    »Weiß ich nicht. Sieht aber nicht so aus.«
    »Dann verhalten Sie sich ruhig, bis ich zurückkomme und Ihnen einen Notverband angelegt habe.«
    »Wie großzügig.«
    Ich schüttelte über einen derartigen Starrsinn den Kopf, nickte Suko zu, der dieses Zeichen verstand, und ging zur Tür. Mein Freund hielt Field in Schach. Der CIA-Mann saß auf dem Stuhl und kochte innerlich.
    Von den Bewohnern des Ortes hatte ich noch keinen gesehen. Die Leute mußten sich vor lauter Furcht verkrochen haben, anders war mir ihre Reaktion nicht erklärbar.
    Diesmal erwischte es mich, als ich die Tür der Gaststätte aufgezogen hatte. Ich kam aus dem Halbdunkel und trat hinaus in das

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