Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0648 - Der Tod, der Ninja und ich

0648 - Der Tod, der Ninja und ich

Titel: 0648 - Der Tod, der Ninja und ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
wie mein Chef, Mr. Lamar. Er ist oft gefragt worden, ob er die Särge nicht aus der alten Heimat nach London holen kann. Nun, er hat sich nicht gegen diese Wünsche gestellt.«
    »Die Särge sind natürlich leer, nicht wahr?«, fragte ich zwischendurch.
    »Das ist klar.« Die kleine Frau lachte unecht. »Glauben Sie vielleicht, dass in den Särge etwas transportiert wird?«
    »Daran habe ich gedacht.«
    »Das muss einen Grund haben.«
    »Ich werde mit Ihrem Chef darüber reden, falls es recht ist.« Mein Blick fiel auf die Uhr. »Ich schätze, dass die zehn Minuten Frist vorbei sind. Sollten Sie es nicht einmal versuchen?«
    »Sorry, Mr. Sinclair, natürlich.« Sie beugte sich vor und drückte einen Knopf. Dann sprach sie einige Sätze in einer Sprache, die ich nicht verstand.
    Nach dem Kontakt nickte sie mir zu. »Sie haben Glück, Mr. Sinclair. Soto Lamar will Sie empfangen.«
    Mit ihr zusammen stand ich auf. Der Weg führte uns auf eine breite Tür an der linken Seite zu. Die junge Frau ging vor. Sie reichte mir kaum bis zu den Schultern.
    Ich blieb dicht hinter ihr und dann stehen, als auch sie nicht mehr weiterging. Dicht vor der Tür trafen wir zusammen. Sie hatte den Arm halb erhoben, um gegen die Tür zu klopfen.
    Bevor sie das tat, drehte sie noch kurz den Kopf, um mir zuzulächeln. Das warnte mich. Ich griff blitzschnell zu und hielt das Handgelenk umklammert.
    Die Frau schüttelte den Kopf. »He, sind Sie verrückt? Was - was haben Sie?«
    »Nur eine Frage, Miss. Können Sie mir erklären, weshalb sie nicht atmen?«
    ***
    Sie erklärte es auf ihre Weise. Eine Schrecksekunde hatte sie so gut wie nicht. Plötzlich riss sie ihr Bein hoch, um mit dem Knie eine empfindliche Stelle zu treffen.
    Gerade noch rechtzeitig konnte ich abdrehen. Das Knie erwischte meinen Oberschenkel. Ich hatte sie nicht losgelassen, zerrte sie mit und sah ihre andere Hand als Kralle dicht vor meinem Gesicht erscheinen.
    Blitzschnell zog ich den Kopf ein, die scharfen Nägel fuhren durch mein Haar, verursachten ansonsten aber keinen Schaden. Dafür hatte sich das Gesicht der Frau verzerrt. Auf mich wirkte es wie eine Maske aus Porzellan, die jeden Augenblick zerspringen konnte. Wut und Hass strahlten mir entgegen. Erst jetzt sah ich, dass ihre Augen leer und leblos waren. Diese Frau gehörte zu den lebenden Leichen, auch wenn sie so perfekt zurechtgemacht worden gar, dass es im ersten Augenblick nicht auffiel.
    Ich schleuderte sie zur Seite und ließ sie dann los. Der Schwung trieb sie quer durch das Büro. Ein Monitor hielt sie auf, als sie gegen das Gestell prallte.
    Sie drehte sich um und fetzte ihren Rock auf.
    Nackte Beine sah ich, aber auch zwei Strapse, in denen Waffen steckten.
    Flache Wurfsterne, die sie hervorriss, um sie auf mich zu schleudern.
    Ich kannte die Gefährlichkeit dieser Metallsterne. Wer mit ihnen umgehen konnte, der schaffte es leicht, einen Menschen zu töten. Und ich stand wie auf dem Präsentierteller.
    So schnell, wie sie die Wurfsterne hervorgeholt hatte, zog ich die Beretta. Im Fallen feuerte ich.
    Der Schuss zerriss die Stille und übertönte auch das zischende Geräusch der geschleuderten Sterne.
    Sie trafen mich nicht, denn mein Silbergeschoss war schneller gewesen. Über und neben mir huschten sie vorbei, klirrten irgendwo gegen, aber meine Kugel hatte die Person von den Beinen gerissen.
    Die Untote war irgendwo am rechten Oberschenkel erwischt worden und lag auf dem Boden. Sie wollte wieder hochkommen, doch das schaffte sie nicht, denn das geweihte Silber war stärker. Ich sah, wie sich die Farbe des Beines veränderte. Sie wurde grau, dann schwarz und wirkte letztendlich wie verbrannt.
    Mit einem dumpfen Laut prallte ihr Kopf gegen den Boden. Bewegungslos blieb die Frau liegen.
    Ich drehte mich um.
    Die Tür zu Soto Lamars Büro war nach wie vor verschlossen. Niemand zeigte sich.
    Deshalb ging ich auf die Philippinin zu, beugte mich über sie und untersuchte sie.
    Das Silber hatte sie zerstört oder von ihrem Zombiedasein erlöst. Dennoch empfand ich diese Tat nicht als Sieg. Ich verspürte einen Schauer, als ich daran dachte, dass ich schon wieder die Begegnung mit einem Zombie gehabt hatte.
    Und das mitten in London. Wie viele dieser Wesen waren noch in der Stadt verteilt? Und welch eine Rolle spielte der geheimnisvolle Soto Lamar, von dem ich bisher noch nichts gesehen hatte?
    Ich war froh, im letzten Augenblick noch gewarnt worden zu sein. Ansonsten wäre die Falle hinter der Tür

Weitere Kostenlose Bücher