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0635 - Das Grab der Sinclairs

0635 - Das Grab der Sinclairs

Titel: 0635 - Das Grab der Sinclairs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Stuhl. Er riß ihn hoch und donnerte ihn nach vorn, begleitet von den anfeuernden Schreien seines verletzten Kumpans.
    Suko war einen halben Schritt zur Seite getreten und hatte sich dabei elegant gedreht. Er wurde nicht einmal gestreift. Eine halbe Armlänge neben ihm krachte der Stuhl zu Boden. Durch die Wucht brachen selbst die gedrechselten Beine ab.
    Suko rammte seinen angewinkelten Arm zur Seite. Er hatte Glück, Field Pech, weil er direkt in den Stoß hineinlief. Danach sah sein Unterkiefer nicht mehr so aus wie zuvor.
    Er preßte seine Hand dagegen, suchte aber mit der Rechten unter der Kleidung nach und zog ein flaches Messer hervor, mit einer Klinge, spitz wie ein Bleistift.
    Die ging durch einen Körper wie durch Butter!
    Nicht bei Suko, denn er war schneller. Der Treffer mit der Handkante ließ den Mann erschlaffen. Das war selbst für einen hartgesottenen CIA-Agenten zuviel gewesen.
    Er fiel quer über einen Tisch, blieb regungslos liegen. Suko bekam noch das miese Schimpfwort mit, das Henderson ausstieß. Dieser Mann haßte Suko bis aufs Blut.
    Henderson konnte ihm nicht gefährlich werden, dennoch durchsuchte er ihn und nahm in Kauf, angespuckt zu werden, aber er blieb gelassen. Ein Messer fand er nicht. Auf diese heimtückische Waffe hatte sich nur Field verlassen.
    »Dir reißen die anderen den Schädel ab, Chink, darauf kannst du dich verlassen.«
    »Sicher.«
    Suko gab keine andere Antwort mehr. Er drehte sich um und ging zur Tür. Die Sorge um John und Bill war bei ihm keinesfalls geringer geworden. Er mußte sogar bei beiden das Schlimmste befürchten.
    Suko war vorsichtig, als er in die Sonne trat. Die Beretta hatte er nicht weggesteckt. Dicht hinter der Eingangstür blieb er stehen, schaute zunächst auf den BMW, wo er seinen Freund nicht sah. Der lag weder neben dem Fahrzeug, noch befand er sich in dessen Innern.
    Suko umschritt das Fahrzeug in einem relativ weiten Bogen und blieb plötzlich stehen, als er etwas auf dem Boden entdeckte, das ihm gar nicht gefiel.
    Die Spuren zeichneten sich zwischen dem Fahrzeug und der Hauswand ab. Wenn ihn nicht alles täuschte, mußte dort etwas über den Untergrund geschleift worden sein.
    Ein Gegenstand möglicherweise, aber es konnte sich dabei auch um einen Menschen gehandelt haben, denn zwei Bahnen ließen darauf schließen, daß sie von Hacken hinterlassen worden waren, und der Inspektor fand auch das Ende der Spuren.
    Neben dem Lokal führte ein Weg zu einem Acker oder einer Wiese, wo sich Kisten und Kästen stapelten, eingerahmt von hölzernen Bierfässern mit metallischen Ringen.
    Zu sehen war niemand. Ein Stück weiter, wo die Wiese oder der Acker endete, sah Suko das nächste Haus. Auch dort bewegte sich nichts. Die Sonne schickte ihre Strahlen gegen die dunklen Mauern und ließ die Fensterscheiben spiegeln.
    Der Inspektor spürte, wie sich sein Magen zusammenkrampfte. Er brauchte nur eins und eins zu addieren, um herauszubekommen, was vor dem Lokal abgelaufen war.
    Jemand mußte John überrascht haben, und dieser Jemand konnte durchaus der Krieger mit dem Namen Sinclair gewesen sein.
    Blut entdeckte Suko nicht, als er den Weg zurückging und noch einmal sehr genau nachschaute.
    Dafür wartete auf ihn eine andere Überraschung in der Gaststätte.
    Ein Mann mit hellblonden Haaren, ziemlich breiten Schultern und einem kantigen Gesicht schaute ihn an. Da der Mann hinter der Theke stand, rechnete Suko damit, den Wirt vor sich zu sehen. Ihm war auch der Name wieder eingefallen, den John vom Tankwart erfahren hatte.
    »Sind Sie McCallum?« erkundigte er sich vorsichtshalber.
    Der blonde Mann nickte. Seine Blicke bewegten sich zwischen den CIA-Leuten hin und her. Der Mann stand unter einem schweren Druck oder Schock. Es glich einem kleinen Wunder, daß er es überhaupt gewagt hatte, den Raum hinter der Theke zu verlassen.
    Suko ging auf ihn zu. McCallum stand wie auf dem Sprung, als wollte er jeden Augenblick verschwinden. Der Inspektor nickte ihm beruhigend zu. »Sie brauchen keine Furcht zu haben, ich bin…«
    Heftiges Nicken unterbrach ihn. »Ja, ich weiß, wer Sie sind. Ein Polizist, nicht?«
    »Sicher.«
    »Ich hätte nicht kommen sollen«, flüsterte McCallum, »aber meine Frau wollte es so. Das… das muß einmal ein Ende haben. Wir alle halten es nicht aus.«
    »Was halten Sie nicht aus?«
    »Die Besuche der Amerikaner. Sie kommen zweimal im Jahr, dann wird es schlimm.«
    »Wegen der Toten?«
    »Sie begraben ihre Leichen hier in Kilmartin.

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