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064 - Friedhof der Ghouls

064 - Friedhof der Ghouls

Titel: 064 - Friedhof der Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Tony begeben hatte. Vielleicht erfuhr er dort etwas über den Verbleib jenes Mannes, als dessen gehorsamer Diener er sich fühlte.
    Boram betrat den halb überdachten Hof. In der Werkstatt brannte Licht. Der weiße Vampir glitt an die schmutzigen Fenster heran und warf einen Blick in die Halle.
    Nichts regte sich dort drinnen.
    Boram ging weiter. In der Reparaturwerkstatt wandte er sich dem kleinen Büro zu. Auf dem Weg dorthin stutzte der Nessel-Vampir.
    Er hob den Kopf mit einem schnellen Ruck und blickte nach oben - dorthin, wo Louis Milestone hing. Für Boram stand fest, daß der Mann tot und der Täter Russell Ayres war.
    Und wo befand sich Tony Ballard?
    Der weiße Vampir überlegte: Tony hatte nicht verhindern können, daß Russell Ayres den Mechaniker tötete, aber er wollte den Mann mit dem Alabasterteufel nicht entkommen lassen. Ayres ergriff die Flucht, und Tony Ballard folgte ihm. Auf seinen Begleiter konnte er nicht warten, sonst hätte er Ayres aus den Augen verloren.
    Tony Ballard war in diesem Augenblick hinter Russell Ayres her. Das war denkbar.
    Boram ließ Milestone nicht am Flaschenzug hängen. Er holte den Toten herunter. Er bedauerte, daß ihn Tony Ballard nicht in die Werkstatt mitgenommen hatte. Vielleicht wäre es ihm gelungen, diesen Mord zu verhindern. Oder vielleicht hätte er es geschafft, Russell Ayres an der Flucht zu hindern.
    Obwohl Ayres in Verbindung mit dem Alabasterteufel ein äußerst gefährlicher Gegner war, hätte Boram nicht gezögert, ihn unerschrocken anzugreifen. Der weiße Vampir hatte keine Angst.
    Er war bereit, sich jederzeit voll gegen das Böse einzusetzen. Auch dann, wenn die Gefahr bestand, daß er dabei sein Leben einbüßte.
    Der Nessel-Vampir begab sich ins Büro. Wieder verdichtete er den Nesseldampf, aus dem er bestand, so sehr, daß es ihm möglich war, den Telefonhörer abzuheben, und tippte eine sechsstellige Nummer.
    Geduldig wartete er.
    Als Vicky Bonney abhob, nannte er seinen Namen.
    Da es selten vorkam, daß Boram anrief, war Vicky Bonney sofort beunruhigt.
    »Ist etwas passiert, Boram?« fragte sie aufgeregt.
    »Hat sich Tony gemeldet?«
    »Bei mir? Nein. Wieso weißt du nicht, wo Tony ist? Du hast ihn doch begleitet.«
    Der Nessel-Vampir berichtete, was sich seiner Ansicht nach ereignet hatte. Er erwähnte auch den grausamen Mord an Louis Milestone, und Vicky versprach, dafür zu sorgen, daß der Tote abgeholt würde.
    »Bist du sicher, daß Tony in diesem Moment hinter Ayres her ist?« fragte die Schriftstellerin mit leichtem Zweifel. »Könnte Tony nicht auch irgend etwas zugestoßen sein?«
    »Das hoffe ich nicht«, sagte Boram.
    »Aber du kannst es nicht mit Sicherheit ausschließen«, seufzte Vicky Bonney. »Du hättest nicht von seiner Seite weichen dürfen, Boram.«
    »Er befahl mir, im Wagen auf ihn zu warten. Ich gehorchte.«
    »Entschuldige. Ich wollte dir keinen Vorwurf machen. Vielleicht besteht überhaupt kein Grund, sich Sorgen zu machen. Kann sein, daß sich Tony bald meldet und mir mitteilt, daß Russell Ayres und sein Alabasterteufel keine Gefahr mehr sind.«
    »Soll ich in der Werkstatt bleiben?« fragte der weiße Vampir.
    Vicky erkundigte sich nach der Adresse und sagte, er solle dort auf sie warten, sie würde ihn abholen.
    »Ich fahre einen weißen Mustang«, erklärte sie.
    Boram konnte das nicht wissen, denn die Schriftstellerin hatte einen neuen Tick: Sie wechselte die Autos nach Lust und Laune, kaufte sie nicht, sondern mietete sie. Es kam vor, daß sie in einer Woche sieben verschiedene Wagen fuhr. Das machte ihr großen Spaß.
    »Bis gleich«, sagte das blonde Mädchen und legte auf.
    Boram verließ das Büro und die Arbeitshalle. Er wartete im dunklen Hof auf das Eintreffen der Schriftstellerin.
    Als nach geraumer Zeit draußen ein Wagen stoppte und sich gleich darauf trippelnde Schritte näherten, war Boram sicher, daß Vicky Bonney kam, und er ging ihr entgegen.
    Sie blickte ihn gespannt an. »Inzwischen was Neues von Tony?«
    Der Nessel-Vampir schüttelte den Kopf.
    »Ich habe zu Hause den automatischen Anrufbeantworter eingeschaltet, damit mir kein Anruf entgeht«, sagte das blonde Mädchen. »Wenn sich Tonys Stimme nicht auf dem Band befindet, wenn wir nach Hause kommen, werde ich anfangen, mir Sorgen um ihn zu machen. Du weißt, daß er Telefon im Wagen hat. Für einen kürzen Anruf müßte er Zeit haben, zumal er dich gewissermaßen verloren hat.«
    Sie stiegen in den Mustang, und Vicky Bonney raste nach Paddington

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