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0648 - Der Tod, der Ninja und ich

0648 - Der Tod, der Ninja und ich

Titel: 0648 - Der Tod, der Ninja und ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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denn die Yuppies hatten plötzlich keine Lust mehr, das Eastend zu bevölkern. Deshalb waren einige Spekulanten in die Pleite gerutscht.
    Soto Lamars Haus war geblieben. Klein und fast schon zart stand es zwischen den Riesenbauten, und ebenso fremd wirkte die Platane vor dem Haus.
    Hinter mir hörte ich das Rauschen der Themse. Es mischte sich mit den Geräuschen des laufenden Verkehrs, aber das Haus selbst machte den Eindruck, als flösse dies alles an ihm vorbei.
    Die lackierte Eingangstür war natürlich verschlossen. An der Hauswand schimmerte das Messingschild golden. Es waren nur der Name des Mannes und dessen Beruf eingraviert worden.
    Vor meinem Besuch hatte ich Sir James noch über die weitere Entwicklung des Falles informiert und war bei dem Superintendenten auf wenig Gegenliebe gestoßen.
    Ändern allerdings konnte er nichts mehr. Zudem war auch er von der großen Gefahr überzeugt, die sich allmählich zusammenbraute.
    Auf mein Klingeln hin wehte mir eine fragende Frauenstimme aus den Rillen eines Lautsprechers entgegen. Ich erklärte, dass ich Mr. Soto sprechen wollte, und wurde nach dem Grund gefragt und ob ich angemeldet wäre.
    »Das bin ich nicht.«
    »Dann muss ich Ihnen…«
    »Nun ja, schöne Unbekannte. Ich kann Ihren Chef auch zu Scotland Yard vorladen lassen.«
    Dieser Satz war der Türöffner. Ein Summen erklang, ich drückte gegen das Holz und betrat wenig später eine kleine Halle, die als Büro umfunktioniert worden war.
    Drei Schreibtische mit den modernsten Geräten darauf verteilten sich im Raum. Ein Faxgerät war ebenso vorhanden wie zwei Monitoren und die entsprechenden Computer.
    Alles wirkte sehr steril, bis auf die Frau, die sich bei meinem Eintritt hinter dem Schreibtisch erhob.
    Sie war Asiatin, ziemlich klein, trug die weiße Bluse hoch geschlossen und dazu einen engen Rock.
    Ihre Fingernägel zeigten den gleichen Lack wie die leicht rot geschminkten Lippen.
    Das Gesicht kam mir puppenhaft vor, das Lächeln steril. Sie hatte sehr lange Wimpern und erkundigte sich nach meiner Legitimation, die ich ihr sehr gern zeigte.
    »Mr. Sinclair«, sagte sie und gab mir den Ausweis wieder zurück. »Wo ist ihr Chef?«
    Sie hob die Augenbrauen. »Können Sie sich noch einen Moment gedulden, bitte?«
    »Kommt darauf an, wie lange der Moment dauert.«
    »Zehn Minuten?« Sie fragte zögernd. »Okay.«
    Besucherstühle waren vorhanden.
    Ich rückte mir einen zurecht und setzte mich so, dass ich die Sekretärin im Auge behalten konnte.
    Auch die Kleine hatte wieder ihren Platz eingenommen. Sie wollte wissen, ob sie mir etwas anbieten könnte.
    »Nein, danke.« Ich schaute mich um. »Sagen Sie mal, ist es hier immer so ruhig?«
    »In der Urlaubszeit schon.«
    »Aha. Mal eine persönliche Frage. Sie sind Asiatin, stammen aber nicht aus China oder Japan…«
    »Nein, aus Manila.«
    »Philippinen also?«
    »So ist es.«
    »Und ihr Chef?«
    »Ebenfalls.« Die junge Frau lächelte etwas mokant. »Wie Sie sicherlich wissen, ist der spanische Einfluss auf dieser Insel nach wie vor sehr groß. Soto Lamar hat einen spanischen Vater und eine philippinische Mutter.«
    »Was trieb ihn nach London?«
    »Geschäfte, Mr. Sinclair.«
    »Welche?«
    »Importe.«
    »Ja, das weiß ich auch. Importe aller Art. Sie führen Waren ein, okay. Haben Sie sich auf bestimmte Dinge spezialisiert? Ich denke da an Antiquitäten und so weiter…«
    »Nein, das nicht so sehr. Vielleicht ist Ihnen bekannt, dass gerade bei Antiquitäten aus asiatischen Ländern eine Exportsperre besteht. Wir kümmern uns um andere Waren.«
    »Zählen Särge auch dazu?«
    Blitzschnell leckte sie über ihre Lippen. »Wie kommen Sie gerade darauf?«
    »Weil ein Sarg aus Japan auf dem Flughafen eingetroffen ist. Der Absender ist Ihre Firma.«
    Die Frau nickte mir entgegen. »Ja, da muss ich Ihnen Recht geben. Es geht auch um Särge.«
    »Wären die hier nicht preiswerter?«
    »Schon, aber bedenken Sie, dass London ein Schmelztiegel der Nationen ist. Es gibt zahlreiche Rassen und Hautfarben, und jede Völkergruppe hat sich eine gewisse Eigenständigkeit bewahrt. Manche Menschen möchten eben nach ihrem Tod in Särgen zur letzten Ruhe gebettet werden, die aus ihrer Heimat stammen. Ich finde nichts Unrechtes dabei. Die Särge, die wir aus Asien importieren, sind geweiht worden. Man hat sie in den alten Klöstern gesegnet und auch entsprechend behandelt. Asiaten besitzen nicht nur eine andere Religion, sie entstammen ebenfalls einem anderen Kulturkreis. So

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