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0636 - Das Blut der Schwarzen Priester

0636 - Das Blut der Schwarzen Priester

Titel: 0636 - Das Blut der Schwarzen Priester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Weise ihren Weg zu gehen. Was ihre Begabung als Künstlerin anging, so gehörte sie zu den Menschen, die seiner Ansicht nach ihren Weg machen würden.
    Mit dem Gedanken setzte er sich wieder und musste den Hörer abnehmen, weil das dunkle Telefon klingelte.
    Ein Inspektor Suko war am Apparat. James kannte ihn als Partner des Geisterjägers John Sinclair.
    »Was kann ich für Sie tun, Inspektor?« Er hörte einige Sekunden zu, nickte dann und sagte: »Natürlich ist Miss Seels noch da. Es geht ihr auch gut, obwohl sie momentan leichte Probleme hat und sehr nachdenklich wirkt.«
    »Ich werde trotzdem kommen«, quäkte es aus dem Hörer.
    »Wann, Inspektor?«
    »Na - in knapp zehn Minuten bin ich da. Sagen Sie Miss Seels nichts davon.«
    »Werde ich machen, bis gleich.« Stirnrunzelnd legte der Mann den Hörer auf. Es wusste nicht genau, was mit dem Mädchen geschehen war und weshalb es sich in Schutzhaft begeben hatte, aber es schien doch um eine größere Sache zu gehen, wenn sich der Yard dermaßen intensiv um die Kleine kümmerte.
    James dachte wieder an das Geschenk, bückte sich und hob das neben ihm stehende Bild hoch. Es klemmte noch in einem primitiven Rahmen, später wollte er ihn wechseln.
    James legte das Bild auf den Schreibtisch, blickte hin, einmal, noch einmal, schloss die Augen, öffnete sie wieder und merkte, dass sich auf seiner Nackenhaut Schweißperlen sammelten.
    Was er da sah, das konnte nicht sein. Er hatte das Motiv sehr genau in Erinnerung, aber plötzlich fehlte etwas. Und zwar der dunkle Schatten, dieser kuttenartige Umriss innerhalb des violetten Hintergrundes.
    Das wirkte wie ausradiert.
    Sein Hals trocknete aus. Er wollte lächeln, aber es gefror ihm auf den Lippen.
    Eines stand jedenfalls fest. Der Schatten war verschwunden!
    ***
    James blieb hocken, als hätte man ihn auf dem Stuhl festgeklebt. Er suchte verzweifelt nach einer Erklärung, doch da gab es einfach keine für ihn.
    Geistig schaffte er es nicht, den Bogen derartig weit zu spannen, als dass er der Wahrheit auch nur entfernt nahe kam. Hier hatte sich etwas ereignet, für das er keine Erklärung fand.
    Noch einmal schaute er hin, setzte sogar die Brille auf und musste feststellen, dass die schattenhafte schwarze Gestalt das Bild verlassen hatte.
    Unwillkürlich drehte er sich zur Seite, um in den Gang zu schauen.
    Dort sah er nichts.
    Nur die Türen der Zellen, den blanken Boden, der immer nach einem Putzmittel roch. Ansonsten war alles wie immer.
    Die Unruhe wich nicht. Wie ein Greis stemmte er sich in die Höhe, weil er plötzlich davon überzeugt war, einfach nachschauen zu müssen. Er wollte es Britta erklären und nahm das Bild deshalb an sich, bevor er sich auf den Weg zu ihrer Zelle machte.
    Das Verschwinden der Schattengestalt hatte James mit einer wahren Wucht getroffen. Er fühlte sich leer im Kopf oder wie jemand, der neben sich herging. Das war ihm unerklärlich, es hatte auch keinen Sinn, darüber nachzudenken, er dachte nur daran, dass es eine Erklärung geben musste.
    Wer aber konnte sie ihm geben?
    Die Malerin selbst, deren Zelle auf der linken Seite lag. Kein Laut, seine eigenen Tritte ausgenommen, drang durch den Flur.
    Plötzlich kam es ihm zu warm vor. Der Schweiß hatte sich auf seinem gesamten Gesicht verteilt. Er musste einige Male mit den Augen zwinkern, dann ging er schleichend weiter, das Bild in der rechten Hand haltend. Es kam ihm nach jedem Schritt, den er zurücklegte, schwerer vor.
    Was immer auch geschehen sein mochte, es hatte ihn überrascht, und gleichzeitig wusste er, dass etwas in diese Umgebung eingedrungen war, für das er keine Erklärung hatte und das er auch nicht greifen oder festhalten konnte.
    Als James den Namen der Deutschen rufen wollte, drang kaum ein Krächzen aus seinem Hals.
    Zu ungewöhnlich war die Stille geworden. Sie drückte, sie presste die Luft von allen Seiten zusammen, als wollte sie ihn mit tausend Armen umklammern.
    Endlich hatte er die Zelle erreicht. Die Tür war nicht geschlossen. Bei Menschen, die sich freiwillig in Schutzhaft begaben, bestand dazu keine Notwendigkeit.
    Spaltbreit stand sie offen, er schaute hinein, sah einen leeren Tisch und einen ebenfalls leeren Stuhl.
    Keine Spur von Britta Seels…
    Sollte sie heimlich die Zelle verlassen haben? Daran wollte und konnte er nicht glauben.
    James riss die Tür kraftvoll auf, starrte in die Zelle, und zwei Dinge geschahen gleichzeitig.
    Er sah die Gestalt aus dem Bild in der Zelle stehen. Sie starrte Britta

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