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0643 - Schlangenträume

0643 - Schlangenträume

Titel: 0643 - Schlangenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Bishop, ging langsam auf O’Donaghue zu, der sich von Sekunde zu Sekunde schwächer fühlte, dabei aber auch den Eindruck hatte, aus einem Alptraum zu erwachen, nur war die Wirklichkeit noch viel schlimmer als dieser Alptraum…
    Das Auto war nicht wirklich zerstört, Bishop und die Schlange nicht wirklich vom Feuer vernichtet. Hatte O’Donaghue das nur geträumt? Hatte er es sich nur eingebildet, im Fieberwahn des Schlangengifts?
    Echt war die Verletzung am Handgelenk. Und das Brennen, das inzwischen fast sein Herz erreicht hatte.
    O’Donaghue richtete die Waffe auf die Brust des Commanders, der vor ihn trat. »Sie werden nicht schießen«, sagte Bishop. »Denn dann erfahren Sie gar nichts mehr. Und Sie sind doch neugierig, Attorney O’Donaghue, nicht wahr? Sie wollen doch das Warum erfahren.«
    O’Donaghue nickte widerwillig.
    »Es ist das Konzept, das ich erwähnte«, sagte Bishop. »Sie passen nicht hinein. Sie waren riicht vorgesehen. Aber Sie sind eher zufällig hineingeraten, deshalb mußte ich mich mit Ihnen befassen, damit Sie nicht beginnen, gegen mich zu arbeiten und jede Menge öffentlichen Staubes aufzuwirbeln. Das werden Sie künftig nicht mehr tun.«
    »Sicher nicht«, sagte O’Donaghue heiser, der fühlte, wie die Hitze sich seinem Herzen immer mehr näherte. Nur noch wenige Sekunden. »Als Toter werde ich Ihnen keine Knüppel zwischen die Beine werfen können. Aber ich kann und werde immer noch verhindern, daß Sie triumphieren.«
    »Nein«, sagte Bishop. »Das können Sie nicht mehr. Denn es geht schneller, als Sie denken, und danach werden Sie alles verstehen und für mich arbeiten.«
    O’Donaghue krümmte den Zeigefinger.
    Aber er schaffte es nicht mehr, den Druckpunkt des Abzugs zu erreichen.
    Staatsanwalt Kevin O’Donaghue war in diesem Moment tot.
    Ssacah-Diener Kevin O’Donaghue erwachte in diesem Moment zum Leben.
    Eine Messing-Kobra schlängelte sich über den Boden von ihm fort. Ein neuer Ssacah-Ableger war entstanden.
    »So war es alles eigentlich nicht geplant, aber man nimmt, was man bekommt«, sagte Bishop. Er bückte sich und nahm den neuen Ssacah-Ableger auf, der dem Kobra-Dämon wieder neue Lebensenergie vermittelt hatte. Dann nickte er O’Donaghue zu.
    »Steigen Sie ein«, sagte er. »Ich fahre Sie zurück. Unterwegs werden wir unser Gespräch führen. Sie arbeiten künftig für mich.«
    Der Mann, der einmal Kevin O’Donaghue gewesen war, nickte nur.
    Denn er war es nicht mehr.
    Der Kobra-Dämon Ssacah hatte sein Leben gefressen.
    Und Commander Nick Bishop, der Hohepriester des Kobra-Kultes, war sein neuer Herr.
    Das war die Ordnung der Dinge.
    ***
    Nicole atmete erleichtert auf, als der Hubschrauber landete. »Kann ich jetzt diese Nervensäge endlich in die Wüste schicken?« fragte sie und deutete auf das Taxi, als sie in die große Maschine kletterte, während der Taxifahrer die gewaltige Szenerie entgeistert betrachtete. Immerhin war es schon ein beeindruckendes Bild, wie diese große Maschine regelrecht aus der Abenddämmerung fiel und mitten auf einer Straßenkreuzung stand.
    Zamorra sah die beiden Piloten an, die sich zu ihm und Nicole umgewandt hatten.
    Sands nickte. »Ich wüßte nicht, was ein Auto besser könnte als wir«, behauptete er.
    »Auch eine Verfolgung am Boden durchführen?« hakte Nicole nach. »Vermutlich werden wir allerdings nur an Kreuzungen und Abzweigungen niedergehen müssen. Wir…«
    »Brauchen wir nicht mehr«, grinste Moorcok triumphierend. »Es geht doch um diese Jaguar-Limousine, nicht war?«
    Nicole nickte. »Woher wissen Sie…«
    »Wir haben vorhin Ihre Fahndung aufgefangen, die Sie von dem Polizeiwagen ausgeschickt haben. Was Sie nicht wissen, ist: ich hab’ mal ein paar Computernetze gehackt, während Sands den Kopter flog. Dieser Jaguar ist ein Mietwagen, der mit GPS ausgestattet ist. Ich habe mich da kurz eingeklinkt und weiß auf den Meter genau, wo der Wagen steht.«
    Zamorra schüttelte den Kopf.
    »Allmählich werdet ihr mir unheimlich, Freunde. Soviel selbständiges Denken und Handeln habe ich schon lange nicht mehr erlebt! Gentlemen, sind Sie Hellseher?«
    »Nein, aber wir sind einfach die Besten«, erwiderte Moorcock bescheiden. »Deshalb arbeiten wir ja auch für Mister Tendyke und beziehen fürstliche Gehälter. Was ist nun? Schicken Sie das Taxi fort? Wir können hier nicht ewig stehenbleiben. Die Außenlandung ist nicht genehmigt. Wenn wir so lange bleiben, bis einer in der Flugüberwachung was merkt, müßte ich ein

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