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0646 - Monster auf Malta

0646 - Monster auf Malta

Titel: 0646 - Monster auf Malta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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das Dhyarra-Licht mit.
    »Wir müssen dieses Tor wieder verschließen«, sagte Zamorra. »Irgendwie - damit sich morgen bei Tageslicht niemand in den Geheimgang verirrt. Wenn's der Teufel will, kraxelt irgendein Schafhirte hier herum, wird von Neugier gepackt, weil sich etwas verändert hat, und fällt den Monstern in die Klauen.«
    »Oder sie kommen heraus und jagen ihn und seine Schafe«, ergänzte Nicole, die sich langsam daran gewöhnte, zugleich das Dhyarra-Licht aufrechtzuerhalten und aus Zamorras Monolog eine Unterhaltung zu machen.
    »Vielleicht ist ja genau so etwas damals passiert, als es zu den Zeitungsartikeln kam«, überlegte Zamorra.
    Er trat langsam in den Gang hinein. Die Rampe führte im Winkel von vielleicht 20 Grad nach unten. Da wieder hinaufzustürmen, würde anstrengender sein, als es auf den ersten Blick aussah. Trotzdem ging Zamorra weiter. Nicole folgte ihm auch jetzt.
    Die Rampe krümmte sich, wurde zu einer Art Spirale, die weiter abwärts führte. Zamorra empfand immer mehr Respekt vor den Monstern, die die schwere Steinplatte einfach hinausgeschleudert hatten - sie mußten über eine geradezu ungeheure Kraft verfügen. Denn jeder Anlauf wurde durch die Krümmung und die Steigung gebremst.
    Nach einer Weile schätzte Zamorra, daß sie sich jetzt etwa vier Meter tief unter der eigentlichen Grundebene des Tempels befanden. Für Monster von der Größe der getöteten Kreatur durchaus angemessen.
    Der Gang endete vor einer weiteren Steinplatte.
    Es sah aus, als wäre der Gang hier zu Ende. Aber das konnte nicht sein. Vermutlich war der Abschluß wieder nur eine getarnte Geheimtür. Denn was sollte ein Gang, der in die Tiefe führte und dort im Nichts endete? Wem hätte der nützen sollen? Auch in der Steinzeit hatten die Menschen schon einigermaßen vernünftig gedacht -außer, wenn es um die Erfindung neuer Waffen ging. Da waren sie nur kreativ, aber nicht vernünftig gewesen. Und daran hatte sich bis heute nichts geändert.
    »Ob wir diesen Stein mit Dhyarra-Magie öffnen können?« überlegte Nicole.
    »Lieber wäre es mir, ihn erst einmal sicher zu verschließen. Einen Riegel davorzulegen. Das müßte doch irgendwie gehen, nicht?«
    »Und dann?«
    »Gewinnen wir ein wenig Zeit. Wenn die Monster blockiert sind, können wir die Sache auch etwas ruhiger angehen. Im Moment dürften sie verwirrt sein durch die gewaltige Gegenwehr, mit der sie in dieser Form wahrscheinlich überhaupt nicht gerechnet haben. Aber sie werden sich bald erholen. Und dann kommen sie zurück. Entweder um weitere Beute zu holen oder um ihren Artgenossen zu rächen. Eine Tür, die sie nicht öffnen können, versetzt sie aber in weitere Verwirrung. Sie werden damit zu tun haben, herauszufinden, weshalb sie nicht mehr hinauskönnen. Das verschafft uns Zeit.«
    »Zeit wofür? Was hast du vor?«
    »Was wir hier im Moment anstellen, ist Stümperei«, behauptete Zamorra. »Gut, wir haben uns einigermaßen vorbereitet. Aber schon allein die Sache mit der Beleuchtung - dadurch fällt schon mal einer von uns total aus. Diese Taschenlampe aus dem Mietwagen ist ja ein nettes Spielzeug, aber wir brauchen effektiv mehr Licht für das Eindringen in die lichtlosen Tempelbereiche - übrigens auch am Tage. Wir können uns nicht so verzetteln, daß einer von uns dafür zuständig ist. Das muß auch so gehen, damit wir beide aktiv sind.«
    »Ja«, sagte Nicole.
    Zamorra warf ihr einen fragenden Blick zu. Eine so einsilbige Antwort hatte er nicht erwartet - eher gar keine.
    »Du hast mir immer noch nicht gesagt, was du vorhast«, fuhr sie fort.
    »Das erlegte Monster genauer in Augenschein nehmen, und abwarten, bis es hell wird. Mehr nicht. Alles andere ergibt sich nach der, hm, Obduktion, wenn ich's mal so nennen darf. Wir müssen ja erst mal herausfinden, womit wir es überhaupt zu tun haben, oder?«
    »Oder. Mit Monstern eben. Womit sonst?«
    »Jemand steckt dahinter. Den müssen wir erwischen. Die Monster sind zweitrangig.«
    »Den Eindruck hatte ich eben nicht«, widersprach Nicole. »Und überhaupt dachte ich, daß wir eben dieser Monster wegen hier sind.«
    »Stimmt ja auch. Die Monster sind die Wirkung. Ich suche jetzt nach der Ursache.«
    »Und deshalb willst du den Weg zur Ursache verriegeln.«
    »Damit die Ursache keinen Weg findet, auch auf uns einzuwirken, und auf andere«, brummte Zamorra.
    Sie zuckte mit den Schultern. »Was also schlägst du vor?«
    »Kannst du dieses Gang-Ende mit Dhyarra-Magie versiegeln? Beispielsweise

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