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0636 - Der dunkle Lord

0636 - Der dunkle Lord

Titel: 0636 - Der dunkle Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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hier für gewöhnlich zu finden sind. Also hat er diesen Köder ausgelegt. Du und Teri, ihr habt angebissen.«
    »Aber er hätte damit rechnen müssen, daß ich allein auftauche - beziehungsweise du und ich, nicht aber Teri. Warum also hat er sie entführt? Er kann sich nicht einfach nur geirrt haben. Ihr zwei seid ziemlich unverwechselbar.«
    »Vielleicht will er gar nicht dich selbst, sondern etwas anderes«, überlegte Nicole.
    »Was meinst du damit?«
    »Vielleicht will er über dich etwas erreichen. Das kann er nicht, wenn er dich gefangennimmt. Dann bist du nicht handlungsfähig. Es könnte sein, er will, daß du etwas für ihn tust, was er selbst nicht tun kann.«
    Während sie diskutierten, waren sie wieder oben am Weg angelangt. Zamorra winkte den Jugendlichen zu.
    »Alles fertig«, erklärte er. »Macht's euch da unten ruhig gemütlich.«
    Inzwischen war Raffael Bois in Nicoles Cadillac-Cabrio eingetroffen. Nicole betrachtete nachdenklich den mitgebrachten Lederoverall, ihren ›Kampfanzug‹, wie sie ihn scherzhaft zu nennen pflegte. Aber dann verzichtete sie doch darauf, ihn anzuziehen.
    Dafür war es ihr zu dieser Tageszeit einfach noch viel zu heiß…
    ***
    Teri Rheken war von dem Angriff ebenso überrascht worden wie Zamorra. Noch ehe sie begriff, was eigentlich los war, befand sie sich bereits mehrere hundert Meter hoch über dem Boden.
    Wenn sie jetzt irgend etwas gegen Lamyron unternahm, würde es vermutlich dazu führen, daß er abstürzte. Und sie mit ihm.
    Das wäre nicht weiter tragisch gewesen - wenn sie noch über ihre magischen Fähigkeiten hätte verfügen können. Aber als erstes mußte sie zu ihrem Leidwesen feststellen, daß sie auf mentaler und parapsychischer Ebene völlig blockiert war.
    Sie konnte ihre Druiden-Kräfte hier nicht einsetzen!
    Wie das möglich war, wußte sie nicht.
    Also entschloß sie sich, erst einmal abzuwarten. Sie verhielt sich passiv, wehrte sich nicht. Damit sparte sie nicht nur Kräfte, sondern konnte Lamyron möglicherweise sogar in Sicherheit wiegen. Dann wurde er vielleicht irgendwann unvorsichtig, und sie konnte ihn überraschen.
    Wunderte er sich nicht darüber, daß sie sich nicht gegen ihn zur Wehr setzte? Wurde er nicht argwöhnisch?
    Weiter und weiter jagte er mit ihr durch die Luft.
    Wohin? fragte sie sich.
    Irgendwann jagte er im Sturzflug abwärts. Seine Füße berührten den Boden, und er ließ die Druidin los. Sie strauchelte, wäre beinahe gestürzt. Wieder versuchte sie, ihre Druiden-Fähigkeiten einzusetzen. Den Schwung der Bewegung auszunutzen, um einen zeitlosen Sprung durchzuführen.
    Aber auch jetzt funktionierte es nicht.
    Sie konnte nicht fliehen, es sei denn, sie bewegte sich zu Fuß.
    Sie konnte ihn auch nicht angreifen. Und sie konnte seine Gedanken nicht lesen.
    Auf der Para-Ebene war sie völlig ausgeschaltet.
    Dabei konnte sie nicht einmal feststellen, wie er das machte. Sie konnte keine magische Aura erkennen, die von ihm ausging.
    Aber dafür sah sie plötzlich etwas anderes.
    Auf seiner Stirn.
    Ein Symbol.
    Das Kreuz der drei Monde.
    Das Symbol des Dunklen Ordens.
    Merlins Befürchtung stimmte: Lamyron war ein Diener des Dunklen Lords…
    ***
    Der Dunkle Lord war halbwegs zufrieden. Er fühlte zwar, daß der Prophet gegen ihn opponierte, daß er ihn nicht hundertprozentig unter seiner Kontrolle hatte. Aber was Lamyron erreicht hatte, war schon mehr als gar nichts.
    Noch konnte der Lord es sich leisten, Lamyron an der langen Leine zu führen.
    Lieber hätte er es natürlich gesehen, wenn der Geflügelte Zamorra gefangengenommen hätte.
    Aber die Druidin war auch keine schlechte Wahl.
    Der Dunkle erforschte die Hintergründe. Er sah, daß es eine Verbindung zwischen der Druidin und Merlin gab.
    Da machte er Lamyron keine Vorwürfe mehr.
    So war es ja fast noch besser, als wenn er nur Zamorra als Gefangenen gehabt hätte!
    Ohne es zu wissen, hatte Lamyron durch seine Eigenmächtigkeit des Handelns richtig entschieden!
    ***
    Teri erschauerte.
    Sie spürte, wie ein fremder Geist sie berührte. Die mentalen Finger einer unsagbar bösen Wesenheit. Sondierend drangen sie ein, und Teri konnte nichts dagegen tun. Sie war nicht in der Lage, sich dagegen zu wehren.
    Sie fragte sich, wie es damals Zamorra geschafft hatte, dem Dunklen Lord Widerstand zu leisten.
    Ihr gelang es nicht.
    Sie konnte sich nicht sperren. Der Unheimliche drang trotz der Abschirmung in ihren Geist ein. Er fand zwar nicht alles, was er suchte, aber es reichte der

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