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064 - Friedhof der Ghouls

064 - Friedhof der Ghouls

Titel: 064 - Friedhof der Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Ballard? Ich habe unter einer der Fußmatten Schlüssel gefunden.«
    Er bekam keine Antwort.
    Merkwürdig.
    Milestone ließ den Strahl der Taschenlampe durch die Werkstatt gleiten. Allmählich fühlte er sich unbehaglich. Kein Strom… Und jemand hatte die Werkstatt betreten, wollte aber anscheinend unbemerkt bleiben.
    Blech schepperte, und Milestones Herz übersprang einen Schlag. Er richtete den Lichtfinger der Lampe dorthin, wo er die Person vermutete, doch dort stand niemand.
    »Wer ist da?« fragte er mit belegter Stimme.
    Er nahm die Kurbel eines Wagenhebers in die Hand. Vielleicht dachte ein zwielichtiger Kerl, bei ihm absahnen zu können, aber auf dessen Rücken würde er das Eisen tanzen lassen.
    Im Hintergrund der Werkstatt lagen die Ersatzteile auf hohen, bis an die Decke reichenden Regalen. Von dort rasten auf einmal Radzierkappen wie fliegende Untertassen auf ihn zu.
    Niemand schleuderte die Geschosse. Sie flogen von selbst heran. Dahinter mußte irgendein Trick stecken. Louis Milestone duckte sich. Er hob den Arm schützend über seinen Kopf und lief auf die Regale zu.
    Nach wie vor konnte er niemanden sehen. Er leuchtete zwischen die Regale und hinter zwei hohe Abfalltonnen.
    Nichts.
    Wütend drehte er sich um, und plötzlich sah er die Umrisse eines Mannes. Er richtete die Taschenlampe auf ihn.
    »Wer sind Sie? Was wollen Sie hier?«
    Russell Ayres stand reglos vor dem Automechaniker. Seine Hand umschloß den Alabasterteufel.
    »Haben Sie vorhin mit den Radzierkappen nach mir geworfen?« fragte Milestone angriffslustig.
    »Vielleicht.«
    »Was haben Sie sich dabei gedacht? Sie werden den Schaden bezahlen!«
    »Ich werde gar nichts!« sagte Ayres gelassen. Er richtete seinen Blick auf die Stablampe in Milestones Hand. Sie begann plötzlich zu vibrieren. Milestone hatte Mühe, sie festzuhalten. Und einen Augenblick später zerplatzten das Glas und das Lämpchen.
    Doch es blieb nicht dunkel. Das Licht flammte plötzlich wieder auf, und Milestone fragte heiser: »Wer sind Sie?«
    »Russell Ayres«, sagte der hochgewachsene Mann. Er wies mit dem Daumen dorthin, wo sein Wagen stand. »Das da draußen ist mein Wagen.«
    Milestone ließ die Wagenheberkurbel sinken. Er begriff, daß er den Mann vor sich hatte, von dem die Leute behaupteten, er hätte den anderen Autofahrer auf offener Straße ermordet!
    »Wie ich hörte, haben Sie meine Schlüssel gefunden. Geben Sie sie mir!« verlangte Ayres. »Werfen Sie sie mir zu!«
    »Und wenn ich es nicht tue? Vielleicht nennen Sie sich nur Russell Ayres und heißen in Wirklichkeit anders. Können Sie sich ausweisen?«
    »Reicht das, was ich bisher getan habe, noch nicht, um mich zu identifizieren?«
    Milestone legte die kaputte Stablampe weg und griff in die Tasche seines Arbeitsmantels. Er holte die Schlüssel heraus und warf sie Ayres wortlos zu. Dieser fing sie auf, ohne den Alabasterteufel loszulassen. Er warf einen Blick darauf und steckte sie ein.
    »Wer ist Ballard?« fragte Ayres.
    »Tony Ballard, ein Privatdetektiv. Er sucht Sie, hat sich Ihren Wagen angesehen.«
    »So. Meinen Wagen. Was Sie nicht sagen.«
    »Hören Sie, ich will mit all dem nichts zu tun haben. Ich war der Polizei lediglich gefällig, deshalb steht Ihr Wagen dort draußen. Alles andere geht mich nichts an.«
    »So einfach ist das leider nicht«, erwiderte Ayres. »Sie stecken in der Sache mittendrin. Sie kennen zum Beispiel meinen Namen.«
    »Sie hätten ihn mir ja nicht zu sagen brauchen.«
    »Aber Sie wollten ihn doch unbedingt wissen. Zweimal haben Sie mich gefragt. Außerdem haben Sie die Adresse gelesen, die an meinen Schlüsseln hängt.«
    »Ganz bestimmt nicht«, versicherte der Mechaniker.
    »Ich kann es mir nicht erlauben, Ihnen zu trauen.«
    »Aber ich kenne die Adresse nicht!« schrie Milestone.
    »Ich muß sichergehen. Tut mir leid für Sie«, sagte Ayres. Es war eine reine Floskel, nichts weiter. Er hatte nicht das geringste Mitleid mit Louis Milestone.
    Über dem Automechaniker rasselte plötzlich die Kette des Flaschenzugs. Milestone hob den Kopf und sah den Haken heruntersausen. Er schrie auf und wollte nach vorn springen, aber da verfing sich der Haken in seinem Arbeitsmantel und riß ihn hoch.
    »Neiiin!« brüllte Milestone. »Mein Gott, ich habe Frau und Kinder!«
    Das rührte Ayres nicht. Er sorgte dafür, daß der Mann bis zum höchsten Punkt hinaufgezogen wurde, und dort oben ließ er ihn eine Weile baumeln. Alles Bitten und Flehen nützte dem Mechaniker nichts. Im

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