Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0636 - Das Blut der Schwarzen Priester

0636 - Das Blut der Schwarzen Priester

Titel: 0636 - Das Blut der Schwarzen Priester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
waren froh, als wir ihn im Arbeitszimmer des Arztes nieder legen konnten, wo ein altes Bett stand.
    »Was machen Sie mit ihm?«
    Richardson hob die Schultern. »Nicht viel, wenn ich ehrlich bin. Ich werde ihm eine Spritze verpassen.«
    »Gut.«
    »Wie ist das passiert?«, fragte er. Hinter den Brillengläsern glomm Misstrauen auf.
    Ich hob die Schultern. »Er hatte Pech gehabt. Mehr kann ich Ihnen nicht sagen.«
    »Dass ist zu wenig.«
    Ich holte Luft. »Doc, Sie wissen, wer ich bin. Sie können sich meinen Ausweis auch genauer anschauen, dann werden Sie erkennen, dass ich mit gewissen Sondervollmachten ausgerüstet bin.«
    Er räusperte sich. »Schon gut. Es scheint mit dem Mord zusammenzuhängen, der hier passiert oder?«
    »Kann sein.«
    Als der Doc die Spritze zubereitete, erkundigte ich mich danach, ob er mehr wusste.
    »Nein, nichts.«
    »Auch nicht über Dutch Myer?«
    Er winkte ab. »Mit so etwas habe ich mich nicht abgegeben, tut mir leid.«
    »Können Sie da konkreter werden?«
    »Seine Vergangenheit ist nicht ganz astrein. Er ist ein Killer. Es gibt gewisse Leute, von denen ich mich fern hielt. Rick Morano gehörte auch dazu. Tut mir leid, was mit ihm passiert ist, aber ändern kann ich daran nichts.«
    »Da haben Sie wohl Recht.«
    »Sonst noch was?«
    »Kaum. Ich möchte allerdings…«
    »Ja, ja, Mister. Ich werde mich um Ihren Schützling kümmern. Keine Sorge.«
    »Danke.«
    Wenig später hatte ich das Haus des Arztes verlassen. Der Hund kläffte und hörte erst damit auf, als ich das Grundstück verlassen hatte. Mit einem sehr unguten Gefühl fuhr ich an den Ort des Geschehens zurück. Dieser Garten war zu einer magischen Zone geworden, durch was oder durch wen auch immer. Beherrscht wurde er von einem Schwarzen Priester aus Atlantis, und dass diese Wesen mit Magie umgehen konnten, hatte ich leider oft genug erleben müssen.
    Den Grund, weshalb sie überhaupt zurückgekehrt waren, wusste ich nicht. War es das Blut gewesen, das wir dummerweise damals im Eastend übersehen hatten?
    Alles war möglich. Ich würde hoffentlich die entsprechenden Antworten auf meine Fragen finden, wenn ich das magische Areal erreichte.
    Der Tag neigte sich zwar noch nicht seinem Ende entgegen, dennoch kam er mir dunkler vor. Das mochte auch an den mächtigen Wolken liegen.
    Ausgestorben war der Ort nur dort, wo sich die Gärten hinzogen. Eine kleine Kolonie aus unterschiedlich großen Parzellen, mit Wegen, die das Gelände schachbrettartig und nach einem strengen Muster durchschnitten.
    Kleingärtner hielten auf Ordnung, das gab es nicht nur in Germany. Die Lauben und Hütten, ob aus Holz oder Stein errichtet, wirkten allesamt gepflegt. Manche hatten schon die Größe von kleinen Wochenendhäusern. Ich steuerte den Rover wieder dorthin, wo ich ihn auch zuvor abgestellt hatte.
    Beim Aussteigen schaute ich mich um.
    Der Boden hatte seine Form nicht verändert. Nach wie vor sah er aus wie umgegraben, als wären Hunderte von Maulwürfen aus der Tiefe gekrochen, um einem Gärtner die Arbeit abzunehmen.
    Ich betrat das Grundstück. Die Erde war weich. Gras sah ich an manchen Stellen nicht mehr, weil hier das Unterste nach oben gekehrt war. Noch immer lag über dem Gelände diese ungewöhnliche bleierne Stille. Kein Vogel sang. Menschen ließen sich erst recht nicht blicken. Der Himmel lag wolkenschwer und bleigrau über mir.
    Getan hatte sich nichts.
    Meine Schritte waren kaum zu hören, als ich auf das Steinhaus zuging und es abermals durch die offene Fenstertür betrat. Was nun folgte, gefiel mir überhaupt nicht, weil ich es einfach nicht gewohnt war, zu warten. Ich gehöre zu den Menschen, die Action wollen, die allerdings fand ich hier nicht.
    Die andere Seite musste etwas tun, sie sollte angreifen, damit ich reagieren konnte.
    Der Wind war eingeschlafen.
    Nicht einmal Geräusche drangen an meine Ohren. Hartford schien meilenweit entfernt zu liegen, und der Himmel senkte sich als graue Decke immer tiefer.
    Ich wartete…
    Minute reihte sich an Minute. Die Erde bewegte sich nicht, obwohl es mir manchmal so schien. Eine Einbildung, weil ich einfach zu lange gegen sie schaute.
    Es gab zwei Möglichkeiten. Entweder erschien mein Gegner als Krake oder er kam als Schwarzer Priester.
    An eine Dritte dachte ich nicht, obwohl sie eigentlich auf der Hand lag.
    Es fing damit an, dass der Himmel ein ungewöhnliches Aussehen annahm. Zu vergleichen mit einem raschen Sonnenuntergang, bei dem das Spiel der Farben sehr schnell wechselte,

Weitere Kostenlose Bücher