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0636 - Das Blut der Schwarzen Priester

0636 - Das Blut der Schwarzen Priester

Titel: 0636 - Das Blut der Schwarzen Priester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Rottöne dabei überwogen. Vom hellen Rot über ein weiches Rosa bis hin zu einem dunklen Violett war alles vorhanden.
    Mich wunderte es nicht einmal, auch dann nicht, als er auf einen bestimmten Umkreis begrenzt blieb, und zwar über der Schrebergartenanlage.
    Die Farben nahmen an Dichte zu. Sie fielen der Erde entgegen wie ein gewaltiger Trichter, der alles in sich hineinschlucken wollte. Ich legte mein Kreuz frei und achtete auf eine Reaktion des Talismans.
    Da tat sich nichts, denn es reagierte nicht auf eine atlantische Magie.
    Allmählich bekam ich ein mulmiges Gefühl. Allein gegen die Schwarzen Priester anzutreten war für mich nicht das Wahre. Zuvor hatte ich bei den anderen beiden Begegnungen in Kara, der Schönen aus dem Totenreich, Hilfe gehabt. Von ihr war diesmal weit und breit nichts zu sehen. Meine Blicke huschten über die Wände des Raumes, an denen noch immer die alten Waffen hingen. Auch sie zeigten jetzt einen roten Schimmer. An manchen Stellen sahen sie aus, als hätte jemand eine dünne Blutschicht über sie gestrichen.
    Das Licht drang überall durch. Es schien keine Hindernisse zu kennen.
    Das stammte nicht von dieser Welt. Ich dachte sofort an einen Gruß aus der Vergangenheit, aus Atlantis.
    Die Schwarzen Priester besaßen eine ungeheure Macht. Sie konnten Zeiten manipulieren, sie waren mit die stärksten Diener einer mächtigen Magie gewesen, und sie würden es auch schaffen, Zeitzonen zu überbrücken.
    In meinem speziellen Fall war das nichts anderes, als dass sie die Vergangenheit hinein in die Gegenwart schoben und sie mit den alten Kräften manipulierten.
    Ich verließ den Raum auf dem üblichen Weg, weil ich mir genau anschauen wollte, woher das Licht kam und wie es sich ausbreitete. Es hatte einen Kreis geschlossen, der sich immer tiefer senkte. Das in allen Farben schillernde Rot bildete einen regelrechten Wall, auch die Temperatur war nicht mehr die Gleiche geblieben. Mir kam es viel wärmer vor als noch vor einer halben Stunde.
    Atlantis streckte seine Klauen aus…
    Der Gedanke behagte mir überhaupt nicht. Leider musste ich mich damit abfinden, dass es eine Tatsache war.
    Ein Kribbeln kroch wie Elektrizität über meinen Rücken. Einen Gegner hatte ich bisher nicht gesehen, obwohl ich nach ihm Ausschau hielt.
    Doch dann passierte etwas.
    Aus dem Boden und den dort vorhandenen tiefen Spalten und Rissen drangen Schwaden hervor. Ein weißgrauer Dampf, der sich sofort in breiten Bahnen verteilte.
    Kein normaler Nebel, sondern abermals ein Gruß aus dem alten, längst versunkenen Kontinent.
    Wo hielten sich meine Gegner verborgen? Vielleicht innerhalb der Schwaden, die ungewöhnliche Figuren bildeten, damit es für mich aussah, als würden dort Schatten tanzen?
    Ich atmete flach durch die Nase, schaute zurück, wieder nach vorn, sah, dass sich innerhalb des Nebels die Schatten verdichteten, und ging auf einen von ihnen zu.
    Mit der rechten Fußspitze stieß ich gegen ihn, konnte ihn dabei nicht bewegen, denn es war ein schwerer, dunkler Stein, der wie aus dem Nichts im Garten stand.
    Noch ein Phänomen kam hinzu.
    Der Boden hatte sich verändert. Es gab keine weichen Beete oder Rasenflächen mehr, sondern einen harten Untergrund, auf dem ich stand.
    Fels!
    Da wusste ich Bescheid, dass atlantische Magie endgültig einen Sieg errungen hatte. Sie war in diese Zeit eingedrungen, sie wollte die Abrechnung.
    Etwas trieb den Nebel auseinander, obwohl ich keinerlei Wind spürte.
    Die Sicht klärte sich.
    Sehr deutlich erkannte ich das rote Licht mit seinen verschiedenen Nuancen.
    Und ich sah ihn.
    Er stand auf einem Fels, bewegte sich nicht. Seine dunkle Kutte zitterte an den Rändern. Im Ausschnitt der Kapuze zeigte sich ein etwas hellerer Fleck mit zwei gnadenlosen roten Augen.
    Der Schwarze Priester war da. Gekommen wie ein Rächer aus einer finsteren Totenwelt.
    Mir wurde die Kehle eng, denn als ich den Kopf etwas nach rechts drehte, da stellte ich fest, dass er nicht allein erschienen war. Er hatte jemanden mitgebracht, der ebenfalls auf einem Felsblock stand und wirkte wie ein muskulöser Riese, obwohl er die Arme nicht ausgestreckt, sondern vor der Brust verschränkt hatte.
    Es war ein Neger, ein Farbiger mit einem haarlosen Kopf, stämmigen Beinen, einem um die Hüften gewickelten Lendenschurz, doch mit zwei mächtigen Flügeln auf dem Rücken.
    Dutch Myer, der äußerlich veränderte Massenmörder!
    ***
    Der Wärter schrie, als das Feuer über seinen Handrücken streifte. Er

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