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0649 - Killer-Vampire

0649 - Killer-Vampire

Titel: 0649 - Killer-Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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Amulett von der Halskette und war offensichtlich überrascht, als es sich von der Kette löste, ohne sie zu beschädigen.
    Er betrachtete die Metallscheibe stirnrunzelnd. »Ich weiß zwar nicht, weshalb er denkt, das Ding ist gefährlich, aber was soll's.«
    »Eric«, sagte er dann wieder ins Telefon, »ich hab' die Scheibe… okay, Mann, ich bring' sie an einen sicheren Ort. Kein Problem. Die Frau kommt zu dir, wie abgesprochen. Und im Gegenzug zeigst du mir, wie das mit dem Fliegen geht?«
    Nugget hörte einen Moment zu, lachte und ließ das Telefon in seiner Jackentasche verschwinden.
    Nachdenklich betrachtete er das Amulett in seiner Hand.
    »Was ist denn das für ein Metall?« wollte er von Nicole wissen.
    Der paßte es gar nicht, daß die Aufmerksamkeit des Bandenchefs sich ihr wieder zugewandt hatte. Sie hatte gerade ihre rechte Hand befreit und versuchte, mit den Fingern die Stricke zu lockern, die sie an den Stuhl fesselten.
    Das mußte sie jetzt erstmal aufgeben. Die Gefahr war zu groß, daß Nugget bemerkte, was sie tat.
    »Keine Ahnung«, antwortete sie gleichgültig.
    »Und warum hält mein Freund es für so gefährlich?« fragte Nugget mißtrauisch.
    Nicole zuckte die Schultern. »Vielleicht ist er dagegen allergisch.«
    Sie hatte aus dem Telefonat geschlossen, daß es sich bei diesem Eric um einen der Vampire handeln mußte, von denen die Stadt terrorisiert wurde. Allerdings schien er sich nicht mit den Gegnern seiner Spezies auszukennen, sonst hätte er gewußt, daß Nicole das Amulett einfach telepathisch zu sich rufen konnte.
    »Und welche Gegenleistung hat dein Freund dir angeboten, wenn du mich entführst?« fragte sie.
    Nugget grinste und zeigte seine blitzenden Zahnreihen. »Er wird uns zu den Herren der Stadt machen. Er zeigt uns, wie man fliegt und wie man seinen Körper immun gegen Kugeln macht.«
    »Hat er vielleicht auch erwähnt, daß er euer Blut aussaugen wird und euch zu Untoten macht, die nie wieder das Licht der Sonne sehen werden und die auf ewig verdammt sind?« hakte sie trocken nach.
    Nugget runzelte die Stirn. »Du meinst, wie Zombies?«
    »Nein, ich meine wie Vampire.«
    Für einen Moment sah der Bandenchef sie sprachlos an. Dann wirbelte er herum, riß die Arme in die Höhe und lachte.
    »Hey«, schrie er so laut, daß seine Anhänger sich umdrehten, um zu hören, was er zu sagen hatte. »Die Lady sagt, Eric macht aus uns allen Dracula!«
    Lautes Gelächter folgte auf seine Worte.
    Das war genau der Moment, auf den Nicole gewartet hatte. Mit einem Ruck sprengte sie den Knoten, der sie an die Lehne fesselte und sprang auf.
    Nugget fuhr überrascht herum.
    Nicole griff an!
    ***
    Cathal machte sich Sorgen. Sie saß in ihrem Wagen und folgte dem dunkelblauen Chevrolet, der in Richtung Santa Monica fuhr. Noch mittags hätte sie gelacht, wenn ihr jemand erzählt hätte, daß sie nur acht Stunden später ihren Chef und Kollegen verfolgen würde, und jetzt tat sie genau das.
    Dabei gab es noch nicht einmal einen konkreten Grund dafür. Es war mehr das Gefühl, daß etwas nicht in Ordnung war.
    Angefangen hatte alles am frühen Nachmittag, als O'Neill das Verhörzimmer mit den beiden Franzosen, die als mögliche Tatverdächtige festgenommen worden waren, verließ und auf Cathals überraschten Blick hin bemerkte, sie seien ab jetzt für ihn in beratender Funktion tätig.
    Aus Neugier hatte sich Cathal die Verhörmitschnitte besorgt und sich durch O'Neills Gespräch mit einem offensichtlich Geistesgestörten namens Hollister gekämpft. Sie schüttelte den Kopf über dessen irre Theorien über Vampire, die heimlich L.A. regierten. Das zweite Verhör begann direkt mit einer Bombe. Der Franzose marschierte ins Zimmer und verkündete in akzentfreiem Englisch das größte Geheimnis der LAPD, daß die Opfer blutleer gefunden wurden. Das wäre für sie der Moment gewesen, diesen Zamorra als dringend tatverdächtig einzustufen und einen Haftbefehl zu beantragen. Jack war aber anscheinend anderer Meinung gewesen, denn der Mitschnitt brach nur eine Minute später, während eines Telefonats, das der Detective auf Zamorras Bitte hin führte, einfach ab. O'Neill hatte das Band anscheinend abgestellt.
    Das letzte Mal hatte Cathal mit dem Detective am frühen Abend gesprochen, und da hatte er einen verwirrten und geistesabwesenden Eindruck gemacht. Er hatte sich noch nicht einmal dafür interessiert, daß die Yakuza das Verschwinden der sieben Killer mittlerweile nicht mehr auf rivalisierende Banden

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