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0644 - Die Bestie von Aronyx

0644 - Die Bestie von Aronyx

Titel: 0644 - Die Bestie von Aronyx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Vielleicht können wir irgend etwas für sie tun. Wenn ich mir vorstelle, du wärest tot - ich glaube, ich würde wahnsinnig. Die hiesigen Götter und Götterchen scheint das alles ja herzlich wenig zu berühren. Was schert sie, was aus ihren Geschöpfen wird? Weder Damon noch Byanca haben jemals richtig funktioniert, also stört es auch weder die eine noch die andere Fraktion, was aus ihnen wird und wie es mit ihrem Seelenleben aussieht. Sie haben versagt, sind zwar hin und wieder noch halbwegs nützlich - aber das war's dann auch schon. Sterben sie, ist es für die Herrscher kein Verlust, der sie wirklich tief trifft.«
    Zamorra nickte.
    Thor hatte zumindest keine sonderliche Anteilnahme gezeigt. Statt dessen behauptete er lapidar, sie seien doch recht nackt und waffenlos; um diesen Zustand zu beheben, händigte er jedem von ihnen einen Dhyarra-Kristall aus. »Nehmt die Sternensteine als Lohn für eure Arbeit«, sagte er.
    »Wie stark sind diese Kristalle?« fragte Zamorra mißtrauisch, ohne einen von ihnen zu berühren.
    »Sie sind vierter Ordnung«, sagte Thor. »Mir ist bekannt, daß euer Potential mit den Jahren stark genug geworden ist, um Dhyarras vierter Ordnung benutzen zu können. Gern würde ich euch mächtigere Kristalle gewähren, doch sie wären zu stark für euch.«
    »Und wie sollen wir die Dinger mit uns tragen? Schließlich hat diese Kleidung keine Taschen.« Zamorra, überlegte sie, konnte seinen Kristall noch unter das Trikot schieben. Aber Nicole hatte da mit ihrem Siebenzackstern schon größere Probleme…
    »Sie haften wie die Waffen«, erklärte Thor trocken.
    Zamorra hielt seinen Dhyarra an den Regenbogenstoff; tatsächlich klebte der Sternenstein sofort an, ließ sich leicht wieder lösen. Aber dazu schien es durchaus einer Willensanstrengung zu bedürfen, denn durch Zufall ließ er sich nicht abstreifen, wie Zamorra gleich ausprobierte.
    Nicole seufzte und klebte ihren Dhyarra als Verzierung an den Regenbogenstern…
    Wenig später war Thor verschwunden, nachdem er annahm, alles - für ihn - wichtige gesagt zu haben. Nicole nahm sich vor, ihn dafür beim nächsten Zusammentreffen einen Feigling zu nennen. Irgendwie mußte dieser von sich selbst überzeugte Krieger doch aus der Reserve zu locken sein!
    »Wenn du zu Byanca willst, werden wir aber wohl den Tempel des OLYMPOS aufsuchen müssen«, vermutete Zamorra. »Von dort aus dürfte am ehesten ein Kontakt hergestellt werden können.«
    »Ich schlage vor, wir teilen uns die Arbeit«, sagte Nicole. »Ich gehe zum OLYMPOS, du zum ORTHOS… respektive den entsprechenden Tempeln natürlich.«
    Zamorra nickte. »Getrennt marschieren, vereint schlagen…«
    ***
    Aronyx war eine Stadt wie jede andere. Kleine, höchstens dreistöckige Häuser drängten sich aneinander. Die schmalen Straßen strebten dem Zentrum zu, in dem sich der Palast des Königs und der Tempel des ORTHOS befanden.
    Zamorra und Nicole waren nicht zum ersten Mal hier.
    Sie kannten die schmalen Gassen der Slums, die breiten Prachtstraßen der Händler. In dunklen Winkeln pfiffen die Ratten, wurde gemeuchelt, gestohlen und betrogen. In den Prachtstraßen patrouillierten die Büttel des Königs und achteten darauf, daß jeder Bürger ungeschoren blieb, der brav sein Schutzgeld an die bestechliche Obrigkeit zahlte.
    Eben eine Stadt wie jede andere.
    Mit einem Unterschied: Durch die Dominanz der ORTHOS-Dämonen in Grex allgemein und in Aronyx speziell lag ein seltsam bedrückender, grauer Schleier über der Stadt. Vielleicht nicht optisch wahrnehmbar, aber irgendwie doch zu spüren.
    Als Zamorra und Nicole sich durch die Straßen bewegten, fielen sie schon allein durch ihre Kleidung auf. Weniger der betonten Freizügigkeit wegen - da hätten sie auch völlig nackt durch die Straßen laufen können, ohne daß sich jemand nach ihnen umgedreht hätte -, sondern wegen der Regenbogenfarben. So einen Stoff gab es in der Straße der Götter eigentlich nicht. Daher war es nicht verwunderlich, daß viele Menschen sich nach den beiden umschauten. »Abgesandte der Götter«, raunte irgendwann jemand, und diese Bezeichnung breitete sich wie ein Lauffeuer in der Stadt aus.
    »Damit war zu rechnen«, seufzte Zamorra. »Hoffentlich verdirbt uns dieses Outfit nicht alle Chancen.«
    »Gerade in den Tempeln sicher nicht«, vermutete Nicole. »Wenn man uns dort für Abgesandte der Götter hält, kann das doch nur gut sein!«
    Sie trennten sich. Während der ORTHOS-Tempel in unmittelbarer Nähe des

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