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0635 - Das steinerne Gehirn

Titel: 0635 - Das steinerne Gehirn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hierher gewuchert sind."
    Zeno bekam große Augen.
    „Durch das gesamt Schiff? Das können Sie nicht glauben!"
    „Schade, daß wir keine Zeit haben, meine Theorie zu überprüfen", bedauerte der Echsenabkömmling. „Ich ahnte von Anfang an, daß diese seltsamen Pflanzen, die auf dem Raumschiff wachsen, ein Geheimnis haben. Mit der Entdeckung dieser Wurzelstränge haben wir das Rätsel nicht gelöst."
    Mit einem Ruck wandte der Accalaurie sich von den Wurzeln ab.
    „Wir müssen uns um Rhodan kümmern."
    Es fiel Gayt-Coor schwer, diesen Gang zu verlassen, doch er schloß sich seinem Freund an, als dieser sich von den Wurzeln entfernte. Wenig später stießen sie auf eine Gruppe von acht Barbarenfrauen, die zwischen bis zur Decke reichenden Metallspiralen hockten und Netze flochten. Etwas abseits hockte ein Priester auf einem Stoffballen und döste.
    Zeno und Gayt-Coor waren durch einen schmalen Eingang in diesen Raum gelangt und nahmen jetzt hinter den Spiralen Deckung.
    „Wozu stellen sie diese Netze her?" fragte Zeno.
    Gayt-Coor antwortete nicht. Seine Aufmerksamkeit war auf den Priester konzentriert.
    „Ich schnappe ihn mir, während Sie auf die Frauen achten!"
    sagte er zu Zeno. „Benutzen Sie nötigenfalls Ihren Schockstrahler."
    Der Accalaurie war einverstanden. Während Gayt-Coor sich von Säule zu Saule schlich, beobachtete Zeno die Barbarenfrauen.
    Als Gayt-Coor den Priester fast erreicht hatte, sprang eine dem Arbeiterinnen auf und deutete kreischend auf die Stelle, wo Gayt-Coor sich befand.
    Der Priester hob den Kopf und griff zur Waffe.
    Aber auch der Petraczer blieb nicht untätig. Mit ein paar Sätzen hatte er den Priester erreicht. Bevor dieser einen Schuß abfeuern konnte, hatte Gayt-Coor ihm die Waffe aus den Händen gerissen und ihn über die Schulter geworfen. Das alles geschah so schnell und mit scheinbarer Leichtigkeit, daß Zeno nur verblüfft zuschauen konnte.
    Das Kreischen der Frauen brachte Zeno zur Besinnung.
    Die Barbarinnen warfen Netze und Werkzeuge zur Seite und wollten Gayt-Coor verfolgen. Da trat Zeno zwischen den Säulen hervor und feuerte seinen Schockstrahler ab. Zwei der Frauen sanken sofort gelähmt zu Boden. Die anderen blieben stellen, um herauszufinden, wo der zweite Angreifer sein konnte. Das war ihr Fehler, denn nun fiel es Zeno leicht, sie ebenfalls zu paralysieren.
    Nachdem sie alle zur Bewegungslosigkeit erstarrt waren, rannte er hinter Gayt-Coor her. Es fiel ihm schwer, den Petraczer einzuholen, der trotz der Last auf seinem Rücken ein beachtliches Tempo vorlegte.
    Der Priester wimmerte und versuchte vergeblich sich zu befreien. Mit einer freien Hand hieb er immer wieder auf Gayt-Coors Rücken, doch dem Petraczer schien das nichts auszumachen.
    Endlich fand Gayt-Coor einen kleinen Raum, den er als sicher genug akzeptieren konnte.
    Zeno blickte sich noch einmal im Gang nach eventuellen Verfolgern um, aber es war alles still. Der Accalaurie drückte das Tor hinter sich zu und lehnte sich mit dem Rücken dagegen.
    Er sah, daß Gayt-Coor den Priester am Gürtel hochgerissen hatte und gegen eine Maschine drückte.
    „Du mußt schnell nachdenken!" sagte der Petraczer. „Ich nehme an, daß du über die Gefangennahme eines Fremden informiert bist?"
    „Ja, ja!" brachte der Gefangene hervor. Er konnte seine Blicke nicht von Gayt-Coor lösen, der ihm wie ein gerade aus der Unterwelt entsprungener Dämon vorkommen mußte.
    „Wohin hat man ihn gebracht?" fuhr Gayt-Coor den Priester an.
    „Zu einer Opferstätte!"
    „Weißt du, zu welcher?"
    Der Priester schüttelte heftig den Kopf.
    Gayt-Coor packte ihn mit der freien Hand im Nacken.
    „Ich reiß dir deine Ohren ab, wenn du uns nicht hilfst. Wieviel solcher Opferstätten gibt es?"
    „Vier oder fünf!" Der Mann schnappte nach Luft. „Die fünfte wird kaum noch benutzt, weil sie in einem strahlungsgefährdeten Raum liegt."
    „Aha!" Gayt-Coor ließ den Gefangenen langsam auf die Beine sinken. „Du wirst uns jetzt ohne Umwege zu den Opferstätten führen. Wir möchten sie alle sehen - bis wir unseren Freund gefunden haben."
     
    7.
     
    Die sieben Priester, die Draymon als Eskorte für Perry Rhodan ausgewählt hatte, betteten ihren Anführer auf eine gepolsterte Scheibe, die einen Antigravantrieb besaß. Auf diese Weise konnten sie den schwächlichen Alten transportieren, ohne aus Rücksicht auf seine Gesundheit ständig Pausen einlegen zu müssen. Rhodan wurde losgebunden. Er erhielt ein Priestergewand und einen leeren

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