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0637 - Der Fremde von Catron

Titel: 0637 - Der Fremde von Catron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Position einzunehmen und dort auf einen kurzen Funkspruch aus der PRYHNT zu warten. Er würde sie zu einer Aktion aufrufen, die einmalig in der Geschichte der Galaxis Naupaum sein würde.
    Heltamosch blickte Rhodan lange an. Aus seinem Gesicht sprachen tiefe Besorgtheit und große Skepsis.
    „Rhodan", sagte er leise. „Wir spielen ein sehr gewagtes Spiel.
    Ich hoffe, daß wir Erfolg haben."
    „Ich weiß, daß wir Erfolg haben werden!" sagte Rhodan. „Und Sie sollten sich Ihre Zurückhaltung schnell abgewöhnen. Wenn die PRYHNT gelandet sein wird, fangen unsere und hauptsächlich Ihre Schwierigkeiten erst an."
     
    3.
     
    In der Stille und Ruhe seiner Kabine überfielen Perry Rhodan wieder zahllose Selbstzweifel. Er war nicht mehr als ein Staubkorn, ein winziger Faktor in einer ihm fremden Welt, in einem Körper, der nicht sein Körper war, in einer Galaxis, die unnennbar weit von Terra entfernt war. Er fühlte sich wie jemand, der in einem Faltboot mit defekten Riemen versuchte, einen Ozean zu überqueren.
    Was sollte er anderes tun als das, was er jetzt gerade tun wollte?
    Gelang die Überraschung, dann hatte er den mächtigsten Mann dieser Milchstraße an seiner Seite.
    Wieder mußte er sich tarnen, wieder mußte er, von der Not des Selbsterhaltungstriebs gezwungen, in eine Rolle schlüpfen, die er nicht mochte, die er aber bis zum Ende durchspielen maßte.
    Mit neuentwickelten Fernflugtriebwerken, so war seine Geschichte, war es ihm gelungen, mit einer Expeditionsflotte die Galaxis Naupaum zu erreichen. Der erste Mann, auf den er gestoßen war, entpuppte sich natürlich als Heltamosch, der Mato Pravt. Er bot Rhodan, dessen Körper innerhalb dieser Galaxis nicht lebensfähig sein konnte, den Körper des Toraschtyn an, in den Rhodans Gehirn versetzt wurde.
    „Was für eine abstruse Konstruktion!" stöhnte Rhodan. Jeder Kadett der Abwehr auf Terra würde nicht einmal über diese Häufung von Unwahrscheinlichkeiten lächeln!
    Und warum war er hier?
    Die Antwort konnte nur lauten: aus reiner Neugierde und aus Forscherdrang, und aus dem alten Grund jeder höheren Kultur, nämlich nachzusehen, was „hinter dem nächsten Hügel" lag. Die Tarnung war komplett. Mehr als eintausend Schiffe, ein Expeditionskorps, würden nach der Detonation der Bomben plötzlich in der Nähe des Planeten Rayt stehen und den Eindruck hervorrufen, aus einer fremden Galaxis gekommen zu sein.
    „Und sicherlich darf ich mich auch noch in die internen Auseinandersetzungen zwischen den beiden Parteien einmischen!" sagte sich Rhodan. Er war nahezu überfordert, denn hier konnte er sich nicht auf die Hilfe seiner Administration und auf gut eingespielte Verwaltungsstrukturen verlassen.
    Es würde klappen, das wußte er mit der Sicherheit eines Mannes, der Jahrtausende lang nichts anderes getan hatte.
    Aber es würde ihm nicht weiterhelfen.
    Es würde ihn bestenfalls abermals zum Werkzeug des Anti-ES machen und zur Figur dieses mehr als teuflischen Spiels.
    Er wurde müde und legte sich hin, um zu schlafen. Aber sein Schlaf war von wilden Träumen bevölkert, die ihn häufiger als sonst auffahren ließen.
     
    *
     
    Atemlose Spannung breitete sich nach den ersten Worten des Greises aus. Er wirkte glaubhaft, weil er selbstlos war. Oder zumindest den Anschein gab, er würde absolut selbstlos und unparteiisch sein.
    „Meine Freunde, und auch wenn Sie anderer Meinung sein sollten als ich, trotzdem: meine Freunde!
    Ich trete ungern öffentlich auf. Aber ich fühle mich gezwungen, heute ein ernstes Wort an alle Bewohner der Galaxis Naupaum zu richten. Ich weiß, daß diese Sendung über Satelliten und Relaisstationen bis in den letzten Winkel unseres herrlichen Sternenreichs ausgestrahlt wird. Ich bin ein alter Mann an der Schwelle der Auflösung, und jedes Wort erschöpft mich mehr und mehr!"
    Maytschetan verzog keine Miene, aber sein Gesicht und seine ganze Haltung drückten aus, daß er schon fast jenseits aller kreatürlichen Bedürfnisse war. Eine dunkle, hagere Gestalt, gekrümmt und mit den untrüglichen Zeichen des hohen Alters.
    Er las nicht vom Blatt, sondern er sprach frei. Zahllose Linsen und Richtmikrophone deuteten auf ihn und starrten ihn blicklos an. Er saß in einem harten Sessel vor einem leeren Tisch, und alles war ungemein eindrucksvoll.
    „Als ich hierher zur Aufnahme fuhr", sprach er weiter, nachdem er mit zitternden Fingern nach einem Glas gegriffen und es halb ausgetrunken hatte, „wurde mein Gleiter verfolgt und

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