0643 - Schlangenträume
über UFOs zu schreiben. Sie wissen doch - wenn ein UFO in der Nähe ist, fällt der Strom aus, Autos bleiben einfach stehen, und so weiter. Von grellen Lichtern mal ganz abgesehen, nur ist es für die noch nicht dunkel genug.«
»Das können Sie alles hier vom Hubschrauber aus simulieren?« staunte Monica Peters.
»Nicht simulieren - machen. Die Maschine ist mit all diesem hypertechnischen Firlefanz ausgestattet.«
»Ich drehe Riker den Hals um«, murmelte Zamorra, grinste aber dabei.
Natürlich mußte Rhet Riker für die technische Ausstattung des Bell-UH verantwortlich sein. Der Geschäftsführer der Tendyke Industries , dem ein eigenartiges »joint venture« mit der DYNASTIE DER EWIGEN zu verdanken war. Die Tendyke Industries übernahm überlegene Dynastie-Technologie, und die Ewigen erhielten dafür Computer-Hightech samt zugehörigem Know-how . Eigentlich hätte das als Hochverrat angesehen werden müssen - nicht nur an den Vereinigten Staaten, in denen sich der Firmensitz der Tendyke Industries befand, sondern an der gesamten Menschheit, denn die DYNASTIE DER EWIGEN war der Feind, den es zu bekämpfen galt und der nichts anderes beabsichtigte, als so bald wie möglich die Erde zu einer Sklavenwelt zu machen, die man nach Belieben ausbeuten konnte.
Wie schon vor Jahrtausenden, als der ERHABENE Zeus vom Olymp aus die Erde regierte und sich wie seine Untergebenen als Gott verehren ließ…
Riker nun hatte einen geheimen Handelsvertrag mit der Dynastie abgeschlossen, vor vielen Jahren schon. Die Ewigen hatten Bedarf an Computer-Technologie. Ausgerechnet in diesem Bereich waren sie unfähig, zu denken und zu entwickeln.
Die Tendyke Industries lieferten ihnen Computer! Hardware und Software…
Nur hatten die alle einen winzigen Fehler, von dem nur Riker und Zamorra etwas wußten: Riker brauchte nur auf einen einzigen Knopf zu drücken und hatte die Ewigen an der langen Leine… dann funktionierte alles nur noch so, wie Riker wollte.
Allerdings hielt Zamorra es für Leichtsinn, daß Riker Dynastie-Technik aktiv einzusetzen bereit war. Gut, auch Zamorra und seine Freunde verwendeten Dynastie-Waffen, und der überlichtschnelle und deshalb nicht abhörbare Transfunk entstammte ursprünglich auch dieser Technologie, aber das blieb bisher alles intern.
Nun gut, wenn Leute wie Carsten Möbius oder Robert Tendyke die Zamorra-Crew mit entsprechenden Mitteln ausstatteten, warum sollten dann nicht firmenintern auch andere Vertrauenspersonen mit dieser außerirdischen High-Tech arbeiten können?
Trotzdem sah Zamorra es mit sehr gemischten Gefühlen. Riker war ein Schlitzohr, und Zamorra hoffte, daß dieser gerissene Geschäftsmann und Stratege, dem Tendyke seltsamerweise absolutes Vertrauen schenkte - zumindest in geschäftlichen Dingen -, nicht irgendwann übers Ziel hinausschoß und zu Fall kam.
»Wir haben das Taxi«, warf Moorcock ein und wies auf einen Fleck in der einsetzenden Dämmerung. »Wir verlierend auch nicht mehr, wohin es auch fährt. Über den Taxifunk peilen wir es jederzeit an, sogar, wenn es nicht funkt. Die Standby -Schaltung reicht schon.«
»Lassen Sie mich raten: Dynastie-Technik«, murmelte Monica.
»Besser wäre es, wenn Sie den Staatsanwalt und seinen Entführer anpeilen könnten«, brummte Zamorra.
»Der braucht nur auf einer Frequenz zu funken, die wir abgreifen können«, sagte Sands. »Ich glaube, besser ausgerüstet als wir sind nur noch die Leute bei der NSA, aber ich habe das dumpfe Gefühl, daß auch die auf außerirdische Technik zurückgreifen. Der Boss erwähnte mal was von ›Gkirr‹. Wissen Sie, was das ist, Sir?«
Zamorra schüttelte vorsichtshalber den Kopf. »Ich bin auch nicht sicher, ob es gut wäre, das zu wissen«, sagte er. Er hatte die Gkirr noch nicht kennengelernt, nur von ihnen gehört. Vor Äonen sollten sie einmal ein Sternenvolk gewesen sein, das der DYNASTIE DER EWIGEN erheblich zu schaffen gemacht hatte. Ob diese Gkirr noch immer existierten, wußte er nicht. Aber einiges schien darauf hinzudeuten.
Der Hubschrauber senkte sich auf das Taxi hinab.
***
Kevin O’Donaghue sah den grellen Feuerball, der den Jaguar auseinanderfetzte. Aber seltsamerweise fehlte die Druckwelle, die einer solchen Explosion doch normalerweise zu folgen hatte.
Statt dessen fiel das Bild einfach in sich zusammen, als habe jemand es abgeschaltet.
Da stand der Wagen wieder, mit einer offenen Fondtür - deren Scheibe nicht zerstört war!
Und vom Fahrersitz erhob sich Commander
Weitere Kostenlose Bücher