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0635 - Das steinerne Gehirn

Titel: 0635 - Das steinerne Gehirn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Waffengürtel. Nachdem er sich angekleidet hatte, wurden ihm die Hände auf den Rücken gebunden. Damit waren seine Chancen für einen Fluchtversuch auf ein Minimum gesunken, denn alle Priester waren bewaffnet.
    „Wir brechen auf!" befahl Draymon. „Die sieben Priester werden uns bis zur Grenze von Furlochs Heiligtum begleiten. Nur du und ich werden das Halimonar betreten."
    Rhodan schloß aus diesen Worten, daß Halimonar die Bezeichnung für den Aufenthaltsort des Götzen war. Vielleicht ergab sich eine Fluchtmöglichkeit für ihn, wenn er mit Draymon allein war.
    Der Alte schien seine Gedanken zu erraten.
    „Sobald wir das Halimonar betreten haben, befindest du dich in der Gewalt Furlochs. Du wirst keine Gelegenheit zur Flucht oder zu einem Angriff haben."
    „Du bist ein kluger alter Mann", anerkannte Rhodan. „Aber es ist immerhin möglich, daß du die Fähigkeiten deiner Gottheit überschätzt.."
    Draymon hielt das Gespräch für abgeschlossen. Er winkte den sieben Wächtern zu.
    Die Gruppe verließ den Raum.
    „Wie lange werden wir unterwegs sein?" erkundigte sich Rhodan. Wenn sie die Strecke zu Fuß zurücklegen mußten, konnte es passieren, daß sie Stunden oder sogar Tage unterwegs waren. Dabei würden sie sich immer weiter von der Stelle entfernen, wo Rhodan und seine beiden Freunde gewaltsam getrennt worden waren. Es bestand die Gefahr, daß Gayt-Coor und Zeno Rhodans Spur verlieren würden. Rhodan wußte jedoch, daß er weitgehend auf die Hilfe seiner Begleiter angewiesen war. Wenn sie nicht eingreifen konnten, mußte er damit rechnen, daß ihn der geheimnisvolle Furloch oder dessen Priester töten würden.
    Draymon hatte auf Rhodans Frage nicht reagiert. Er war auf das Polster zurückgesunken und hatte seinen Leuchtstab quer über die Brust gelegt. In Gedanken war er wahrscheinlich bei Furloch.
    Durch einen breiten Gang gelangten die Priester und ihr Gefangener an ein stufenförmiges Band, das in tiefer gelegene Räume führte. Zu Rhodans Überraschung setzte sich das Band in Bewegung, als der erste Priester es mit den Füßen berührte.
    Unmittelbar zuvor hatte Draymon den Leuchtstab gehoben.
    Rhodan vermutete, daß zwischen dieser Bewegung und der Aktivität des Bandes ein Zusammenhang bestand.
    Das Band trug die Gruppe direkt zum Eingang zu einer Art Rohrbahn. Rhodan sah ein zylinderförmiges Gebilde mit einer Doppeltür vor einem Tunnel liegen. Die Priester öffneten die Tür und kletterten ins Innere des Fahrzeugs. Rhodan wurde ebenfalls hineingestoßen. Zum Schluß schwebte die Scheibe mit Draymon herein.
    Plötzlich wurde es dunkel. Nur um Draymons Stab blieb eine Aura goldgelben Lichts bestehen. Rhodan sah, daß der Stab sich bewegte. Es gab einen unmerklichen Ruck, dann schoß das Fahrzeug davon. Trotz der hohen Anfangsgeschwindigkeit spürte Rhodan keinen Andruck. Er versuchte sich vorzustellen, wie dieser Metallzylinder, der kaum größer als sechs Meter war, durch ein Tunnelsystem seinem Ziel entgegenschoß. Die Priester schienen die Technik des Generationenschiffs noch besser zu beherrschen, als Rhodan ursprünglich angenommen hatte.
    Rhodans Wächter schwiegen. Ab und zu bewegte sich der Leuchtstab. Rhodan wurde das Gefühl nicht los, daß Draymon auf diese Weise das Fahrzeug steuerte.
    Dann kam der Zylinder zum Stillstand. Die Tür glitt auf, und von draußen drang Helligkeit in den Innenraum. Warme Luft schlug Rhodan entgegen.
    Draymon glitt auf seiner Scheibe hinaus, dann folgten die anderen mit dem Gefangenen.
    Sie befanden sich am Ausgang eines Tunnels. Der Zylinder lag wie ein glänzender Fisch davor. Die Halle, in der sie herausgekommen waren, besaß eine leuchtende Decke, die soviel Helligkeit verbreitete, daß Rhodan geblendet wurde.
    Trotzdem nahm er wurzelähnliche Geflechte wahr, die überall herabhingen und sogar aus den Wänden kamen. Als Rhodans Augen sich an die Helligkeit gewöhnt hatten, stellte er zu seiner Uberraschung fest, daß es sich tatsächlich um Wurzeln handelte.
    Sie wucherten durch die Decke, bohrten sich in die Wände und verschwanden wieder im Boden. Rhodan vermutete, daß es sich bei dem Material, durch das die Wurzeln wuchsen, ausschließlich um Metall handelte.
    „Wie kommen die Wurzeln hierher?" fragte Rhodan die Priester.
    Er erhielt keine Antwort.
    Draymon übernahm jetzt die Führung. Geschickt steuerte er die zwei Meter durchmessende Scheibe zwischen den Wurzeln hindurch. Die Priester und Rhodan folgten. Wenig später standen sie vor einem

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