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0642 - Horror im Harem

0642 - Horror im Harem

Titel: 0642 - Horror im Harem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zu. Er handelte auch in meinem Sinn. Es hatte keinen Zweck, sich länger mit dem Mann abzugeben, der würde sich eher die Zunge abbeißen, als auszupacken.
    Mein Freund rief die Kollegen an, damit diese die Typen abholten.
    Die Tabletten waren von der schnellen und durchschlagenden Sorte gewesen. Ich merkte bereits den Erfolg. Als ich den Mann ansprach, drehte er den Kopf.
    »Hören Sie, ich möchte wissen, ob Ihnen die Namen Glenda Perkins und Jane Collins etwas sagen.«
    »Nein!«
    »Tatsächlich nicht?«
    »Ich sagte schon…«
    »Und ich sage Ihnen, dass Sie sich hier in der Wohnung dieser Glenda Perkins befinden.«
    »Das wusste ich nicht.«
    »Ach - dann schauten Sie auch nicht zufällig auf das Klingelschild hier an der Tür?«
    »Nein, nicht.«
    »Wie schön«, murmelte ich. Ich schüttelte den Kopf und stand auf. Aus der Küche holte ich mir ein frisches Glas Wasser und schaute aus dem Fenster, wo der Himmel bleigrau über der Riesenstadt an der Themse hing.
    Ein etwas trauriger Anblick für den ersten Sommermonat Juni. Trauer durchwehte auch mich, wenn ich an das Verschwinden der beiden Frauen dachte. Ich hatte über die beiden Einbrecher nachgedacht, die zu den eiskalten Typen gehörten. Wenn Glenda und Jane derartigen Personen in die Hände gefallen waren, sah es böse aus.
    Nur hatte ich in der Wohnung bisher keine schwarzmagischen Motive entdecken können. Das wiederum ließ mir keine Ruhe. Aus eigenem Antrieb hatten sie bestimmt nicht gehandelt, denn dies widersprach meinen Erfahrungen. Wir durften sie auch nicht telefonieren lassen, niemand sollte gewarnt werden.
    Die Zeit zog sich in die Länge. Wenn man auf etwas wartet, was nicht sofort eintritt, kann man nervös werden. Mir erging es nicht anders. Mit dem Typen zu reden hatte keinen Sinn. Er hatte sich in sein Schicksal ergeben und die Augen geschlossen.
    Kismet hieß das wohl.
    Endlich schellte es. Suko ging hin, um die Haustür unten aufzudrücken. Wenig später waren die Kollegen da. Zu viert verteilten sie sich im Wohnzimmer.
    Suko gab ihnen entsprechende Instruktionen. Er sagte ihnen auch, dass keiner der beiden telefonieren dürfte, bis wir grünes Licht gegeben hatten.
    »Ist gut, Sir.«
    Beim Hinausgehen lachte der Mann mit dem dürren Oberlippenbart scharf auf. So scharf, dass ich zu ihm ging und seinen Hemdkragen umdrehte. »Was ist los?«
    »Verloren«, flüsterte er. »Ihr habt verloren, ihr verdammten arroganten Europäer.« Danach spuckte er vor mir zu Boden und ließ sich widerstandslos abführen.
    Mir aber gingen seine eindringlich gesprochenen Worte nicht aus dem Kopf. Wahrscheinlich entsprachen sie der Wahrheit.
    ***
    Tief in ihrem Unterbewusstsein hatten sie das Dröhnen und Brummen gehört, es aber nicht genau wahrnehmen können, weil ihr körperlicher und auch geistiger Widerstand durch dieses einmal eingeatmete Gas ausgeschaltet worden war.
    Jane und Glenda waren danach wieder in den Zustand der Lethargie gefallen und konnten sich an nichts erinnern. Erst später wurden sie wach, da tasteten sie ihre stockdunkle Umgebung ab und stellten fest, dass sie dicht nebeneinander lagen.
    Eingepfercht und eingesperrt in einen schmalen Behälter, der sie an einen Sarg erinnerte.
    Atemluft bekamen sie, denn die strömte durch einen Schlauch oder ein Ventil in das Gefängnis.
    Es dauerte eine Weile - zeitlich nicht abzuschätzen -, bis beide Frauen so weit waren, um sich unterhalten zu können. Sie verloren nicht die Nerven, keine schrie los oder trommelte mit den Händen gegen den Deckel der Kiste, sie blieben auch in dieser Situation ziemlich ruhig, und Jane Collins war es, die zunächst einmal auf das Leuchtzifferblatt ihrer Armbanduhr schaute.
    »Das darf nicht sein«, hörte Glenda ihr Flüstern.
    »Was ist denn?«
    »Meine Güte, wir sind einen Tag unterwegs. Oder sogar noch länger. Das ist Wahnsinn.«
    Glenda merkte, wie ihr Herz schneller schlug. Dass es Jane kaum anders erging, hörte sie an deren heftigem Atmen. Mit dieser Tatsache mussten sie erst einmal fertig werden. Jede dachte über einen Ausweg nach, doch es fand sich keiner.
    »Hier kommen wir nicht mehr raus!«, stellte Glenda fest. »Zumindest nicht aus eigener Kraft.«
    »Das stimmt.«
    »Und wer, zum Henker, hat uns entführt, Jane? Wer steckt dahinter? Kannst du mir das sagen?«
    »Nein. Bestimmt nicht dieser Brunai, der war nicht mehr als ein Mitläufer.«
    »Also ein anderer. Geld ist bei uns nicht zu holen. Da bleibt nur eine Möglichkeit.«
    »Ich weiß, Glenda.

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