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0637 - Nackt in die Hölle

0637 - Nackt in die Hölle

Titel: 0637 - Nackt in die Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erkennbar. Jedenfalls hat der Teufel gewonnen, und die Hexen schafften es nicht, sich von seinem Einfluss zu lösen, obwohl sie die Kugel besaßen, glaube ich.«
    »Die Kugel ist das Stichwort«, sagte Jane. »Wo kann ich sie finden? Darum ging es doch!«
    Ritchie nickte. »Richtig, nur um die Kugel.«
    »Wo steckt sie?«
    Er öffnete den Mund und lachte laut. »Das kann ich dir sagen, Jane.« Er deutete in die Runde. »Hier irgendwo ist sie verborgen. An der Stelle, wo die größte Magie herrscht.«
    »Ich muss sie also suchen.«
    »Und finden, damit du das Höllenfeuer löschen kannst.«
    Die Detektivin verzog den Mund. »Wie schön du das gesagt hast, Ritchie, nur sehe ich kein Höllenfeuer.«
    »Nein?«
    »Wirklich nicht.«
    »Hast du denn nicht das Brennen in deinem Innern verspürt? Hast du das nicht?«
    »Ja, schon, aber…«
    »Das war es, Jane. Das muss es gewesen sein. Das ist das Höllenfeuer, das in dir tobt.«
    Die Detektivin verzog die Lippen zu einem Lächeln, wollte eine Antwort geben, kam aber nicht mehr dazu. Ein Adrenalinstoß jagte durch ihren Körper. Oder war es etwas anderes?
    Tief in ihrem Innern verborgen befand sich etwas von dem, was sie einmal gewesen war. Eine Hexe, die den Teufel zum Freund haben wollte. Sie war zwar geläutert worden, aber etwas von dieser alten Kraft war auch jetzt noch vorhanden. Jane hätte sich gern mehr gewünscht, um sie im Kampf gegen die Mächte der Finsternis einsetzen zu können.
    Und die alte Kraft regte sich…
    Sehr deutlich spürte sie es. Sie war sensibler geworden. Ihre Augen hatten sich geöffnet. Sie »sah« etwas, was sie zuvor nicht erkannt hatte. Eine Weitung des Bewusstseins war schlagartig bei ihr eingetreten.
    Ritchie hatte nicht gelogen, die Kugel musste hier oben irgendwo liegen.
    Er kam auf sie zu. Sein Gesicht zeigte eine Mischung aus Freude und Staunen. »Ich habe es gewusst!«, flüsterte er. »Ich habe es genau gewusst, Jane. Ja, ich finde es super. Du bist nicht mehr die Gleiche wie vor einigen Minuten. Es hat dich übermannt, nicht wahr? Du - du siehst anders aus, beinahe schon wie eine Heilige. Dein Strahlen ist ansteckend. Auch ich fühle mich einfach wunderbar.«
    »Geh mir aus dem Weg!«
    Ritchie sprang huschend zur Seite. Er wusste genau, wann er einen Rückzieher machen musste. Mit ebenfalls gleitenden Schritten trat er bis an den Rand dieser Todesszene und schaute zu, wie sich die Detektivin bewegte.
    Zunächst schritt Jane einen kleinen Kreis. Sie schaute dabei zu Boden, als könnte sie die Kugel dort entdecken. Aber das stimmte nicht. Sie war woanders.
    Ritchie gab seinen flüsternden Kommentar, während er seinen Handballen vor die Lippen hielt. »Du schaffst es, Jane, du schaffst es tatsächlich. Du bringst es fertig. Du wirst den Weg zum Höllenfeuer finden, um es zu löschen…«
    Jane hörte das Flüstern zwar, doch sie kümmerte sich nicht um die Worte. Für sie war es wichtig, die Kugel zu finden, auch wenn sie nicht genau wusste, wie es dann weiterging.
    Vor dem Korb mit den beiden Köpfen stoppte sie ihre Schritte. Die Gesichter schauten beinahe anklagend zu ihr hoch. In den Augen las Jane das Entsetzen, das die beiden in den letzten Sekunden ihres Lebens empfunden haben mussten. Der Künstler hatte sich tatsächlich in diese Personen hineinversetzen können.
    Ritchie gefiel Janes Zögern nicht. »Hast du was?«, fragte er. »Sag schnell, was ist los?«
    »Ich denke an den Künstler, der das hier alles geschaffen hat. Er muss ein Meister sein.«
    »Das ist er auch.«
    »Kennst du ihn? Es hat sich so angehört.«
    »Ja, ich kenne ihn.« Ritchie trat dicht hinter Jane. »Ich kenne ihn sogar gut. Er hat lange daran gearbeitet. Es sieht noch alles aus wie neu, ist auch neu, denn das Museum besteht noch nicht lange, verstehst du? Es gibt hier auch andere Räume, aber das sind die Wichtigen, nicht die, wo die Schriftstücke lagern und die Abwehrmittel, die magischen Sigille oder andere Dinge wie Salben und Kräuter.«
    Jane hatte genau zugehört, und es war ihr bei Ritchies Worten wie Schuppen von den Augen gefallen. »Ich glaube, dass ich den Künstler auch kenne, der das hier alles geschaffen hat.«
    »Ach ja? Wer ist es denn?«
    »Du bist es, Ritchie!«
    ***
    Es wurde still. Jane vernahm nur seinen heftigen Atem hinter ihr. Er musste sich zunächst räuspern, bevor es ihm gelang, eine Antwort zu geben. »Ich gratuliere dir…«
    »Dann stimmt meine Vermutung?«
    »Ja, haargenau. Ich habe das alles geschaffen. Ich habe es

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