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0635 - Das Grab der Sinclairs

0635 - Das Grab der Sinclairs

Titel: 0635 - Das Grab der Sinclairs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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stand dieses furchtbare Versprechen, das er bereits mit seiner Klinge vor kurzem eingelöst hatte, denn an der Schneide entlang hatte das Blut eine Spur hinterlassen und war an der Oberfläche eingetrocknet, so daß es für mich dunkelrot bis hin zum Schwarz aussah.
    Ein Schwert, das auch mir den Tod bringen würde?
    Ich wußte es nicht. Vielleicht besaß er auch noch andere Möglichkeiten, um mich vom Leben in den Tod zu befördern. Jedenfalls stand vor mir kein Mensch, sondern eine Gestalt, die eben nur menschlich aussah und in die Vergangenheit hineinpaßte, aber nicht in meine Zeit, die Gegenwart.
    Wohin er mich geschleift hatte, war nicht sofort erkennbar. Ich bewegte ein wenig den Kopf und schaute schräg in die Höhe, wobei ich einige kleine Fenster erkannte, durch die das Tageslicht sickerte, aber nicht den gesamten Raum ausfüllte und sich zwischen den Mauern des Gebäudes verlor.
    Es bestand aus dicken Mauern und Wänden. Eigentlich gab es nur ein Gebäude in Kilmartin, das eine derartige Bauweise aufwies. Es war die alte Templerkirche.
    Bänke entdeckte ich keine. Dennoch überkam mich der Eindruck, nicht mit Sinclair allein zu sein. Ich hörte und sah zwar nichts, verließ mich allein auf mein Gefühl.
    Allmählich kehrte auch mein Denkvermögen zurück. Ich schaffte es, die Furcht zu unterdrücken und dachte darüber nach, daß ich die Amerikaner, die sich in Kilmartin aufhielten, noch nicht zu Gesicht bekommen hatte. Sie waren nach wie vor verschwunden, möglicherweise hielten sie sich auf dem alten Friedhof hinter der Kirche auf, dem ich bisher auch noch keinen Besuch hatte abstatten können.
    Was würde der Krieger unternehmen? War er tatsächlich darauf aus, mich zu töten?
    Noch wartete er ab, und er tat auch nichts, als ich mich sehr langsam bewegte.
    Zunächst winkelte ich nur die Beine etwas an, ohne dabei meine Lage großartig zu verändern.
    Sinclair rührte sich nicht!
    Als wahrer Fels stand er vor mir, und ich schob mich noch weiter zurück. Mit den Hacken hatte ich mich abstemmen können, mein Rücken schabte über den kalten Boden.
    Die Waffen hatte er mir gelassen. Sogar der Bumerang steckte noch an meiner linken Seite. Die Gestalt schien nicht zu wissen, zu was ich überhaupt fähig war, wenn es mir gelang, die Waffen einzusetzen. Mir fiel auch Suko ein, Bill ebenfalls. Und die beiden CIA-Typen konnte ich auch nicht vergessen.
    Konnte die Gestalt, die meinen Namen trug und aus dem Grab auf der Insel geklettert war, auch reden?
    Wer so dachte wie ich, der hatte bereits wieder Mut gefaßt. Ich sah mich auch nicht in einer lebensgefährlichen Lage. So schnell wie Sinclair mit dem Schwert würde ich mit meiner Beretta auch sein, um ihm eine Silberkugel in den Kopf zu schießen.
    Daß ein Sinclair auf einen Sinclair schießen würde, gab der Sache einen zusätzlichen Reiz, obgleich ich mir etwas anderes lieber gewünscht hätte.
    Er wartete.
    Worauf, das wußte er wohl nur selbst. Allerdings hatte ich nicht vor, so lange zu warten, bis er mich angriff. Ich winkelte deshalb den rechten Arm an, um ihn über den Boden schieben und an die Beretta gelangen zu können.
    Er ließ mich.
    Ich schöpfte Hoffnung, bis zu dem Augenblick, als ich meine Hand leicht anhob, damit sie über die Brust gleiten und die Finger den Griff der Beretta erreichen konnten.
    Genau da bewegte er sich.
    Sehr hastig, schnell und abrupt. Keine geschmeidigen Bewegungen, was auch nicht nötig war, denn er erreichte sein Ziel sowieso.
    Bevor meine Finger noch den Griff der Beretta berührten, schwebte die mächtige Klinge mit ihrer Spitze genau über mir und zielte geradewegs dorthin, wo mein Herz schlug.
    Wenn er den Griff jetzt losließ und das Schwert nach unten fiel, würde es mich am Boden festnageln.
    Augen schimmerten wie blankes Eis in den Höhlen. Er atmete nicht, nur ich stieß die Luft stoßweise aus und wußte, daß ich den Bogen durch meine Bewegungen überspannt hatte.
    Ein wahnsinniges Gefühl der Angst beschlich mich in diesem Moment. Diese Angst wurde lebendig, denn sie bewegte sich wie ein Tier schlangengleich durch meinen Körper und schaffte es, alles darin auszufüllen. Sie nahm mir die Luft, die Stimme, sie würgte mich ab wie einen Motor.
    Ich hatte erlebt, wie grausam dieser Sinclair sein konnte. Er hatte seine Klinge durch die Haut eines Wohnwagens in den Körper eines Menschen gestoßen, weshalb sollte er bei mir zögern oder sich anders verhalten? Nur weil ich ebenfalls Sinclair hieß?
    So etwas war

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