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0636 - Der dunkle Lord

0636 - Der dunkle Lord

Titel: 0636 - Der dunkle Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Lamyron trug ebenfalls ein Schwert bei sich, und sie dachte, es könne nicht schaden, notfalls Schwert gegen Schwert setzen zu können.
    Sie lief über den Sand, um Bäume und Unterholz herum und die Böschung hinauf. Da sah sie die vier Jugendlichen und Zamorra.
    Aber wo war Teri? Und wo war Lamyron?
    Sie lief auf die kleine Gruppe zu. Sie kannten sich; sie waren hin und wieder unten am Fluß zusammengetroffen, und natürlich sah man sich immer wieder mal im Dorf.
    Die Jungs machten große Augen, was Nicole zu der Erkenntnis führte, daß durch den enggeschnallten Gürtel mit der Waffe das Longshirt ein wenig hochgerafft und dadurch gar nicht mehr so lang war, wie es eigentlich sein sollte. Aber das ignorierte sie jetzt einfach.
    »Was ist passiert?« fragte sie.
    »Lamyron hat Teri entführt«, erklärte Zamorra. »Er hat sie geschnappt und ist durch die Luft verschwunden. Dorthin.« Er wies in östliche Richtung. »Ich konnte es nicht verhindern.«
    »Lamyron heißt der?« staunte Bertrand und bemühte sich, nicht zu auffällig dorthin zu schielen, wo Nicoles Shirt aufhörte. Sie registrierte es mit leichtem Amüsement. »Sie kennen ihn? Was ist das für ein Wesen? Ein Dämon? Sah aber wirklich eher wie ein Engel aus«, fuhr Bertrand fort.
    Corinnes Aufmerksamkeit galt dem Zauberschwert, das Nicole in der Hand hielt. »Wollten Sie sich mit ihm duellieren? So richtig wie die Xena aus der Fernsehserie?«
    »Vielleicht«, sagte Nicole. »Was genau war los? Warum hat Teri nicht ihre Magie benutzt? Warum ist sie nicht per zeitlosem Sprung geflüchtet? Sie hat doch alle Möglichkeiten, sich zu befreien.«
    Wobei ihr auffiel, daß Zamorras durch Magie erzeugte Kleidung nach wie vor existierte, obgleich die Druidin sich nicht mehr in der Nähe befand. Diese magische Energie schien außerordentlich stabil zu sein.
    »Ich weiß es nicht«, sagte Zamorra. »Das Amulett wirkte gegen Lamyron nicht, und dann hat er mir einen Flügel um die Ohren gehauen, daß ich jetzt noch seine optischen Artgenossen im Himmel singen höre, nur klingt dieser Engelschor gar nicht gut…«
    »Na schön, und weshalb sollte ich nun so dringend hierher kommen?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Wir müssen herausfinden, was mit Lamyron los ist. Warum er diese Entführung veranstaltet hat. Vor einem Jahr dachte ich noch, er sei jetzt etwas friedlicher geworden. Aber so ganz traue ich ihm immer noch nicht über den Weg. Bist du sicher, daß wir das Ding da brauchen?« Er deutete auf das Schwert.
    Nicole rammte es mit der Spitze in den hitzeharten Boden.
    »Sicher bin ich natürlich nicht.«
    »Was ist nun mit diesem Engel?« hakte Charlotte nach. »Ist er nun ein Teufel oder nicht?«
    »Ja«, erklärte Nicole gelassen.
    Charlotte verdrehte die Augen.
    »Und was wird jetzt?« wollte Corinne wissen. »Wir wollten da unten 'ne Fete feiern, aber wenn das jetzt so eine Zaubergeschichte wird, dann…«
    »Ich denke, ihr werdet feiern können. Wir schauen uns die Sache an, und dann…« Nicole zuckte mit den Schultern. »Ich glaube kaum, daß diese Örtlichkeit noch eine große Rolle spielen wird.«
    »Also, ich bin weg und draußen«, erklärte Frederic. »Mir ist die Stimmung vergangen. Ich fahre nach Hause.«
    »Aber den Karren mit der Marschverpflegung läßt du hier«, verlangte Charlotte. »Ich hab' 'ne Idee. Wenn du unbedingt abhauen willst, nimm mein Fahrrad. Ich nehme deins mit dem Anhänger. Morgen tauschen wir dann wieder. Einverstanden?«
    »Meinetwegen«, murrte Frederic. »Ihr müßt doch verrückt sein. Nach dem, was hier passiert ist…«
    »Was ist denn passiert?« fragte Zamorra. »Von euch wollte doch keiner was. Das war eine gezielte Aktion gegen uns. Wenn dieser Lamyron einem von euch an den Kragen hätte gehen wollen, hätte er das längst vorher getan. Der hat nur darauf gewartet, daß wir hierher kommen. Deshalb hat er sich euch wohl auch gezeigt. Ihr seid sicher.«
    »Ich verschwinde trotzdem«, sagte Frederic.
    Er ging zu Charlotte hinüber, um ihr Fahrrad zu übernehmen. Sie beugte sich vor und gewährte ihm einen tiefen Einblick in den Ausschnitt ihrer Bluse. Dazu deutete sie mit dem Daumen auf Nicole. »Trotzdem und trotzdem?« raunte sie.
    »Trotzdem«, seufzte er entsagungsvoll.
    »Wie gehen wir jetzt vor?« fragte Nicole.
    »Ich versuche Lamyrons Weg hierher mit der Zeitschau zu verfolgen«, sagte Zamorra. »Du sicherst uns ab. Ist ja eigentlich gar nicht mehr nötig, aber…«
    »Ich denke, er wird über die Regenbogenblumen

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