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0649 - Der Junge von Stonehenge

0649 - Der Junge von Stonehenge

Titel: 0649 - Der Junge von Stonehenge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und plötzlich stand er auf den Beinen.
    Er blieb nicht ruhig stehen, sondern torkelte ein, zwei Schritte nach vorn, bis er sich gefangen hatte.
    Noch einmal drehte er sich um. Dabei breitete er seine mächtigen Schwingen aus.
    Ich erkannte, dass er wieder fliegen konnte, denn die Bewegungen der Schwingen waren mir nicht neu.
    Er lief weiter. Es sah so aus, als wollte er gegen einen der Steine rennen.
    Dicht davor hob er ab.
    Ein Sprung, das Bewegen der Schwingen, der Luftzug, der durch das Gebiet wehte, dann stach er in die Höhe.
    Und blitzschnell war er verschwunden, als hätte ihn die rote Sonne verschluckt…
    ***
    »Du mußt etwas tun!« Kara hatte den Satz gesagt. Sie konnte sich nicht daran erinnern, wie oft sie ihn schön wiederholt hatte, aber Myxin gab die gleiche Antwort.
    Er hob die Schultern und fragte: »Was denn?«
    »Ihn vernichten.«
    »Dein Schwert schaffte es nicht einmal, und wir haben durch die Aktivierung der Steine einen Blick nach Stonehenge werfen können und die Machtlosigkeit des Engels gesehen.«
    »Dann sollen wir also aufgeben?«
    »Das will ich nicht.«
    Sie standen im Zentrum zwischen den Steinen. Über ihnen war die Sonne längst verschwunden. Sie hatte sich hinter die bewaldeten Hügel zurückgezogen und bedeckte diese mit einem rotgoldenen Schimmer.
    An den Spitzen sah es aus, als würden die Bäume brennen.
    Sie hatten sich auf die Magie konzentriert, die Steine zur Reaktion gebracht, aber der Weg nach Stonehenge war ihnen versperrt. Nur den Blick hatten ihnen die Steine gegönnt.
    »Sie schaffen es nicht«, flüsterte Kara. »Weder John, der Eiserne noch dieser Mann. Tim hat sie alle genarrt. Auch uns. Er ist ungemein mächtig und hat den Vorteil, dass er zumeist unterschätzt wird.«
    »Jetzt nicht mehr«, sagte Myxin und holte etwas hervor, das sich in seinem Besitz befand und ebenfalls aus dem versunkenen Kontinent Atlantis stammte. Es war die Totenmaske!
    Hergestellt in einer längst vergangenen Zeit, hatte sie schon des Öfteren ihre Wirkung gezeigt. Sie war als Fünfeck geschnitten worden.
    Dabei an den Rändern mit fünf verschiedenfarbigen Augen versehen worden, die allesamt als Kraftspender eingesetzt werden konnten. Blau, rot, violett, braun und grün. Grün war auch ihre Farbe, in der der Mund nur als gekrümmter Strich zu sehen war. In der oberen Hälfte zeigten sich zwei Augenlöcher, und die angedeutete Nase stand um eine winzige Idee vor.
    Kara nickte. »Das ist tatsächlich unsere letzte Möglichkeit. Wenn die Maske versagt…«
    »Sie wird nicht versagen!« flüsterte Myxin. »Sie hat auf dem Planeten der Magier nicht versagt, als wir gegen Arkonada, Jane Collins und Wikka kämpften, und sie wird uns auch jetzt helfen. Ich glaube daran, ich bin sogar davon überzeugt.«
    Sie legte eine Hand auf die Schulter ihres kleinen Freundes. »Ich wünsche es dir, mir und allen.«
    »Gut.« Myxin räusperte sich. »Dann tu mir einen Gefallen und verlasse das Zentrum.«
    Die Schöne aus dem Totenreich ging ohne Widerspruch, obwohl sie sehr gern mit in den Kampf eingegriffen hätte. Aber sie hatte erleben müssen, dass ihre Grenzen aufgesteckt worden waren, und deshalb zog sie sich zurück, wobei sie Myxin mehr als nur die Daumen drückte, dass die Maske es schaffte. Erst als Kara das Zentrum zwischen den Steinen verlassen hatte, setzte der kleine Magier die Maske auf. Er presste sie gegen sein Gesicht und sah aus wie ein Clown, der seinen Auftritt in der Zirkusmanege hatte. Er stand genau dort, wo die Linien sich kreuzten; diese Stelle war am wichtigsten.
    Kaum hatte er die Maske vor sein Gesicht gepresst, als eine Veränderung mit ihm vorging.
    Nicht äußerlich, aber Kara spürte selbst dort, wo sie stand, etwas von seiner Kraft, die jetzt von Myxin ausströmte, denn die fünf Augen glühten auf.
    Damit stand fest, dass es dem kleinen Magier gelungen war, die Kraft der Maske auf sich persönlich übertragen zu lassen.
    Er beherrschte sie, und sie beherrschte ihn.
    Hinzu kam die Magie der Flammenden Steine, die eine Konzentration noch verstärkte.
    Sie leuchteten heller und gleichzeitig feuriger auf als die Strahlen der untergehenden Sonne.
    Kara schaute hinein, ohne davon geblendet zu werden, und sie bekam auch mit, wie sich die Gestalt ihres Freundes Myxin auflöste und er sich auf die weite Reise begab.
    »Hoffentlich«, flüsterte sie, »hoffentlich schaffst du es…«
    ***
    Tim kniete vor mir, ich kniete vor ihm, und er hielt die verfluchte Garrotte derartig hart fest,

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