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0635 - Das Grab der Sinclairs

0635 - Das Grab der Sinclairs

Titel: 0635 - Das Grab der Sinclairs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auf. »Einmal muß Schluß sein! Wir haben uns lange genug geduckt und vor den Zeiten gezittert, wenn die verfluchten Amerikaner eintrafen, um hier ihre Toten zu bestatten. Ich will nicht mehr so leben, verstehst du mich?«
    »Willst du denn sterben?« schrie der Wirt.
    »Das ist noch nicht sicher!« erklärte Suko.
    McCallum schüttelte den Kopf. »Hören Sie doch auf, Mann! Was wollen Sie denn schon gegen diese… diese Kräfte ausrichten! Sie machen Sie fertig und uns mit.«
    Suko blieb gelassen. »Mr. McCallum, mein Freund und ich sind nicht als heurige Hasen hergekommen. Wir wissen, wo es langgeht, glauben Sie mir.«
    »Das sieht man an Ihrem Freund.« Der Wirt ließ seine flache Hand auf die Theke klatschen. »Gestern war es der eine, heute ist es der andere. Mir fehlt, verdammt noch mal, das Verständnis für Ihren Optimismus. Reicht das?«
    »Man kann es so sehen, aber ich werde nicht aufgeben. Glauben Sie mir, auch die anderen beiden nicht.«
    »Falls sie noch leben.«
    »Das ist korrekt.«
    »Daran kann ich nicht glauben. Wissen Sie, was dieses Untier aus dem Grab mit einem Menschen anstellt, den es in seine Gewalt gebracht hat?«
    »Ich kann es mir denken.«
    »Dann sollten Sie die Finger von dem Fall und uns bitte in Ruhe lassen.«
    Suko schaute zu Mrs. McCallum hinüber, die sich um den Verletzten kümmerte. Bevor er die Gaststätte verließ, legte er dem Bewußtlosen Handschellen an.
    Der Wirt schaute zu. Erst an der Tür sprach er Suko an. »Wo wollen Sie hin?«
    Beim Umdrehen lächelte der Inspektor bereits. »Das kann ich Ihnen sagen. Mich haben schon immer alte Kirchen und Friedhöfe interessiert. Besonders dann, wenn es sich dabei um Templerzeugen handelt…«
    Sekunden später war Suko verschwunden. Für McCallum mußte es so ausgesehen haben, als hätte ihn das Sonnenlicht einfach ausgelöscht…
    ***
    Es war eine Frau, und es war kein Trugbild!
    Sie stand direkt im schmalen Strahl der Leuchte. Bill Conolly konnte nicht anders, als die Person, die wie eine Spukgestalt erschienen war, aus großen Augen anzustarren.
    Plötzlich lagen ihm tausend Fragen auf der Zunge, keine davon konnte er stellen. Erstens wirkte seine Kehle wie zugeklebt, und zweitens fielen ihm keine Formulierungen ein. Nur seine rechte Hand, zwischen deren Fingern die schmale Lampe klemmte, bewegte sich, und der Strahl geriet ebenfalls ins Zittern.
    Auch die Frau redete nicht. Sie blieb stumm. Dabei wirkte sie auf den Reporter so frisch, als wäre sie soeben aus einer Duschkabine gestiegen. Das blondbraune Haar hatte sie hochgesteckt und hinter dem Kopf zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Sie trug ein langes Kleid von heller Farbe, das ihr weit bis über die Knie und bis zu den Waden reichte. Die Reifen an den Armgelenken schimmerten in zwei verschiedenen Farben. Einmal Gold, zum ändern wie Silber, und beide Farben liefen ineinander über.
    Das Gesicht wirkte ein wenig streng. Es mochte daran liegen, daß sie die Haare hochgesteckt hatte, aber die Weichheit ihrer Lippen ließ das Gesicht wieder fraulicher erscheinen.
    Bill merkte bei jedem Luftholen durch den offenen Mund, daß es ihm wieder besser ging. »Wo… wo kommen Sie her?« Endlich konnte er reden und hätte darüber jubeln können.
    Sie lächelte leicht. »Ich möchte dich entführen.«
    »Ach ja?«
    »Komm mit.« Die Unbekannte streckte Bill ihren Arm entgegen und bewegte winkend die Finger.
    Der Reporter überlegte nicht lange. Etwas Schlimmeres, als hier in der Tiefe der Gruft festzusitzen, konnte ihm nicht passieren. Es blieb ihm keine andere Wahl, als sich der fremden Person anzuvertrauen und ihr zu folgen.
    Bill ging einige kleine Schritte vor, ließ die Lampe brennen und berührte die Hand so behutsam, als bestünde sie aus einem besonders kostbaren Material.
    Die Haut war kühl, nicht eisig wie die einer Toten oder die einer lebenden Toten.
    »Verlaß dich auf mich«, sagte die Unbekannte, als sie Bill vertrauensvoll zunickte.
    »Das muß ich ja wohl.«
    Er folgte ihr in eine Richtung, mit der er nicht gerechnet hatte, denn sie wandten sich nicht der Treppe zu.
    Bill folgte der Namenlosen wie im Traum. Er begriff die Welt nicht mehr. Erst sperrte man ihn in eine Gruft, wo er elendig ersticken sollte, dann erschien die Frau wie ein rettender Engel, um ihn möglicherweise in Sicherheit zu bringen.
    War sie ein Engel?
    Ein verrückter Gedanke, und Bill fragte sogar, ob sie als Schutzengel gekommen wäre.
    Da drehte sie den Kopf, lächelte ihn an, schwieg sich

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